Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1950

/ Nr.2

- S.4

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

soll, wurde ein Vorschuß bewilligt nnd eine Ausfallshaftung unter der Bedingung übernommen, das;
auch das Laud uud der Vuud beitragen nnd das
städt.Nechnungsamt der Verrechnung beigezogen wird.
Der Minderbemitteltentarif für elektrischeil Strom
wurde auf Autrag des Verwaltuugsausschusses für
die Stadtwerke in seiner jetzigen F o r m auf das g.iuze
Versorgungsgebiet des Elektrizitätswerkes Innsbruck
ausgedehnt. Die ebenfalls vom Verwaltuugsausschuß
vorgeschlagenen Vetriebssatznngen für die Stadtwerke
wurden angenommen.
E i n Angebot der Sophie Ziller, von ihr eine
Liegenschaft in P r a d l zu erwerben, wurde auf A n trag des Finanzausschusses abgelehnt. Die Rechnungsabschlüsse 1947 der Landeshauptstadt Innsbruck
wurden genehmigt.
I m Zuge der Genehmigung mehrerer Nachtragskredite, darnnter eines für Wahlkosten, erinnerte
G N . Hackl an den seiuerzeitigen Antrag der S P Ö . Fraktion, die Wahlen in den Nationalrat, in den
Landtag und den Gemeinderat gleichzeitig abzuhalten,
wodurch man Kosten gespart hätte. S t N . Dr. (breiter
erklärte in seiner Erwiderung, daß eine Trennung
der Wahlen es der Innsbrucker Bevölkerung ermöglicht, unbeeinflußt v^.tt auderen Wahlen ihren Willen
zum Ausdruck zu briugeu. Nachtragskredite für Beiträge an das Land uud deu Bund wurden gegen
die Stimme des G N . Pettauer bewilligt, der sie als
eine Folge des dritten Lohn-Preis-Abkommens bezeichnete, das ohne Zustimmung des Gemeinderates
geschlossen worden sei.
A u f Antrag des Nechtsansschnsses wurde einer
Kundmachung übcr das Befahren der Wald- uud
Zugwege zugestimmt, ebenso einem Vergleichsaugebot in der Nückstellungsanaelegenheit des „ H i l f s "
Vereins zum Wohle der männlichen I n g e n d " .
Eine längere Aussprache rief eiu Vergleichsaugebot
über die ini Saggen liegenden Gründe der Stadtpfarre S t . Jakob hervor. Mehrere Redner nahmen
gegen die darin vorgesehenen Zahlungen der Stadt
an die Pfarre Stellung. Bgm."Stelluertreter Flöckinger
verlangte von der Kirche Verständnis für die schwierige
Finanzlage der Stadt, die vor allem für Wohnuugeu
sorgen müsse. I n einer Entschließung gab er der
Kirche zu erwägeu, ob sie ihre Forderung gegen die

Nummer 2

Stadt Innsbruck durch Einverleibung eines Eigen»
tumanteils ails dem der S i a d t gehörenden Haus
Haydnplatz 5 sicherstellen und der Stadt Gelegenheit
bieten w i l l , innerhalb von l<) Jahren durch die
Zahlung des Vergleichsbctragcs dus volle Eigentumsrecht an diesem Hause wieder zu erlangen.
Bgm."Stelluertreter Kotter regte an, d^s im Nückstellungsoerfahren der Stadtpsarrkirche St. Jakob in
Innsbruck begehrte Grundstück in der Form zurückzugeben, daß der unverdaute Platz lHaydnplatz) und
das Gebäude Haydnplntz 5 gegen Auszahlung der
Baukosten zurückerstattet werden. Schließlich wurde
dem Vergleichsangebot, der Entschließung des Bgm.Stellvertreters Flöckinger und der Anregung des
Bgm.-Stellvertreters Kotter zugestimmt.
Genehmigt wurdeu überdies der Entwurf eines
Vertrages zwischen der Stadt und dem Verkehrsverein Innsbruck — I g l s und Umgebung sowie die
Wahluorschrift für die Personalvertretung der städt.
Bedieusteten.
Nach Erledigung einer Neihe v^n Anträgen des
Bauansschusses, daruuter mehrere Ansuchen nm Aus»
uahme vom Bauverbot, genehmigte der Gemeiuderat abschließend ein Budgetprovisorium bis 15. Februar 1950.
I n einer weiteren Gemeinderatssihung am I . F e bruar 1950 wurde dem Verkehrsuerein ein Anlaufkredit von 50.000.
!6 bewilligt.
Darlehen von je 4 M i l l . 8, die i m vergangenen
Jahre aus E N P . - M i t t e l n und von der Länderbank
zum Ausbau des Mühlauer Werkes aufgenommen
worden waren, wurden nachträglich genehmigt.
Auf Gruud des Gesetzes vom 23. I n l i 19Ì9 über
die Ergänzung der Bauordnung für die Laudeshauvt»
stadt Innsbruck wurdeu für die Berechnung der
Interessentenbeiträge Einheitssätze festgesetzt.
Auf Autrag des Bauausschusses wurdeu Teilbebauuugspläne für die Gebiete M ü h l a n zwischen der
Etab und der Ziegelei, Neunweg zwischen Tschurtscheu»
thaler-Straße uud Mühlauer Brücke sowie für deu
Südtiroler Platz genehmigt.
Hierauf begauueu die Beratungen der Haushaltspläne 1950 der Landeshauptstadt, die sich durch
5 Sitzuugeu hinzogen und über die au anderer
Stelle berichtet wird.
Pz.

Über Innsbrucks Alleebänme
Dipl.-Ing. agr. Dr. Erich Vreschar.
I n den Innsbrucker Nachrichten vom 25. Oktober
1892 stand folgende Notiz:
„ F ü r die Pappelbäume am Nennweg hat nuu das
letzte Stündchen geschlagen. Hente früh hat man mit
dem Entwurzeln der altehrwürdigen Bäume, die
Generationen am Nennweg promenieren gesehen,
begonnen. Anch die nachgepflanzten juugeu Pappeln
werden entfernt, um der dauerhafteren Hochstamms
gen Linde, welche die Nennwegpromenade beschatten
wird, Platz zu macheu."
Diese damals am Nennweg entfernten Pappeln
müssen gleichaltrige Geschwister der nun gefällten
etwa 180jährigen Schwarzpappeln gewesen sein, mit
denen sich nun Innsbruck von einem alwertrauten,

charakteristischen B i l d trennen mnßte. Dies bewiesen
die bisher bestandenen Lücken zwischen den einzelnen
Bäumen, bezw. die Nachpflanzungen, die ihrem
Alter entsprechend aus dieser Zeit stammen, worunter
allerdings neben einer Linde nur Kastauieubäume
und Ahorne zu finden sind. Wenn nnn schon im
Jahre 189^ eiu Teil der dort gestandenen Pappeln
wegen Überalterung entfernt werden mußte, darf es
nicht wuuderu, weun die 57 Ilchre länger verblie»
beueu so ausgehöhlt uud morsch waren, daß sie aus
Sicherheitsgründen nicht mrhr länger stehengelassen
werden konnten. Wie notwendig diese an sich so
bedauerliche Maßnahme war, bewiesen sie erst richtig,
als sie umgefallen waren. Unter der Ninde befano