Innsbruck Informiert

Jg.2001

/ Nr.3

- S.38

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Frauen im Zweiten Weltkrieg

Frauen im Zweiten Weltkrieg
Widerstandskämpferinnen
Carmella Flock

Frauen an der „Heimatfront"
und im Widerstand
Im Zweiten Weltkrieg übernahmen viele
Frauen Männerarbeitsplätze in Fabriken,
Büros und in der Verwaltung und rückten in Positionen auf, die ihnen vorher
verschlossen waren. Durch den Nationalsozialismus hatte sich dazu das Leben in der Praxis dramatisch geändert.
Die übertriebene Wertschätzung der
Hausfrau und Mutter stand im krassen
Gegensatz zur massiven Ausbeutung
weiblicher Gratisarbeit. Den Widerstand
kennzeichnet in Tirol vor allem die Tatsache, dass es kein einheitliches Bild
gibt. Viele Frauen, darunter auch verfolgte Frauen wie die Jüdin Ilse Brühl,
haben sich aktiv am Kampf gegen die
Diktatur beteiligt. Durch mutiges Verhalten und vielfältige Hilfe leisteten
Frauen oft auf sehr unspektakuläre
Weise Widerstand.

Sie fand in christlichen Werten und der Befürwortung eines eigenständigen Österreichs wesentliche Beweggründe für ihr Engagement gegen das NS-Regime. Sie half
August Skladal, eine Widerstandsgruppe
zu organisieren. 1942 wurde sie verhaftet,
ins Landesgefangenenhaus gebracht und
zu Beginn des Jahres 1943 in das FrauenKZ Ravensbrück überstellt. Sie überlebte
und zog nach ihrer Befreiung wieder in die
Herzog-Friedrich-Straße 16, wo sie bis zu ihrem Tod 1982 lebte.

Adele Obermayr
Die sozialdemokratische Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Landesfrauenkomitees spielte eine wichtige Rolle im
Widerstand gegen das NS-Regime. Von ihrer politischen Tätigkeit her kannte sie viele Leute und half mit Adressen und Informationen. Ihre Wohnung in Innsbruck in der
Haller Straße 55 war häufiger Treffpunkt
zum Informationsaustausch. 1944 wurde
sie zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt
und ins KZ Ravensbrück eingeliefert.