Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1949

/ Nr.12

- S.2

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der Landeshauptstadt Innsbruck

Seite 2

rung voilt Gemeinderal mit Beschlllß von» l. Novem
ber 1909 zunl Ehrcllbürger unserer Stadt eruanm.
Ntit einer kleinen Verspätung feiern w i r heute den
4l>jährigen Bestand dieses Hauses, das nach wie vor
nüdmllngsgelnäß deil Hilfsbedürftigen dieser Stadt an
ihreiil Lebensabend eine Heinistätte bieten soll.
Die Verhältnisse haben sich während der letzten vier
Jahrzehnte grundlegend geändert. Erstens hat sich
die Einwohnerzahl Innsbrucks teils durch Einge
meindnngen, teils durch natürlichen Zuwachs ver
doppelt und zweitens haben sich die politischen Ver
hältnissc bereits derart entwickelt, daß sich ans der an
gewandten Forni der Fürsorge der damaligen Zeit
heute ein Rechtsanspruch ergibt. Damals noch war
ein privater M a n n als eifriger Förderer und Wohltäter bestrebt, dein Mangel einer entsprechenden fürsorgcrifchcn Einrichtung zum Wohle der Ärmsten dieser Stadt abzuhelfen. Heilte sind an Stelle dieses
privaten Mannes der Staat, die Länder nnd die Gemeinden getreten und diese verwalten eine Einrichtung uud Organisation, deren gesetzgebende, bzw. ver
waltende Tätigkeit über unsere Staatsgrenzen hinaus
als beispielgebend bekannt ist. Diese gesetzgebende
Tätigkeit znr Erfassung aller Hilfsbedürftigen, ob jnng
oder alt, hat nach dem Ende des ersten Weltkrieges
erst richtig eingesetzt nnd findet jetzt ihre weitestgehende
Förderung.
D a s J a h r 1949 hat uns die Altersversicherung gc
bracht, deren Bedentnng nicht hoch gcnng eingeschätzt
werden kann.
Nach Ablauf dieser vier Jahrzehnte erweist es sich
nun, daß dieses stattliche Haus zu klein geworden ist,

Vom
A m 111. November 1949 fand im Adlersaale in den
Stadtsälen eine Geschäftssitzung des Gemcinderates
statt, bei der Bgm.-Stello. Flöckingcr an Stelle des
erkrankten Bürgermeisters D r . Mclzer den Vorsitz
führte.
Eingangs wurde Prof. Robert Vinatzer ( Ö V P . )
statt des wegen Krankheit beurlanbtcn G N . Prof.
Falgcr als Gemeindcrat angelobt. Bgm.-Stellv.
Flöckinger widmete Worte des Nachrufes dem kürzlich
verstorbenen ehemaligen Bgm. S t e l l t D r . Eduard
Erler.
Die Fraktionell der S P Q . und der Q B P . brachten
Drillglichkeitsanträge ein, die beide eine Linderung
der Wohnnngsnot znm Ziele hatten nnd dem Finanz
ansschnß znr weiteren Behandlung zngewiesen wnr
den. F ü r die Fraktion der S P D . erläuterte S t N .
D r . Kunst, für die Q B P . S t N . Süß ansführlich die
vorgeschlagenen Maßnahmen.
E i n weiterer Dringlichkcitsantrag der sozialistischen
Fraktion, der einstimmig angenommen wnrde, be
stimmte, daß die Wahlen in den Gemeinderat der
Landeshanptstadt Innsbrnck spätestens im März 1950
abgehalten werden.
Da Bgm. Stello. Kotier sein Mandat im Theater
ausschuß zurückgelegt hatte, wurde S t N . Thoma an
seine Stelle gewählt. Ferner wurde G N . Prof.

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un, alle Hilfsbedürftigen unserer Stadt ausnehmen zu
tonnen. Der Znban von zwei Flügclbauten, der vom
gemeinderätlichen Wohlfahrtsansfchnß bereits bean
nagt uud vom städtische» Bauaint in seinen Plänen
auch schon fertiggestellt ist, kann infolge der schweren
.Kriegseinwirkungen noch nicht erstellt werden. Noch
wichtigere, noch dringendere Aufgaben harren der
Dnrchführnng. So waren w i r daher gezwungen, im
räumlich beschränkten Altersheim in Hötting ein
Stockwerk provisorisch ansznbanen, weil nur keiuem
Hilfsbedürftigen die ihm gebührende Hilfe versagen
dürfen.
Es ist begreiflich, daß in einem so großen Hanse,
unter dessen Dach ein kleines Völkchen lebt, nicht im
mer Einigkeit herrscht. D a und dort tauu es Mißver
ständnisse geben, die bei einigem guten Willen leicht
beseitigt werden können. Sicherlich hat anch das Aufsichtspersonal mit dem lieben Völkchen seine Mühen.
Es gehört znr Führnng dieses Hanfes anch weit
gehendstcs Verständnis aller Verantwortlichen, das
ich auch weiterhin von allen erbitte.
Aus allen Teileu der Stadt, alls deu verschiedensten
BernssgrnPPen setzt sich der Stand dieses Hanfes zu
fammen. Es sind Menschen, die harte Stunden ihres
Lebens hinter sich haben und die ihren Lebensabend
in diesem Hause verbringen. W i r wollen alle dazu
beitragen, ihnen ihren Lebensabend zn verschönern.
Sie alle sollen sich in diesem Hause frei nnd Wohl
fühlen. Wenn dies der Fall ist, dann wissen wir, daß
nur die von der Zeit an uus gestellten Pflichten unse
reu Mitmenschen gegenüber erfüllen.

l" Gemeinderate
Vinatzer in die Ansschüsse geloählt, in denen bisher
G N . Prof. Falger tätig war.
Bgm. Stello. Flöckinger berichtete über die Be
Handlung voll Anträgen, die in früheren Sitzungen
gestellt worden waren:
Ans Grnnd eines Antrages des O N . Oberhammer
nnd Gell, vom 7. I n l i 1949 über die Schaffnng von
Kinderhorten wurde erhoben, daß ill erster Linie die
Errichtung einer zentralen Kindertagesstätte nolwcn
dig ist.
M i t einem Antrage des G N . Pettaner nnd Gen.
voll! ^l">. A p r i l 1949 über die Nberwälcharleit der
Kosten für Mullgefäße auf die Mieter hatte sich der
Finanzausschnß befaßt, der zn dem Scblnsse kam, daß
die Frage, ob die Kosten der Anschaffung von M n l l
gefäßeil ;u den Betriebskosten im Sinne des Mieten
gesetzes gehören, letzteil Endes im Einzelfalle von den
ordentlichen Gerichten zii entscheiden ist, weshalb dell
Antragstellern nahegelegt werde, eine solche Rutsche«
dung zn erwirken.
Ein Antrag des Stadtrates, für lt)"».^l»N N M .
Neichsanleihe 5>^ige Anfbananleihe m zeichnen nnd
aus dell Barbeständen 157.8W Schilling anfznzahlen,
wnrde lilit allen Stimmen gegen die Stimme des G N .
Pettaner angenommen.
Der Gemeinderat beschloß ferner, von der Firma