Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1949

/ Nr.12

- S.3

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Hnler >>. Söhne »inter geivissen ^Bedingungen
eine Liegeilschaft zn enverben.
Der Entwurf einer Vorschrift über das Dienst
und Besoldnngsrecht der Vertragsbediensteleil der
Stadt Innsbruck (Vertragsbedieilstetenordnnng), eine
Nenfassnng des ^ <»<> der Dienstordnung (Urlanbsbe
slimmnngen), die eine stärkere Berücksichtigung der
Vordiensl".eiteu vorsiebl, sowie die Personalvertre
üingsvorschrist ivnrden einhellig angenommen.
Der Gemeinderat genehmigte eine Reihe von Nach
trasgrediteli sowie den znm Ankaufe 2 ^ i g e r V n n
desschnldversehreibnilgeil ilolivendigen, Credit.
Eiir weilerer Betrag wnrde für den Ban eiiles llm
kleide und Wärmeraumes beim Eislanfplatz iu I g l s
Dein Verkaufe eines städt. Grundstückes an die Ge
Nleiniliitzige Wohnnugs und Siedlllllgsgesellschaft m.
b. H. „Neue Heimat" lvnrde zugestimmt.
Der Berg-Isel-Stiftnng wurde unter der Vorans
setznng, daß das Land T i r o l eine ebensolche Zuwendung gibt, eine einmalige Subvention von l7.WN
Schilling bewilligt.

Einstimmig angenommeil wurden Anträge des
Vanausschusses über eine Gren;bereinignng mit der
„Herba" Apotheker A. l^., über den Umban der Straßenbahnhaltestelle ain Kaisersclmtzenplatz, über, eine
Par;elliernllg der Anlon Ranch Straße, über die
Vanlinie der Egger Vien; Straße nächst dem Hotel
Westbal)ichof, über eine Verringerung des Grenzabstandev beim Vallvorhabeu des Johann Dra^"l lind
des l^arleuabstaudes beim Bauvorhaben des H>ia^
Braito, über die Straßenflnchtlinie und die Bauweise
der verlängerten Burgenlandstraße, über die Parzellierung der l^p. ll".l l , .N>). Amras sowie der Gv.
l I5."> und l<5><;, .N"^. Hotting.
>,
E i n Ansuchen um Ausnahme vom Bauverbote für
die Gp. 1229, .Uh. Hotting, mußte abgelehnt werden,
da auch im ueuen Bebannngsvlan keine Erschließung
dieses Geländes vorgesehen, ist.
^ ü r die Gv. l25, 12«; und 15W2 K G . Arzl lonrden
Ansnahlnen voin Bauverbote bewilligt.
Die Sitzung schloß nach mehr als vierstündiger

"

Pz!

Vom Innsbmcker Tierschulöverein
^berveterinärrat ^osef .Uofler
I n l Wiuter l ^ l ivurde in x^nusbruet im Land
tagssilmngssaale von illustren Persönlichkeiten der
Tiroler Tierschnyverein gegründet. Als Ursache wurde
damals in der Tagespresse die Erkenntnis angegeben,
daß "das Verhältnis des Menschen ;nr Tierwelt, be
sonders aber ;u den von ihm gefangen gehaltenen
Tieren, den Schöpfungs nnd Naturgesetzen wider
spricht. Wohl wußte man von den Tieren Nutzen, ja
Höchstleistnngen ,n verlangen, weil es ja selbstvcr
ständlich schien, daß die Tiere im Dienste des Menschen ;n stehen haben, daß sie also Pflichten im Anf
trage ihres Schöpfers haben, aber von den Rechten der
Tiere wollte die Krone der Schövfnng nichts wissen.
Nnd so ist es gekommen, daß der Mensch seine Hans
liere in dumpfen, dreckigen, von Luft und Sonne ab
geschlossenen Stallungen einsperrte, daß er dem
Pferde tasten aufbürdete, die über seine Kräfte gin
gen, ja diese Kräfte wurden durch grausame Schläge
zu vermehreil gesucht, ^ ü r die Kleintiere, Tchweine,
war der schmntzigste Winkel im >>ofe gerade noch gut
genug.
Auf der Eisenbahn wurden die werlvollen Rinder
zusammengepferän iu di," Waggon verladen, wo sie
dann oft genng in den Endstationen krank oder tot
einlangten. Anf den Viehmärkten wurde mehrfach
beobachtet, wie Kühe noch nnausgemollen vom Vor
tage mit schwellendem Enter ausgetrieben wnrden,
nm dem Käufer eine milchreiche Kuh vorzutäuschen.
Anf den Alpen fehlte meist jede Fürsorge für die
Tiere in Unterkunft und "Weidegelegenheit, ^ n den
^-leischhanereien fanden die gewichtigen Tiere durch
oftmalige Schläge mit dem Beile einen qualvollen
Tod. Kälber und andere >l!ein täubl.
Was geschah mit unseren Waldvögeln, die den Wald

verherrlichen nnd lebendig machen nnd ihn vor den
verderblichen Baumschädlingen schützen? M i t Leimruten wnrden sie gefangen nnd stundenlanger Q u a l
nnd Todesangst ausgesetzt, nicht einzeln, nein, in
Massen, nm in ein Gericht von „Uceelli eon Polenta"
verwandelt zu werden.
Ans dem wenigeil ersieht mail schon das Mißverhältnis zwischen Mensch nnd Tier. Egoismus und
Unverstand, Mangel von Erbarmen teilten sich im
Verhalten des Menschen zn aller Kreatur, die vom
Schöpfer mit so viel Menscbenähnlilbkeit an Sinnen
ausgestattet worden ist.
Dienen ist streng genommen immer Leid, weil dienen verbnnden ist mit Aufopferung des Ichs. Nicht
genng an dem, wußte der Mensch die Leiden noch zu
vermehren, indem er den Tieren die notwendigsten
Lebensbedürfnisse ;n entziehen versuchte- Hunger,
Dnrst nnd Freiheit werden ihnen Angefügt oder eilt
;ogen.
M i t diesen ^eststellnngen war das Arbeitsgebiet
des Tierschntzvereines durch ^ahr;ehnle nnd nicht
weniger in den letzten, anch Kriegsjahren, gegeben,
bansend ging der Kampf nm ein österreichisches Tier
schntzgesetz, das einzige Land ohne ein solches kulturell
wichtiges (besetz, ^st es nicht ein auffälliger Zufall,
wenn im gleichen Saale, <>7 Jahre später, die gewähl
teil Vertreter des Landes T i r o l , also der Tiroler
Landtag, einstimmig ein Tierschntzgesetz beschlossen
hat, das für nns Tierfreunde nnr wenige Wünsche
vorenthalten hat?
An Erfolgen letzter Zeil bnchl der Tierschntzverein
überdies mit viel Freude ein Schreiben Sr. Er;. V i
schof D r . Panl Rnsch, worin dieser sich bereit erklärt,
Pfarrer nud Religionslehrer ;n beauftragen, am
Welttierfchutztage, l. Oktober, ?srauz von Assisi, über