Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1949

/ Nr.12

- S.5

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drr

(Gemeinden, in deren Ve",irl die >iöpfe eingeliefert
würden, verrecl)!ien.
5». ^)as ^chies^en der ^Patzen >oird nur auf dem
^-elde uud iu entlegenen (Gärten gestattet, leineswegs
aber bei den Däusern, in Dörfern und ^lädlen.
Durch dir ,ooh!>oeisen Verfiignngen sah sich dle
Hoskammer berechtigt, den besten Erfolg und die ganz
liche ^lustilguug der >3patzeuvögel m erhoffen »ud
glallble, dadurch zur Wohlfahrt der llnterlaneil und
des Landes etwas (Lrkleckliches geleistet nnd den für
förmlichen Intentioneil der kaiserl. Äiajestät entspro
chen zn haben. Die genaue Durchführung der Verord
uuug nmrde den einzelnen Obrigteiteu nnd Vehör
den „bei schwerer Veranlworiung" aufgetragen. Das
Spatzenvertilgnngsdelrel ist nnterzeichnet vom Prä
sidenten, Vizepräsidenten nnd einenl Rate der Hof
kammer, Josef Graf v. Trapp, Josef I g u . v. Hörinayr uud ."ikarl Josef v. Wcinhart. Die Resultate
dieses großen Spatzenkrieges, wie viele stopfe der ge
mnlüchen >iorndiebe infolge dieser granfamen Ver
ordnung gefallen sind, ist uus nicht bekaintt.
Nachrichten über kleinere Geplänkel gegen die
Spatzeuwelt fiudcu loir in der Wirtschaftsgeschichte
unserer Heimat ja öfters. .^. Fischnaler erinnert in
seiner Innsbrncker Chronik, daß ini J u l i ll»95i der
Spitalincister Johann Zeller die Spatzen aus den
(^erstenä"ckern bei Ainras niit Pulver nnd anderen
M i t t e l n vertreiben ließ, ferner erging von der o.-ö.
Regierung am 2 1 . M a i 17l",2 eine Anordnung, worin
der Spatz als ein „höchst schädliches T i e r l " gebrand
markt wird nnd daher ausgerottet zu werden verdiene.

>""!N ^omnicv !".!>!-!. als im ^ande innner mehr der
Hunger verspüren lonvde, dachte die Statthalterei
daran, die leeren Mägen ",nm Teil wenigstens mit
^paNenfleisä) fiitlern ;n lassen nnd erlanbtc daher
das fangen nnd Tölen derselben. B i s ans den letzten
M a n n wenigstens sind die Spatzen aber, trotz aller
gegnerischer Maßnahmen, die gegen sie ergriffen
wurden, noch immer nicht ausgetilgt worden; ihr Geschlecht blüht vielmehr fort uud man ift sich nicht recht
im klaren, ob der >trieg gegen sie nun beendet sei
oder nicht.
Auch in diese,!! ^ahre bildete das Auftreten der
Spatzen in unserem Lande wieder einen Gegenstand
;n Erörterungen zwischen Landesregierung, Tierschutz
und landwirtschaftlichen Kreisen bestimmter Gegenden, wobei aber nicht knrzwegs zum Generalangriff
geblafen, fondern lediglich zu örtlicher Bekämpfung
dnrch behutsame Vertilgung der B r u t aufgerufen
wurde. Dadurch w i r d , ohne verbrecherische Tierquälerei zu vernbeu, das gleiche Ziel erreicht, wie
dnrch Anwcndnng voll Gift, Pulver und B l e i oder
gar durch die den Tieren entsetzliche Qnalen verursachenden leimigen oder sonstigen Fangvorrichtungen,
wie sie anch im Tiroler Vogelschutzgesetz (erschienen
ll)2>. mit Novellierungen von 1!)27 und l " M ! ) aufgezählt nnd verboten sind.
Hierin zeigt sich heute immerhin, ob man es eingestehen w i l l oder nicht, ein menschlicher Fortschritt im
Verhalten ;nr Tierwelt gegenüber der Zeit vor zweihundert Jahren.
W i l h . Eftpacher.

Leiträ^e von Dr. K^r!

Innsbruck vor hnudert Jahren
vezomber l849
3. veröffentlicht der Direktor des Musikveremes Dr. «3rd«
der eine längere Zeitungsnotiz, ans der hervorgeht,
das, „vorgefallener Anordnnngen wegen" die Linhebung
der Beiträge neu goregell wird. Unter dem l)iiuveis
damns, das; der Landeschef Graf l,. Nissingei! erklärte,
weiterhin Mitglied des Vereines bleiben Zu wollen,
werden jene Mitglieder, „die den Verein in letzter Zeit
verlassen haden, Zur Rückkehr" ermuntert"
F. gibt der bürgerliche Uäckormeister kilois Ochweighofer
als Normnnd bekannt, daft er jedermann warne, „dem
ininderjälirigen Josef knchler, gegenwärtig Nöror der
Chirurgie dahier", ohne sein Vorwissen Geld zu borgen,
— schreibt der Uürgermeisler „die Reinigung der beiden
äbtrittsgruben im hiesigen ("ichlachtgebände" zur öffenl
lichen ftachtversteigerung aus. M s erster Nusrufsureis
wurde ein jährlicher Pachtzins von 34 Gulden festgeseljt^
?. wird die .Verxjimg non ^wci ^role»oren an die
sität bekannt, nämlich des Dr. G. Plnüpps
als ordentlicher Professor des allgemeinen
und des Innsbruckers Dr. ^r>h. Schüler, ^andtaqsvice
Präsident lind ständischer klrchivar, als aufterord. pro

lessor der

11), wird als UenefiZuorstellung für den Schallspieler
Schmidt das Stück „Königin Christine und ihr l)of" im
National-Theater aufgeführt. Diesen „herrlichen Rom^n
van der Velds"s" hatte „die bichnenkundige ßeder des
Herrn Vogel" für einen Theaterabend Zurechtgerichtet"
— bietet ßran<; Schweiger, Tändler in der Bäckertorgasse,
seine ßlinten, von denen er noch bei 600 Stück vorrätig
habe, sowie andere i)ausgemehre zu 30 Kr. bis 1 <3l. ?0
das Stück zum Verkaufe an15 werden 34 defectuose und Zum KavalleriedieM"t ini«
brauchbare Pferde des 4. Clievauilegers
5ürst Windischgrätz versteigert"
16. werden in der Sparkasse wegen des ^ e c h i l u c h
ses bis Neujahr „weder Ciillageu oder Zinsen ausbe«
Zah!^ noch neue Einlagen angenommen""
17. wird als venefizvorstellung für die Sängerin Seebinq
die Oper „Nallnacht" von Nnber aufgeführt^
ii0. veröffentlicht der ,,^ote" einige Probon aus der in
Prag erscheinenden Zeitung „Union", die in Rr. 53 einen
korrespoüdenZartikel aus Innsbruck enthielt. Von die»
son „Proben von tschechischer Nöflichkeit und von der
brüderlichen ^iebe" sür das lNDnIand Tirol hier drei
Veispiele! „Tirol ist das Eldorado der ßmlterlinge. der
beschuhten ßctlmünste" die himmelliolien Uerge stehen