Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1935

/ Nr.7

- S.3

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Amtsblatt Nr. 8

Österreichischer Htaötebunö
Die österreichischen Städte und Großgemeinden haben
sich zur wirksamen Vertretung ihrer Interessen im
Österreichischen Etädtebund (Bund österreichischer
Städte und Großgemeinden) zusammengeschlossen. Nach
den in der Sitzung vom 4. April 1935 des Oesterreichischen Städtebundes beschlossenen Satzungen, die eine
länderweise Gliederung des Städtebundes vorsehen,
können alle österreichischen Städte Mitglieder des
Städtebundes werden, ebenso alle Markt- und Dorfgemeinden, deren Einwohnerzahl 3000 erreicht oder übersteigt. Ueber die Aufnahme von Markt- und Dorfgemeinden mit weniger als 3000 Einwohnern entscheidet
die Bundesleitung. Bisher haben 139 Städte und Großgemeinden Österreichs, die eine Einwohnerzahl von
zusammen 3,062.649 aufweisen, ihren Beitritt zum
Städtebund erklärt. Aus dem Lande Tirol gehören ihm
gegenwärtig 13 Gemeinden, und zwar die Stadtgemeinden Innsbruck, Hall i. T., Schwag. Kufstein, Lienz i. O..
Landeck, Imst und Kitzbühel, die Marktgemeinden
Wörgl, Telfs und Ienbach und die Dorfgemeinden
Hötting und Kirchbichl als Mitglieder an. Organe des
Österreichischen Städtebundes sind die Vundesleitung,
die Bundesversammlung, die Landesleitung und die
Landesversammlungen. I n den letzten Monaten wurden zunächst die Landesversammlungen, die für jedes
Bundesland aus den Mitgliedsgemeinden des Städtebundes in einem Bundeslande bestehen, konstituiert
und von diesen die Landesleitungen gewählt. Die Landesleitungen vertreten die Mitglieder ihrer Länder in
der Bundesversammlung. Die Tiroler Mitgliedsgemeinden haben in der konstituierenden Sitzung der Landes
Versammlung vom 30. April 1935 als jene drei Mitglieder der Landesleitung, die gleichzeitig die Tiroler Mitgliedsgemeinden in der Bundesversammlung des Städtebundes gu vertreten haben, die Landeshauptstadt Innsbruck und die Etadtgemeinden Hall und Landeck, weiters als jene drei Mitglieder, die durch Zuwahl in die
Landesleitung entsendet werden können, die Stadtgemeinden Kusstein, Imst und Lienz i. O. bestimmt. Zum
Vorsitzenden der Landesleitung wurde Dr. Paul
Kathrein, Bürgermeister der Stadt Hall i. T., gewählt.
Die konstituierende Sitzung der Bundesversammlung
des Städtebundes war auf 19. Juni 1935 einberufen.
Die Teilnehmer wurden am Tage vorher im Wiener

Rathause vom Bürgermeister der Stadt Wien, Herrn
Vizekanzler a. D. Richard Schmitz, feierlich begrüßt.
Dem Empfange schloß sich eine Besichtigung der neuesten Schöpfungen der Stadt Wien an. So konnten die
Teilnehmer die großzügigen Siedlungsbauten der Gemeinde Wien, das nach den neuesten Erfahrungen umgestaltete Gaswerk der Gemeinde Wien — heute das
modernste Gaswerk Europas — und die im vollen Zuge
befindlichen Bauarbeiten für die Höhenstraße auf den
Kahlenberg, eine der bedeutendsten Schöpfungen im
Rahmen des Arbeitsbeschaffungsprogrammes der Stadt
Wien, besichtigen. Abends waren die Vertreter der
österreichischen Gemeinden Gäste der Stadt Wien am
Kobenzl.
I n der konstituierenden Sitzung der Bundesversammlung, die unter dem Vorsitze des Bürgermeisters der
Stadt Wien stattfand, wurde nach einem eingehenden
Berichte des Bürgermeisters der Stadt Linz, Herrn
Dr. Wilhelm Bock, der als geschäftsführender Vorsitzender die Vorarbeiten geleitet hatte, und einem sehr
eingehenden Vortrage des Herrn Ministerialrates Professor Dr. Richard Pfaunoler über die Abgabenteilung
die Vundesleitung gewählt. Vundesvorsitzender ist der
Bürgermeister der Stadt Wien, Herr Vizekanzler a. D.
Richard Schmitz, zum geschäftsführenden Vorsitzenden
wurde der Bürgermeister von Linz, Herr Dr. Wilhelm
Bock, gewählt.
Der konstituierenden Versammlung schlössen sich
unter Führung des Bürgermeisters der Stadt Wien
Vorsprachen beim Herrn Bundespräsidenten, beim
Herrn Bundeskanzler, beim Herrn Vizekanzler, beim
Herrn Finanzminister und bei Herrn Sektionsches
Baron Nuber an. Der namens der österreichischen Gemeinden vorgebrachte Wunsch, in Hinkunft in Fragen
der Gesetzgebung, die die Gemeindeinteressen berühren,
insbesondere in Fragen der Steuergesetzgebung, auf
die Gemeinden in weitestgehendem Maße Bedacht zu
nehmen und sie in allen wichtigen Fragen zu hören,
fand allseits vollstes Verständnis. Den Gemeindevertretern wurde Willfahrung ihrer Bitte zugesichert.
Zum Generalsekretär des Österreichischen Städtebundes hat die Bundesversammlung den Magistratsdirektor von Linz, Herrn Dr. Josef Etöger, einen in
Gemeindefragen hervorragenden Fachmann, bestellt.

Kohlenausgabe ist wiederum zu bemängeln, daß die
Zuteilung von.Wien wie immer sehr spät, erst nach
Weihnachten begann.

tene Wärmestube einen namhaften Veitrag. Die Gemeinde Hötting betrieb keine Wärmestube.

8. Fleischkonserven:
7. Wärmestuben:
Mit Rücksicht auf die unbedingt gebotene Sparsamkeit wurde Heuer von der Errichtung einer eigenen
Wärmestube abgesehen, jedoch die Gemeinschaftsräume
derstädtischenHerberge für deren Bewohner tagsüber
zugänglich gemacht und ihnen eine Jause verabreicht.
Außerdem erhielt der Oesterr. Gewerkschaftsbund für
seine im Hause des Kath. Gesellenvereines unterhalb

Aus Spenden der Bundesregierung, bzw. der Bundeswinterhilfe und aus eigenen Mitteln konnten ungefähr
8000 Gulaschkonserven (ä 200 Gramm Inhalt) nur an
Familien verteilt werden, und zwar erhielten Eheleute
ohne Kinder 2. größere Familien bis zu 5 Konserven in
der Kanzleistelle ausgefolgt.
Zugunsten des Winterhilfswerkes fand Ende Februar l. I . ein Ball der Stadt Innsbruck statt, als Er-