Innsbruck Informiert

Jg.2001

/ Nr.3

- S.33

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eine Frauensache / Frauen und Ewerbstätigkeit

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Reine Frauensache
Landesgebäranstalt
1870 wurde die „Landesgebäranstalt" äußerst abrupt von Trient nach Innsbruck
übersiedelt, weil in Innsbruck eine medizinische Fakultät eingerichtet werden sollte.
Dies wurde im Trentino als massiver Affront und Benachteiligung gesehen. Die Gebäranstalt war für Innsbruck wichtig, weil
schwangere Frauen als Untersuchungs- und
Forschungsobjekt zur Verfügung stehen
würden. Frauen wurden in der Anstalt unentgeltlich aufgenommen, mussten aber
sozusagen als Gegenleistung noch in Ausbildung stehenden ärztlichen Geburtshelfern und Hebammen zur Verfügung stehen.
Daher mieden alle Frauen, die es sich leisten konnten, eine Geburt in dieser Anstalt.

Frauen und
Erwerbstätigkeit
Die Erwerbsmöglichkeit für Frauen war Mitte des 19. Jahrhunderts stark eingeschränkt. Trotzdem waren viele Frauen sehr
wohl berufstätig, wie zum Beispiel im Marktwesen und Kleinhandel oder etwa im Sozialbereich wie der Sieberer"schen Waisenstiftung in Innsbruck im Saggen. Frauen
verrichteten viel schlecht bezahlte Fabriks-,
Bau-, Näh- oder Wascharbeit und wurden oft
nur in Naturalien bezahlt. Typische Arbeitsplätze waren zum Beispiel das 1859 gegründete Gaswerk in St. Nikolaus. Die Zunahme von industrieller Fertigung brachte
dabei für Frauen die ganz neue Trennung
zwischen Wohn- und Arbeitsplatz. Aus bestimmten Bereichen der Erwerbstätigkeit,
wie zum Beispiel aus der öffentlichen Verwaltung waren Frauen in Österreich überhaupt bis 1919 ausgeschlossen. Dieser
Ausschluss wurde im Staatsgrundgesetz
von 1867 im Artikel 3 begründet, der Frauen dezidiert das Wahlrecht, Universitätsstudien und die Gründung von politischen
Vereinen verbot.

Anna Hartmann

Hebamme hart erkämpfter „Beruf"
1535 brachten 12 Innsbrucker Frauen eine Petition ein, Anna Hartmann - die Köchin des Hofkaplans - gegen eine wöchentliche Entlohnung als hauptberufliche
Hebamme anzustellen. Diese erste bekannte Petition von Frauen wurde nie behandelt und Anna Hartmann blieb weiterhin
nebenberuflich „Trostfrau".

Thérèse Molk
Erfolgreiche
Unternehmensgründerin
Thérèse Molk machte mit 23 Jahren den
Gewerbeschein und eröffnete ein Geschäft
in Wörgl. 1909 übersiedelte sie mit ihrem
Mann nach Innsbruck, wo sie neuerlich ein
Lebensmittelgeschäft gründete. Sie kaufte
die ehemalige Mi- ,
,

schuf mit „MolkBrot" einen un- ;
verwechselbaren j
Markenartikel.
Sie leitete das Unternehmen bis zu
ihrem Tod im Jahre 1958 selbst.
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