Innsbruck Informiert

Jg.2001

/ Nr.5

- S.7

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INNSBR11

„Bergiselschanze Neu" attraktiv und gut für 140 Meter
Auf 47,5 Meter sprang Heinrich Mayerl aus Hofgastein am 23. Jänner 1927 beim
ersten Springen auf der Bergiselschanze - noch auf einer Naturbahn. Im Zeitalter des V-Stils eher als „Absturz" belächelt, damals war es eine sensationelle
Weite: 74 Jahre später katapultierte sich Adam Maliysz auf 120,5 Meter und
markierte beim letzten Springen auf der alten Bergiselschanze den „absoluten" Rekord. Am 4. Jänner 2002 werden Schmitt, Widhölzl, Maliysz & Co vom
neuen Turm und über den neuen Bakken zu neuen Weiten fliegen.
und V-Stil Weiten zwischen 135 und 140
Meter in die Spur zu setzen. Ein flacherer Radius und eine flachere Flugkurve
garantieren die Sicherheit der Springer.
Auch im Sommer wird künftig am Bergisel auf Weitenjagd gegangen. Eine Anlaufspur aus Keramik und ein (beregneter) Matten-Auslauf machen es möglich.

Ein frühgeschichtlicher Ort
Schon seit den bedeutenden archäologischen Funden aus dem 19.
Jahrhundert war bekannt, dass auf dem
Bergisel vorgeschichtliche Brandopferplätze errichtet wurden. Für das Institut
für Ur- und Frühgeschichte war dies
auch unmittelbar der Grund, „im Zuge
des Schanzenneubaus präventiv weite41 Kilo „gelatinöser" Sprengstoff, in 460 ren archäologischen Spuren nachzuBohrlöcher verteilt, beendete am 25. März, gehen", so Institutsleiter Univ.-Prof. Dr.
10.34 Uhr, die Ära der Bergiselschanze Alt. Konrad Spindler. Bereits in den allerers(Foto: Gerhard Berger)
ten Grabungstagen fand sich das 12
Studenten/innen starke ArchäologenDie alte Schanze ist „tot", es lebe die
Team
um Prof. Dr. Gerhard Tomedi beneue. Geplant hat den markanten Sportstätigt:
Es wurden Mauerreste freigebau Zaha Hadid, Stararchitektin in Lonlegt
(einer
Befestigungsanlage oder eidon. Die Basis des Turms ist als „Foyer"
ner
Siedlung),
ebenausgerichtet. Darauf steht der 17 Meter
so
wurden
Kleinfunhohe Turmschaft aus Stahlbeton (mit
de von Keramikfragzwei Liften). Dominierender Abschluss
menten gemacht.
ist die Cafeteria: Die Stahlkonstruktion
Die völlig neuen Entmit Panoramaverglasung bietet 150 Gäsdeckungen
lassen
ten Platz, direkten „Blickkontakt" mit den
die Nutzung und
Springern und einen Rundumblick. Vom
Siedlung des InnsOsteingangsbereich führt ein Schrägbrucker Hausberges
aufzug über die Stufen der Arena in das
in einem wesentlich
„Foyer".
komplexeren
ZuMit einem Neigungswinkel von 35
sammenhang
als
Grad ziehen sich die 75 Meter der Anbisher
erscheinen.
laufspur zum Schanzentisch. 25,8 Meter
pro Sekunde ist die Geschwindigkeit am
Schanzentisch - vom Einstieg bis zur
Schanzenkante beschleunigt der Springer von Null auf 98 km/h! Genügend
Tempo, um mit explosivem Absprung

sind erforderlich, damit das Stadion im
Ernstfall, einer EU-weiten Regelung entsprechend, innerhalb von acht Minuten
geräumt werden kann. Mit diesen Anforderungen wird sich die „Projektgruppe Verkehrserschließung" befassen, u.a. auch mit der Überprüfung der
Kapazität oder den Ausbau von Wegen. „Auf alle Fälle werden wir die Verkehrserschließung gemeinsam mit den
Vertretern der Interessengemeinschaft
Bergisel entwickeln", betont DI Hubert
Maizner, städtische Verkehrsentwicklung und Vorsitzender der Projektgruppe.

Zaha Hadid in Innsbruck
Allen Formen des Designs, von der
Städteplanung bis zum Möbeldesign,
hat sich Zaha Hadid verschrieben. Die
aktuellen Projekte der Architektin (geboren in Bagdad, wohnhaft in London
und dort Mitglied des Office für Metropolitan Architectural Association) entstehen in Cincinatti (Zentrum für Moderne Kunst), in Rom (Zentrum für Gegenwartskunst), in Wien (Wohnanlage
Spittelau) und in Innsbruck - die Bergiselschanze.
In einer beeindruckenden Ausstellung
im Architekturforum (Erlerstraße 1/1)
wird ein Einblick in die Architektur von
Zaha Hadid vermittelt. Die Ausstellung
ist bis 8. Juni von Mo. bis Fr. 14.00 bis
19.00 Uhr geöffnet. (A.G.)

Für das BergiselStadion wurde ein
Sicherheitskonzept
48 Meter hoch mit Panoramaverglasung für die Cafeteria „ on top "
ausgearbeitet: Zu- und einem langgezogenen Anlauf wird die neue Anlage weithin
sätzliche Ausgänge sichtbar ein neues Wahrzeichen Innsbrucks sein.

INNSBRUCK INFORMIERT - MAI 2001