Innsbruck Informiert

Jg.2001

/ Nr.3

- S.54

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liNNsrapa
Innsbruck: Vorrang für Sicherheit
und Verbrechensbekämpfung
Innsbruck setzt alles daran, auch in Zukunft eine sichere und friedliche Stadt
zu bleiben. Zwar können so schwerwiegende Verbrechen wie Banküberfälle mit tödlichen Folgen, und nun zuletzt der gewaltsame Tod des britischen
Soldaten Derek Osbourne nie ausgeschlossen werden, doch gehören derartige Vorfälle in Innsbruck Gott sei Dank nicht zum Alltag.
mann: „Die Polizei hat einen wichtigen
gesellschaftlichen Auftrag zu erfüllen,
und wir sind dankbar, wenn die politisch
Verantwortlichen hinter uns stehen."
Für die Polizei ist es wichtig, die Unterstützung aller gesellschaftlichen
Gruppen, von Vereinen bis zu den Bürgerinnen und Bürgern zu haben. Die
Polizei ist bei der Verbrechensbekämpfung
auf die Mithilfe aller
angewiesen.
Daher bei Vorfällen
nicht wegschauen,
sondern beobachten
und informieren! Persönliche Zivilcourage
kann oft hilfreich sein
und Leben retten, ist
aber nicht immer ratsam. Daher besser
die Polizei informieren, im Zeitalter der
MEK-Innsbruck (B-Gruppe) mit einsatzmäßiger Ausrüstung. Handys ist dies viel
(Foto: Poiizei) leichter geworden.
„Die Bürger/innen sollen sich getrauDie Polizei hat mit Unterstützung der
en, jederzeit die Hilfe der Polizei in Anpolitischen Führung in Innsbruck sich
spruch zu nehmen. Auch wenn sich ein
das Motto gesetzt: „Wehret den AnVorfall im Nachhinein als harmlos herfängen". Daher ist ein rigoroses Durchausstellt, besser zehn Anrufe zu viel, als
greifen bei der Verbrechensbekämpeiner zu wenig", so Stattmann. Der Pofung ein absolutes Muss. Es werden allizeiliche Beratungsdienst gibt gerne Inle Energien aufgewendet, um prävenformationen, wie man sich in bestimmtativ zu wirken, aber auch Verbrechen
ten Situationen am besten verhält. Terasch aufzuklären und die Täter zu finlefon: 5900-3020. Der Dauerdienst der
den.
Sicherheitswache (5900-5110) ist rund
Bürgermeister Dr. Herwig van Staa:
um die Uhr im Einsatz und bemüht, zu
„Gegen Gewalttaten muss rigoros vorhelfen bzw. das Problem an die zugegangen werden. Erfreulich, wenn die
ständige Stelle weiter zu vermitteln,
Innsbrucker Polizei erfolgreich agiert
auch bei Fragen der Jugendkriminalität
und die Täter - wie auch im Fall Osund Suchtgiftproblemen. Daneben ist
bourne - rasch aufgespürt und zur Verjedes
Wachzimmer auch eine Bürgerantwortung gezogen werden können.
servicestelle.
Wichtig, dass es sich herumspricht: In
Polizeidirektor Mag. Arnold Stattmann: „Im Fall Osbourne gibt es wohl
keine Entschuldigung: So eine Gewalttat ist auf das Härteste zu verurteilen. Es
ist die primitivste und grauenvollste Art
von Gewalt, einen hilflos am Boden liegenden Menschen mit den Füßen am
Kopf zu traktieren."

Innsbruck haben Gewalttäter keine
Chance."
Polizeidirektor Mag. Arnold Statt-

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Über 1000 Einsätze der Polizei betreffen reine Serviceleistungen für die
Bürgerinnen und Bürger. Ob bei einem

Unfall, in einer bedrohlichen Situation
oder z. B. bei Verlust des Wohnungsschlüssels, die Polizei steht mit Rat und
Tat zur Seite.
Die wichtigste Aufgabe der Polizei ist
die Verbrechensbekämpfung. Dem
Bürger Sicherheit und Hilfe zu bieten,
sein Eigentum und ihn selbst vor Anschlägen auf Gesundheit und Leben zu
schützen, stehen im Vordergrund. „Die
Polizei - dein Freund und Helfer", dieser früher oft verwendete Ausdruck ist
zu Unrecht in Vergessenheit geraten.
Die Aufklärungsrate bei Verbrechen
(Diebstähle,
Sachbeschädigungen
Raubüberfälle u. dgl.) liegt in Innsbruck
bei 50 Prozent. Eine sehr gute Quote,
so Stattmann, wenn man den Prozentsatz mit anderen Städten vergleicht. Bei
Tötungsdelikten liegt die Aufklärungsquote praktisch bei 100 Prozent, bei
Körperverletzungen, Drohungen etc.
bei 95 Prozent.
Auch bei Drogendelikten kann die Polizei eine erfolgreiche Bilanz vorlegen.
Der Kampf gegen die Drogendealer ist
aufgenommen: 1999 wurden rund 400
Personen wegen des Verstoßes gegen
das Suchtmittelgesetz zur Anzeige gebracht. Suchtmittel im Wert von ca.
V2 Mio. S wurden sichergestellt.
Der Trend geht eindeutig zu den synthetischen Drogen wie z. B. Ecstasy.
Hier setzt die Polizei verstärkt auf Aufklärung und Heilung an Stelle einer Kriminalisierung der Betroffenen.
Die oftmals kolportierte Meinung, die
Ausländer seien hauptsächlich an Verbrechen beteiligt, lässt sich nicht halten.
Die Ausländerbeteiligung hält sich statistisch an die Ausländerquote und ist
in etwa gleich hoch wie bei Einheimischen. Auch im Fall Osbourne sind zwei
der fünf Täter Tiroler. Ein zunehmendes
Problem stellen reisende Täter aus dem
Osten bzw. Südosten dar. Das zentral
gelegene Innsbruck wäre für sie ein gerne besuchtes Betätigungsfeld, wenn
man sie agieren ließe. Doch die Polizei
hat auch auf die sogenannten reisenden
Täter ein wachsames Auge geworfen.
(WW)

INNSBRUCK INFORMIERT - MÄRZ 2001