Innsbruck Informiert

Jg.2000

/ Nr.8

- S.12

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3. August 2000

RATHAUSPROJEKT INNSBRUCK

11

und seine bewegte Geschichte
.ils Spital genützt. Ah 1890 wurde
das ehemalige Spitalsgebäude von
lier „Realschule" genützt, dem

heul igen Bundesrealgymnasium.
I Vi an der Stelle des Westteiles des alten Stadtfriedhofes eut
Stande ne freie Raum wurde von
dm li Innshruekern „Platz des
alten Spitalgartens" oder auch
„Platz des alten Friedhofes" genannt. Die Bezeichnung „Neuer
Markt" kam auf, als auf diesem
Areal der I Iolzmarkt abgehalten
wurde.
In seiner Sitzung vom 28. Mai
1896 heschloss der Innshrucker
( i"emcinderat, den Platz zur Erinnerung an den verblichenen
!" i zberzog Karl-Ludwig umzutaufen, dem letzten österreichischen Erzherzog, der in I n n s bruck 1855 bis 1861 als Statthalter residierte.
I )ie .Anlage der Stainerstraße,
benannt nach dem Absamer Geigenniacher Jakob Stainer, ergab
sich aus der V e r b i n d u n g zwischen dem neuen Platz und dem
Marktgraben. Mit diesem Straßenbau wurde eine geeignete
N o r d - S üd - V e r b i n d u n g
zwischen dem Markgraben und dem
neuen südwestlichen Stadtviertel errichtet.
1909 wollte man den Platz in
einen „Kreiheitsplatz" und 1926
in einen „Peter-Mayr-Platz" umbenennen. Beide Anträge wurden
vom ( i"emcinderat abgelehnt.
Einstimmig
angenommen
wurde hingegen der Vorschlag
vom 6. März 1930, den Platz in
„Adolf-Piehler-Platz" umzubenennen. Gleichzeitig wurde die
seit 30. Juni 1899 im Saggen liegende Adolf-Pichler-Straße in
Conradstraße umgetauft.
Das Adolf Pichler-Denk,na!
prägte bereits seit seiner Enthüllung durch Bürgermeister Wilhelm Grell am 16. Mai 1909 das
Erscheinungsbild des Platzes.
Dem Bildhauer
Edmund
Klotz, Schöpfer dieses Erzhildes,
ist es mit seinem Werk gelungen,
Adolf Piehler „als Mensch, Dichter und Naturforscher" ein eindrucksvolles Denkmal zu setzen.
Während der Kriegsjahre waren au! der ( irüntläche des AdolfPichler Platzes Gemüsebeete zu
entdecken, ein Versuch, die

tet. Eines dieser bassins liegt im
im europäischen k.i um immer w unie I 7 I 7 beim l inbau des l)o1er dem heut igen b.mpl.ii / (im uledei erlegt inie, .i ufgehoben,
mes aufgehoben. 1890 wurden im
Bereich des bisherigen Spielplat
um steigenden Vnford erungen an Zuge der Kanalisationsarbeiten
zes und Ac" I clcfon/cllcn ) am l I.K heu und Si© llunj [sbedarfgeausgedehnte Leichenfelder auf
Adolf Piehler Platz.
recht w erden zu Icönnen.
diesem Gelände entdeckt.

s ielen Augenzeugenbe
in
Innsbruck
richten ist verum! I ich .ms dem zeigt sieh dies be
Jahr 1944 bekannt, dass bei den sonders deut lieh an
damaligen Bauarbeiten eine Viel
band der ersten l n
zahl von Schädeln und Knochen chenanlage, f.cv St.ausgegraben wurde. Es kann da- Jakobs-Kirche in der
von ausgegangen werden, dass Altstadt, und ebenso
diese keine besonders pietätvolle am Beispiel des eheBehandlung erfahren haben.
maligen SpitalsfriedAm 16. Dezember 1944 ging hofes.
in nächster Nähe des Adolf-PichDer Standort der
1er-Platzes ein schwerer Bom- St.-Jakobs-Kirche ist
benhagel nieder, viele Gebäude seit dem Bau der
im Umkreis wurden zerstört oder Kirchenanlage unschwer beschädigt. Das Denkmal verändert geblieben,
von Adolt Piehler hingegen über- der ehemalige Friedstand den Bombenangriff unbe- hof der Pfarrkirche,
schädigt.
der innerhalb der
am
Die im Zuge des 1 umbauen- Stadtmauern
neubaues im Bundesrealgymna- heutigen Pfarrplatz
sium Adolf-Pich 1er-Platz im I lof gelegen ist, wurde
des Areals enterdigten Gebeine 1509 wegen des Erwurden am 7. September 1989 weiterungsbaus der
ebenfalls im Sondergrah der Stadt 1 lofburg aufgelassen
Innsbruck am Westfriedhof bei- und zur Spitalskirehe verlegt.
gesetzt.
Der Spitalsfriedhof mit der St.-Veits-Kapelle (um
Der bäum- und strauchge1640 wurde ein
schmückte Platz mit Ruhebänken weiteres Stück des 1 865): Blick auf das alte Stadtspital bzw. auf dessen Erweiterungstrakt von 1 8 3 7 / 3 8 (im Hinterblieb in den folgenden Jahren na- Friedhofes am heutigrund der Turm der Spitalskirche zum Hl. Geist)
hezu ungenützt. Erst zu Beginn gen Dom aufgedeckt
sowie auf den aus dem ursprünglichen Spitalsdes Jahres 1994 wurde ein Kin- und wiederum zu
friedhof
hervorgegangenen ehmaligen Stadtfriedderspielplatz am Adolf-Piehler- G u n s t e n der HofPlatz errichtet.
burg aufgelöst. Die hof, der von der Spitalskirche bis zum Wesfende
des heutigen Adolf-Pichler-Platzes reichte.
Im Zuge dynamischer Stadt- N o t h e l f e r k a p e l l e
entwicklungen wurden Friedhöfe

schlimmste Not zu lindern.
Im Zuge der Eultangritte im
Zweiten Weltkrieg wurden in
Innsbruck zahlreiche unterirdische I ,öschwasserbchälter ei rieh

Das Denkmal der Stadt Innsbruck, das an die aus dem alten Friedhof (Adolf-Pichler-Platz) überführten und im
Westfriedhof beigesetzten Toten erinnert. Am Fuß des Denkmals das Stadtwappen der Stadt. Das Denkmal befindet sich noch heute am Innsbrucker Westfriedhof.
Fotos: Stadtarchiv Innsbruck