Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1950

/ Nr.4

- S.7

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Diese Ausgabe – 1950_Amtsblatt_04
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Nummcr 4

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

stücklöcher mii Dach, so das; er ;ur ^"mn",e unter Ans
wand beträchtlicher Geldmittel loieder instandgesetzt
werden mnßte. Letztere imirden iniiln"illig ;erstört
und bermi bl.
Ebenso lonrde der T e n n i s p l a tz dnrcli Bourbon
getroffen, die Hütte dorlselbsl vernichtet, soioie Stütz
manern znnl Eillstllrz gebracht.
Gleichlallfeild mit der immer stärker ioerdenden
feindlichen Bonlbentäligleit N"nrden ini B e r g I s e l
Bereich Lnftschlitzslollen gebant. Die größere Anlage
lvnrde im ^civeali des Biersliendl Flindamentes vor
getrieben liild hatte daselbst eineil Zugang, ein Stol
leilzloeig lvestlvärts führte unter der Brennerstraße
nlld inüiidele im Steilhang nächst deili Südrand des
Friedhofes, ;.loei Cocitore Stollenzüge inüildeteil an
der Brennerbahn geqcn die ^illschlncht. T>er ^erän
nuge, in seiner Gesamtlänge nahezll ziuei Kilometer
unter Taq fi"chrende, vielfach verzweigte Stollenban
N"ar -,n Kriegsende noch nicht vollwertig ansgebant,
aber elektrisch beleuchtet nnd mit Unterknnftsräumen
fnr Tanitätszwecke an^gestaltel, Umrde aber niil
Kriegsende vollkommen ausgeplündert. E r gilt als
„Dentsches Eigentnm", steht in Verwaltung des B n i v
des, nnd ist den Grnndeigentnmern noch nicht rückübergeben »vorden. Z n r Zeit hat der Bnnd Teile dieses
Stollenbanes privaten Firmen vermietet.
Vin zweiter, kleinerer Ttollenban lonrde fnr Zwecke
der unmittelbaren Berg I s e l Interesfenlen vom N i veau des Tennisvlcches gegen die Schieschalle I V vorgetrieben, hat eine Länge von ettva 150 Meter mit
seitlichen Nischen für Abstell Zwecke. Er ist derzeit wegen
Einsturzgefahr abgemanert.
Z u m Ball dieser Stollen wurden znr Gänze kriegsdienstvervflichtete Ostlente verlvelldet und i n den lloch
belliitzbareil Nänineil des Mnsenms einquartiert.
Was nicht durch Bomben zerstört nnd beschädigt war,
wnrde durch diese Belegschaft besorgt; Tureu, Fenster,
Parkettböden nsw. abmontiert nnd zum Teile sogar
verheizt.
Denkmäler:
Trotz der zahlreicheil ini Bereiche der Berg-IselAnlagen detonierten Fliegerbomben blieben glücklicherweise alle Denkmäler und Ehrenmale vor größeren Schäden bewahrt.

Seite 7

S o steht denn heule noch der eherne Andreas
H o f e r auf seinem Prächtigeil Porphyrsockel und
nichts von all dem Weltgeschehen der jüngsten Zeit um
ilm hernm brachle ihn alls seiner Ruhe.
Der W a l d um ihn hernm schweigt dazn; aber
wenn der Südwind mit aller Macht dnrch sein beaste
branst, dann stür;t manch einer ;n Boden, krank all
Narben, die ihm die Splitter der Bomben zugefügt
haben. Selbst ganze Bänme sind ^)pfer dieser .Uriegs
-,eit nnd müssen vorzeitig den dörrenden Tod erleideil.
Wirtschaftlich
gesprochen
beeinträchtigen
diese
Kriegsfolgen den Betrieb der
bedentend, dies nmso mehr, als die Waldbeftände entlang der Schnszschneisen nnd am Hang hinler den Zielerdecknngen dnrch zahllose Geschosse nnd Teile davon
beschädigt sind, oder gar lloch solche ill den Stämmen
mit sich sichren. Der erste Leidtragende ist dann der
Sagschneider ill der Stiftssäge, wenn plötzlich im
Schilitt seine Sägeblätter den Bersnch unternehmen
wollen, Stahlkerne oder Bombensplitter zn durchschneiden.
Lediglich der stiftungseigene „Viller Wald" ostwärts
der S i l l ist znm größteil Teil voll diesen Nachwehen
des Krieges verschollt gebliebeil. Dort konnte anch
znm Wiederaufbau des Museums eine erkleckliche
Menge Ballholz entnommen werden.
Zahllos aber sind noch die Kriegsschädcn zu verzeichnen, die an dem Wasserleitnngsnetz, an Abwässerkanälen nnd ail dem weitverzweigten elektrischen Lichtleitnngsnetz entstanden sind. Allein schon das Verschütten der mächtigen Bombentrichter wnrde all dell
oft steilen Hängen znm Problem, zumal auch noch nnd
überdies Grenzsteine verschoben oder gar verschüttet
nnd damit nnanffindbar wnrden.
Nach mühevollen Arbeiten nnd mit den spärlichsten
Mitteln dnrch vier Jahre hindnrch wnrden nun dnrch
die Berg-Isel-Verwaltllng die gröbsteil Schäden im
nnverbanten Teil des zwölf Hektar großeil Grundbesitzes behobeil, so daß heilte das Gesamtbild der
Berg-Iscl-Alllage der Würde der Ehrenstätte Berg
Isel — wie ehedem — entspricht.
Dem Wiederaufbau des Kleinods am Berg Isel —dem K a i s c r j ä g e r - M u s e u m — sollen die
nachfolgenden Zeilen gewidmet sein.
(Forts, folgt.)

Innsbrncker, schützt Eure Grünanlagen!
Die öffentlichen Park und Grünanlagen sind Gärteil für die gesamte Bevölternng. M i t ihrer Instand
setzung nnd Pflege erfüllt die Slaolgemeinde »licht mir
eine ästhetische, sondern anch eine wichtige soziale
Anfgabe: I n n g nnd alt sollen hier ihr Plätzchen im
Grünen finden, wo sie sich in slanbfreier Gegend be
wegen oder ansrnhen, sowie an Blnmeu nnd Blüten
erfreuen können.
Leider finden diese im interesse der Bevölkerung
und der Stadtverschönerung errichteten Anlagen und
ihre Einrichtungen bei manchem wenig Verständnis.
Nlir zn oft sind sie das ^pfer gedankenloser oder gar
mntwilliger Beschädigungen znm Schaden der Allge
meinheit: Die ^ierrasen nnd Blumenbeete werden be

treten, die Hunde darin scharren gelassen. Die inm
Schutz der Grünflächen angebrachten Stolperdrähle
werden niedergetreten oder gar dnrchgeschnilten. B i l l
men, Blüten, Sträncher nnd Äste werden abgerissen,
oft nur, um wieder weggeworfen zu werdeu, ebenso
loie Abfälle aller A r t voll Papier, ^bst und Eiei>
schalen bis ;n Flaschen oder Töpfen. Bänke werden
nicht nur von Kleinkindern mil schmutzigen ^chuhen
betreten nnd ;um Schaden ^nhebedürfliger beschmntzt,
sondern anch mit Messern bearbeitet, mit Gewalt umgestoßen oder gar, loie es scholl wiederholt vorgekoinmen ist, über Berghänge hinnntergeworfen (Villa
Blanea, Spitzbühel).
Wie schon im vergangenen ^ahre werden anch heiler