Innsbruck Informiert

Jg.2001

/ Nr.3

- S.27

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Frauen

Innsbruck

Frauen in Innsbruck
Vergessene und bewusst verdrängte
Geschichte(n)
Sehr viel von dem, was uns in der Gegenwart bewegt, hat seinen Ursprung in unserer Geschichte. Die Beschäftigung mit der Vergangenheit bringt viele Antworten auf die Frage, wie Identität von einzelnen
Menschen in einer Kultur und Gesellschaft entsteht. In der Geschichte - wie auch in der Gegenwart - spielen Männer und Frauen gleichermaßen wichtige Rollen und setzen weitreichende Taten. In den Geschichtsbüchern und Aufzeichnungen hinterlassen aber bis heute meistens nur Männer ihre Spuren. Um die Leistungen von Frauen aus, in
und für Innsbruck sichtbar zu machen wurden in dieser Broschüre einige dieser „vergessenen" oder besser gesagt oft auch ganz bewusst
verdrängten Frauengeschichte(n) für Innsbruck zusammengetragen.
Gleichzeitig wird damit die 1999 gestartete Reihe zur Bewusstseinsbildung „Frauen in Innsbruck, Daten zu Bevölkerung, Bildung, Erwerbstätigkeit, Gesundheit/Soziales, Sicherheit und Politik" fortgeführt.
Viele berühmte, fleißige, sozial eingestellte, politische und sportliche
Frauen haben Innsbruck auch zu dem gemacht, was es heute ist. Geschichte zeigt uns, was wir alles leisten können. Aber gerade für Mädchen und Frauen gibt es in den meisten Geschichtsbüchern nur sehr
wenige Vorbilder von erfolgreichen Frauen und damit wenig Möglichkeiten, sich mit Frauengestalten zu identifizieren - und das nicht deshalb, weil Frauen wenig leisteten, sondern allein deshalb, weil sie einfach in der Geschichtsschreibung nicht vorkommen. Aber damit nicht
genug. In manchen Fällen - wie etwa in einer Darstellung der Zeit der
Hexenverfolgung, in der 50 Männer als Opfer beschrieben werden - werden Frauen sogar noch als Opfer vergessen.
Die folgenden Geschichten sind Beispiele, wo und wie Frauen in Innsbruck lebten, arbeiteten und das gesellschaftliche, kulturelle und politische Leben aktiv mitgestalteten. Die Auswahl hat keinen Anspruch
auf Vollständigkeit und richtete sich vor allem nach vorhandenen Materialien. Dabei war es auch notwendig, Mut zur Lücke zu zeigen - es
gibt natürlich noch viel mehr Beispiele von Frauen und Bereichen, in
denen Frauen eine große Rolle spielten, als die hier angeführten. Das
Ziel der vorliegenden Broschüre ist daher vor allem, darauf aufmerksam zu machen und den Blick zu schärfen, welche Rolle Frauen in der
Gesellschaft spielten, spielen und spielen werden.