Innsbruck Informiert

Jg.2000

/ Nr.12

- S.41

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INNSBR
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Wichtigstes Ziel ist die Erhaltung
der Nordkettenbahnen
Heiß umstritten ist nach wie vor das Projekt einer Gondelbahn vom Waltherpark über den Alpenzoo auf die Hungerburg. Er gibt ebenso begeisterte Befürworter der neuen Bahn wie entschiedene Gegner. Die Stadt Innsbruck
macht sich die Entscheidung nicht leicht. Sie besteht auf einer lückenlosen
Aufklärung aller offenen Fragen und vor allem auf einer möglichst breiten
Information der Bevölkerung.
Es gab u. a. Präsentationen und
freimütige Diskussionen im Stadtsenat
und Gomeinderat sowie eine neuerliche Behandlung im Gemeinderat am
16. November, die den Mandataren die
Möglichkeit bot, direkt an die Betreiber
und an die IKB/IVB Fragen zu stellen.
Abgestimmt wurde nicht, wenngleich
Bahnbetreiber DI Franz Kranebitter die
Rute ins Fenster stellte: „Wir geben die
Nordkettenbahnen zurück, wenn wir
nicht heuer noch wissen, wie wir d"ran
sind."
Wie immer die Entscheidung
a u s f ä l l t : Neue G o n d e l b a h n v o m
W a l t h e r p a r k oder eine Lösung mit
der m o d e r n i s i e r t e n H u n g e r b u r g b a h n : Die S e i l b a h n e n auf die Seegrube u n d d a s Hafelekar d ü r f e n
nicht in Frage g e s t e l l t w e r d e n .
Die Ausgangslage ist klar: Die Stadt
Innsbruck hat ihre Bergbahnen ausgegliedert, weil es weder Aufgabe der
1
>ta< Il m ich Hei Kommunalbetriebc ist,
touristische Einrichtungen zu betreiben
und weil dies angeblich Private auch effizienter machen. Die Gebäude und die
Grundstücke bleiben im Eigentum der
Stadt. Der Patscherkofel wird seither
von der Patscherkofelbahnen GmbH
(Holding Fa. Sitour) bedient, die Anlagen der Nordkette gingen als Innsbrucker Nordkettenbahnen an die Zeller Bergbahnen, die Hungerburgbahn
(auch Nahverkehrsmittel) verblieb bei
den Innsbrucker Verkehrsbetrieben.
Mit dorn Patscherkofel läuft es derzeit
gut: Prof. Peter Schröcksnadel arbeitet
vorsichtig Schritt für Schritt an der Modernisierung, nachdem die Beschneiungsanlage noch vom Tourismusverband finanziert wurde. Der Patscherkofel scheint nun wieder im FIS-Kalender auf, ein neuer moderner Vierer-Sessollift führt von der Römerstraße auf den

I N N S B R U C K INI O R M I I R T

Innsbrucker Hausberg, die Renaissance der früheren Familienabfahrt und
damit eine zweite Trasse ist in Sicht.
Schwieriger ist die Lage im Bereich
der Nordkette. Die Innsbrucker Nordkettenbahnen GmbH betreibt die Bahnen auf die Seegrube und auf das Hafelekar und hat nach eigenen Angaben
schon ca. 30 Mio. S investiert und Ver-

Golden Line: Station Innbrücke.
luste in der Höhe von 19 Mio. S abgedeckt. Trotzdem: Die Beförderungszahl
ist mit 150.000 Personen im Jahr nach
wie vor nur halb so groß wie in den
60er Jahren.
Das sei wirtschaftlich nicht verkraftbar und könne auf Dauer nicht gut gehen. Außerdem hätte die Gesellschaft
die Bahn nur übernommen, weil im Privatisierungsvertrag vom Februar 1996
auch von einer standortgerechten
Bahnverbindung von der Stadtmitte zur
Hungerburg sowie von der Erneuerung
der teils 70 Jahre alten Seilbahnanlagen auf die Nordkette die Rede ist, behaupten die Bahnbetreiber. Die Nordkettenbahnen erwarten sich von dei
neuen Bahn aus dem Stadtzentrum auf

D! / ! " ^ I B L R 2000

die Hungerburg entsprechende Fahrgast/ahlon, damit die Erneuerung det
Nordkettenbahnen und deren Fortbestand auch vom wirtschaftlichen Standpunkt gerechtfertigt ist. Der alten Hun
gerburgbahn wird eine bessere Auslastung nicht zugetraut.
Nachdem für eine Verwirklichung des
ursprünglichen Projektes mit einem
Startbahnhof Innbrücke/Ottoburg vor
allem die denkmalschützerischen Hür
den zu groß waren, wurde nun die Variante ab Innbrücke/Walt herpark als
letzte Möglichkeit ins Spiel gebracht.
Ein eingabereifes Projekt, wie die Bahnbetreiber unterstreichen. Man habe al-

(Fotomontage: Arch. DI Peter Thurner)
le möglichen Alternativen geprüft. Auch
eine Tunnellösung: Nach Kaprun sicher
nicht mehr der „Stein des Weisen" und
auch unvergleichbar teurer. Außerdem
müssten entlang der Schneise alle Bäume gefällt werden. Auch die Vorschläge, die Bahn ab dem Löwenhaus zu
führen (nicht attraktiv, weil zu wenig zentrumsnah) oder eine Zahnradbahn zu
bauen, die in die Trasse der Hungerburgbahn einmündet, seien weder wirtschaftlich noch technisch akzeptabel.
Die A r g u m e n t e der Bahnbetreiber:
• Die „Golden Line" ist ein zukunftsorientiertes Gesamtkonzept zur Erhaltung des Erholungsangebotes für Alt
(Fortsetzung ouf Seile 14)

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