Innsbruck Informiert

Jg.2001

/ Nr.3

- S.34

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Frauen und Ewerbstätigkeit / Frauen-Ausbildung

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Frauen-Ausbildung
Maria Winterte
Die Stadtturmwärterin
Maria Winterle war von
1 9 3 4 bis 1967 Stadtturmwärterin. Sie war sozusagen den Großteil ihres Lebens die „höchste
städtische Angestellte"
von Innsbruck. 1934 zog
sie als Gattin eines städtischen Bauarbeiters in
die Turmwohnung und war
bis zu ihrem Tod 1967
„Seele" des Turms. Erdbeben, Blitz und selbst 22
Luftangriffe im Zweiten
Weltkrieg konnten sie
nicht an ihrer Pflichterfüllung hindern. In friedlichen Zeiten stand sie
Stadtturm b e s u c h e r / innen zur Verfügung, zog
täglich die Turmuhr auf,
reinigte die 168 Stufen
und versuchte
unter
schwierigsten Bedingungen im Turm ihren Haushalt zu führen.

Erste Mädchenschule
1 6 9 1 kam der Schwesternorden der Ursulinen nach Innsbruck. 1877 wurde von den
Ursulinen eine „Höhere Töchterschule" und
1904 das erste „Mädchen-Lyceum" in Innsbruck gegründet. Bildungseinrichtungen für
Mädchen zu schaffen war ein Kampf, der
nicht leicht war. Trotzdem konnte auch in
Innsbruck nach der Töchterschule und dem
Mädchen-Lyceum ein Mädchengymnasium
durchgesetzt werden. 1913 legten die ersten Absolventinnen im Gymnasium der Ursulinen die Matura ab und hatten damit Zugang zu einem Hochschulstudium.

Mädchenrealgymnasium Sillgasse
Mit dem Schuljahr 1 9 1 0 / 1 9 1 1 startete der
erste Jahrgang eines achtklassigen Mädchengymnasiums. Die 1898 gegründete
„Städtische höhere Tochterschule" für
Mädchen aus wohlhabenden Bürgerfamilien wurde 1938 in „Städtische Oberschule für Mädchen" umbenannt. 1948 wurde
die Bezeichnung „Bundesrealgymnasium
für Mädchen" eingeführt. Im gleichen Jahr
wurde die Schule wegen einer Grippeepidemie geschlossen und konnte erst 1950
wieder in die Sillgasse übersiedeln.

Ausbildung für Frauen

,Mädchen-Lyceum" in Innsbruck
Ursulinenkloster

Bereits 1755 wurde in Innsbruck eine Hebammenschule eingerichtet, die bis heute
ohne Unterbrechung besteht.
Nach dem ersten Weltkrieg erfuhr die Arbeit
der Frau eine doppelte Aufwertung - ihre Arbeitskraft war für den Wiederaufbau notwendig und ihre Tätigkeit als Hausfrau besonders geschätzt. Frauen forderten ihre
Selbstständigkeit durch eine Berufsausbildung ein und 1920 gelang die Gründung der
„Ferrari-Schule". Besonders die erste Direktorin, Schulrätin Adolfine Sieberer und
die Direktorin nach dem Krieg, Hof rätin Dr.
Hermine Czerny leisteten Pionierarbeit für
die Schule.