Innsbruck Informiert

Jg.2000

/ Nr.10

- S.45

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INNSBRl

Urgeschichtliche Funde
am Goldbichl in Igls
[)ci Goldbichl (östlich ( I n

Ab/woi

d e s G o l d b i c h l s gilt heute der nioiiu
mentale doppelhufeisig angelegte
Brandopferplatz, der sich auf der Kupde bisher als befestigter Höhensitz der
pe des Hügels befindet. Die ältesten
späten Eisenzeit angesehen, was vor alF u n d e s t a m m e n a u s der
frühen Bronzezeit (ca. 19. Jh.
v. Chr.). Zerstört w u r d e das
Stammesheiligtum
wahrs c h e i n l i c h um 15. v. C h r .
w ä h r e n d der F e l d z ü g e von
Drusus und Tiberius (Neffen
von Kaiser A u g u s t u s ) . Der
B r a n d o p f e r p l a t z , bei d e m
u.a. intentional zerstörte O p &&
f
ergaben
(überwiegend
«**."
Schafe und Ziegen sowie
Der Goldbichl bei Igls vom Südwesten ein markanter W i d d e r , Eber und S t i e r e ,
Höhenrücken.
w a s auf etruskischen Einfluss
schließen
lässt) und ein großer eiserIcm auf G r u n d seiner t o p o g r a p h i s c h
ner
Schlüsse!
(Attribut von Priesteringünstigen Lage mit Blick weit über das
nen)
gefunden
w u r d e n , gilt heute als
Inntal u n d ins S t u b a i b e g r ü n d b a r
schien. Grabungsarbeiten des „Vereins
zur F ö r d e r u n g der u r g e s c h i c h t l i c h e n
Forschung des südöstlichen Mittelgebirges bei Innsbruck" lassen den unscheinbar anmutenden Hügel nun in eiAuf G r u n d von E r d b e w e g u n g s a r b e i nem anderen Licht erscheinen.
ten w u r d e vor Jahren die Zuleitung zur
gung der Igler Straße nach Patsch) will

ä&*

erster Beleg für feste Kultgebäude bei
inneralpinen Heiligtümern. Weiters
konnte man im Laufe der G r a b u n g s a r beiten künstliche Podien am W e s t h a n g
erkennen. Dort standen einstmals Häuser in eisenzeitlicher bzw. mittelbronzezeitlicher Bautechnik. Besonders die
Funde bezüglich der Mittelbronzezeit
gelten als einzigartig, da nach Meinung
von Univ.-Prof. Dr. Gerhard Tomedi und
Dr. Siegfried Nicolussi-Castellan vom
„Verein zur Förderung der urgeschichtlichen Forschung im südöstlichen Mit
telgebirge bei Innsbruck" hierzulande für
diese Periode noch einiges an Pionierarbeit zu leisten sei.
Auskünfte bzw. Führungen (für Schulklassen und Personengruppen) erteilen
M a g . Hubert Held, Tel. 37 85 75, oder
Univ.-Prof. Dr. G e r h a r d T o m e d i 5 0 7
D W 4 3 2 4 . (KR)

Revitalisierung des „Peterbrünnls

S c h o n im Jahre 1 9 3 4 w u r d e n Innsbrucker Heimatforscher auf den G o l d bichl als urhistorische Fundstätte aufm e r k s a m . G e w i s s h e i t ü b e r die G e schichte des G e l ä n d e s lieferten dann
die ersten Untersuchungen von Prof.
( )swald Menghin, dei Keramikscherben identifizieren kennte, die charakte
ristisch für den alpinen Raum in der
späteren Eisenzeit (ca. 5 0 0 bis 15 v.
Chr.) waren. Aufbauend auf den ersten
Skizzen des G e l ä n d e s führte der „Ver
ein /nr f ö r d e r u n g der u r g e s c h i c h l l i
chen I rforsohiing" seit 1994 mit der fi
nanziellen Unterstützung des ! onus
musverbandes Innsbmck-Igls, der G e dächtnisstiftung des Landes bzw. mit
privaten Spenden archäologische Aus
grabungen d u r c h , die die Siodlungs
Verhältnisse am Goldbichl detaillierter
klären sollten.
Die neuerlichen G r a b u n g e n lieferten
ein völlig neues Bild: Als ältester Befund für die prähistorische Besiedlung

INNSBRUCK I N I O R M I I R T

Peterbrünnl-Quelle, die den Brunnen
mit W a s s e r versorgte, durchtrennt, und
die Quelle versiegte. S o stand der Trog
des Brunnens jahrzehntelang verweist
und ohne Wasserzufuhr vor d e m Gastgarten d e s g l e i c h n a m i g e n A u s f l u g s wirtshauses in der Völser Straße.
V i z e b g m . DI E u g e n S p r e n g e r präsentierte am 5. S e p t e m b e r das wiedorhergestellte und renovier
te „Peterbrünnl". Im Auftrag
der S t a d t e r r i c h t e t e n die
Innsbrucker Kommunalbe
triebe (IKB) eine neue Zuleit u n g . W e i t e r s verlieh das
S t a d i g a r t e n a m t d e m seit
1897 bestehenden Brunnen
mittels einer neuen Säule und
einem neuen Podest ein an
sehnliches Erscheinungsbild.
Mit dem alten B r u n n e n , der
vor mehr als hunder t Jahren
errichtet w u r d e und nun wie
der in S t a n d gesetzt w e r d e n

O K T O B L R 200C

konnte, w u r d e ein S t ü c k Kulturgut gerettet", so V i z e b g m . DI Eugen S p r e n ger.
Für den Eigentümer d e s Gasthauses
Peterbrünnl, Adolf Kaltenhauser, ist mit
der Revitalisierung d e s B r u n n e n s in
Trinkwassergualität ein lange gehegter
W u n s c h in Erfüllung g e g a n g e n , d e n n
viele G ä s t e d e s H a u s e s e r k u n d i g t e n
sich des öfteren, w o denn d a s „Peterbrünnl" zu finden sei. (KR)

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Vizebürgermeister C
()( selbst von der Trinkwe
terbrünnls".

ugen Sprenger und der Eis Peterbrünnl überzeugen sich
irqualität des renovierten „Pe(Foto K. Rudig)

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