Innsbruck Informiert

Jg.2001

/ Nr.4

- S.51

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Kristallklares Innsbrucker Trinkwasser ein Schatz für die Familien und kein Objekt
für Spekulanten oder ausländische Konzerne!

Den Wasserschatz
richtig nutzen!
Sehr geehrte Kundinnen u n d
Kunden der Innsbnicker
Kommunalbetriebe AG!

Trinkwasser ist Leben
-undkein Spekulationsobjekt!

B

rde, Luft, Feuer - Wasser.
Die vier Elemente. Daher ist
Wasser viel mehr als ein
Wirtschaftsgut. Es ist Lebensmittel und sein Kreislauf die
Säule des Ökosystems Erde.

Millionen Menschen haben
zuwenig oder verschmutztes
Wasser. Sauberes Wasser wird
daher immer wertvoller. Sogar
Kriege um Wasser sind denkbar.
Kein Wunder, dass internationale Konzerne begehrliche
Blicke auf unser herrlich frisches Tiroler Wasser werfen.
Unter dem Deckmantel von
Schlagworten wie Marktöffnung, Liberalisierung, Effizienzsteigerung oder Strukturverbesserung will die private
Wirtschaft die gemeinwirtschaftlichen Wasserversorger
nach dem Muster von Strom

und Gas nun auch zur Öffnung
ihrer
Wasserleitungsnetze
zwingen.
„Fremde" Strom- oder Gasquellen sind durchaus in Ordnung, wenn ausländische Lieferanten besser und billiger
sind und die Bürger davon
profitieren,
meint
Bruno
Wallnöfer, Vorstandsvorsit-

Unser Tiroler Wasser
zender der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB): „Mit
den österreichweit seit langem mustergültig niedrigen
Strompreisen in Innsbruck
fürchten wir uns auch nicht
vor der vollen Liberalisierung
in diesem Herbst."
Beim Trinkwasser jedoch verhält es sich genau umgekehrt:
Hier besitzen wir, die Tiroler

Bürger, den sich laufend erneuernden Wasserschatz Quellen, Grundwasser, Wasserverbände, Stadtwerke. Die
heimische Wasserwirtschaft ist
heute ein ganz entscheidender Bestandteil unserer Daseinsvorsorge, unsere Wasserwerke sind Bürgerwerke!
Dies gilt insbesondere für das
Wasserwerk der Innsbrucker
Kommunalbetriebe AG (IKB).
Statt diesen Bürger-Schatz einfach der privaten Vermarktung preiszugeben, sollte
Österreich besser eine selbstbewusste Wasserpolitik betreiben, deren Erlöse allen Bürgern zugute kommen. Sei es
durch moderate Wasserpreise,
sei es im Rahmen einer Querfinanzierung für eine moderne
Daseinsvorsorge mit Bädern,
Verkehrsbetrieben udgl.

Ich unterstütze die Liberalisierung von Strom und Erdgas - aber
ich bin strikt gegen jede Liberalisierung unseres Trinkwassers!
Dies mag aus dem Munde des
Vorstandsvorsitzenden einer
Aktiengesellschaft etwas merkwürdig klingen. Aber mir war
selten so ernst.
Wenn wir Strom und Erdgas von
ausländischen Konzernen - noch
- günstiger bekommen, dann
nützt dies
allen
Mitbürgern.
Wenn wir
aber
zulassen,
dass unser
wertvolles
Quellwasser von
fremden
Firmen angezapft wird und der
Gewinn in die Taschen z. B. eines
französischen Wasserriesen
hineinfließt, dann nützt dies nur
diesem Konzern.
In diesem Fall handeln wir
unverantwortlich und dumm.
Denn derzeit gehört das Tiroler
Trinkwasser noch uns allen. Sei es
über das kommunale Wasserwerk
oder über einen regionalen
Wasserverband.
Richtig ist, dass wir eine ganz,
ganz große Zersplitterung der
österreichischen Wasserwirtschaft haben. Aber wer hindert
uns, diese Strukturen selber zu
verbessern, ehe uns andere das
Heft aus der Hand nehmen? Etwa
durch eine Tiroler Wasserschiene
mit gegenseitiger Ausfallshilfe
und damit wesentlicher Kostensenkung?
Wer hindert uns, selbst über eine
geeignete Form des Wasserexportes nachzudenken? Und wer
verbietet uns, den Erlös aus dem
Export dieses der Allgemeinheit
gehörenden Naturschatzes
wiederum für das Gemeinwohl
(z. B. zur Querfinanzierung von
Bädern und Nahverkehr)
einzusetzen?
Gar niemand. Wir alle müssen es
nur wollen. In diesem Sinne grüßt
Sie herzlich
Ihr Dr. Bruno Wallnöfer
Vorstandsvorsitzender

Innsbrucker
Kommunalbetriebe AG

o