Innsbruck Informiert

Jg.2000

/ Nr.8

- S.4

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RATHAUSPROJEKT INNSBRUCK

Liebe Mitbürgerinnen
und Mitbürger!

CHRONOLOGIE
BAUGESC
19. April " 9 4 , 29. März "95 Stadtsenat: einstimmiger Beschluss, mit dem die Projektgruppe „Projektsteuerung Rathaus" eingesetzt wurde
1 2 . Juli 9 5 - Stadtsenat u n d
13. Juli 9 5 - G e m e i n d e r a t ,
e i n s t i m m i g : Vorvertrag für
Baurechtsvertrag mit der RathausErrichtungs-Gesellschaft (RPG)
2 2 . A p r i l " 9 6 - Sonder-Stadtsenat mit dem Thema „Erweiterung und Präzisierung des Vorvertrages, der städtebaulichen
Randbedingungen und des
Wettbewerbes"
2 3 . A p r i l "97 - Stadtsenat: Information über Planungsstand
und Aktivitäten der RPG
Herbst "97 - W e t t b e w e r b s j u r y :
vorläufiger Abschluss des Wettbewerbes mit Auftrag zur libérai beitung der Projekte Ganali
und Perrault
15. Jänner "98 - Wettbew e r b s j u r y : Prämierung des
Projektes der ARGE Dominique
Perrault und RPM/München als
Sieger und nochmaliger Auftrag
zur Weiterentwicklung
3 0 . September 9 8 - einstimmiger
Stadtsenatsbeschluss: Wettbewerb und Ergebnisse der Weiterbearbeitung
1 0 . M ä r z " 9 9 - Stadtsenat, 1 8 .
M ä r z 9 9 - Gemeinderat:
Beschluss zum Kauf der Grundstücke Norz/Schärmer, in der
Folge auch des Pichl-Grundes
2 . Juni 9 9 - Stadtsenat: Einset
zung einer entscheidungsbefugten Planungsgesellschaft
6 . Juli 9 9 - Stadtsenat, Gem e i n d e r a t 15. Juli 9 9 : einstimmige Beschlüsse zur städtebaulichen, architektonischen und
wirtschaftlich-rechtlichen Weiterentwicklung des Rathaus-Projektes inkl. Neugestaltung des AdolfPichler-Platzes
1 . Juli 9 9 - Bauausschuss: Auf
läge des 2. Flächenwidmungsund Bebauungsplanes, der am
15. Juli "99 inklusive Tiefgarage
einstimmig im Gemeinderat beschlossen wurde
3. N o v e m b e r 9 9 - Stadtsenat,
9. N o v e m b e r " 9 9 - Gem e i n d e r a t : Punktation zu den
bisherigen Vereinbarungen:
Überarbeitung des Vertrages
zwischen RPG und Stadt
Nach allen Beschlüssen hat die Stadt
Innsbruck im Rahmen eines Pressegespräches oder in Form von Presseaussendungen die Öffentlichkeit informiert.

3. August 2000

In den Morgenstunden des 5. Juli
wurde der eingezäunte und von
Baumschützern besetzte Bereich a?n
.Idolf-Pichler-Platz von der Polizei
ohne Zwischenfälle geräumt und anschließend mit dem Fällen der Bäume begonnen. Das Ersuchen der
Stadt Innsbruck, mit den Demonstranten schonend und rücksichtsvoll
umzugehen, ist von der Polizei
da n k ensw erterw eise a usna h m s los
befolgt worden.
(Hauben Sie mir bitte, dass es
auch für mich nie eine leichte Sache
ist, wenn Bäume gefällt werden müssen. Wenn ein Baum aus welchen
Gründen immer gefällt werden
muss, ist es in Innsbruck üblich, dass
mindestens zwei oder mehr Bäume
neu gepflanzt werden. In den vergangene?! Jahren wurden in unserer
Stadt mehr als 60.000 Quadratmeter Grünflächen neu und, ich glaube, auch naturnah gestaltet. Für die
Partnerstadt Sarajevo hat Innsbruck
30.000 Bäume gespendet, da während des Krieges alle Parks abgeholzt
wurden, damit die Menschen nicht
erfrieren mussten. Bezüglich des ehemaligen Stadtfriedhofes, der sich
einst von der heutigen Maria-Theresien-Straße bis zum Adolj-Pichler-Platz erstreckte, habe ich selbstverständlich bei der Kirche angefragt, ob es von dort Einwände gegen
die Grabungen auf diesem ehemaligen „Gottesacker"gebe. Erst als dies
verneint wurde - der Stadtfriedhof
wurde Mitte des 19. Jahrhunderts
offiziell aufgelassen -, habe ich mein
Einverständnis erklärt.
Im Leben müssen Entscheidungen getroffen werden, die im Interesse der Bürgerinnen und Bürger
und der Stadt notwendig sind. Immer wieder geht es darum, im Sinne des Gemeinwohls Prioritäten zu
setzen. Nur die "Ankunft wird erweisen, ob diese richtig waren, auch
wenn alle Beschlüsse einstimmig gefasst wurden. Der Adolf-PichlerPlatz sieht fetzt sehr kahl aas, and
ich habe großes l "erständnis für jene
Anrainer, die dies hart trifft. Ich

kann Ihnen aber versichern, dass in dienservice au alle Redaktionen und
we?tigen Jahren diese geschlagene durch Veröffentlichungen in der of„ Wunde" beseitigt sein wird, und ich fiziellen liltei/uugszeituug „Innshoffe, dass der „neue „Adolf-Pichler- bruck informiert". Bereits in der
Platz " auch die Kritiker von heute April-. Ausgabe, die vor den Gemeinderatsivahlen erschien, wurde über
zufrieden stellen wird.
Es ist mir auch bewusst, dass un- die Neugestaltung des Platzes beter den Demonstranten Menschen richtet und auch darüber, dass der
waren, die in großer Sorge um die Baumbestand entfernt werden mus
Grünerhaltung und um die Natur se. Die Gestaltung des Adolf-Pichteilgenommen haben. Das sind idea- ler-Platzes hat in seiner gesamten
listisch eingestellte Bürgerinnen und Dimension auch eine Rolle im GeBürger, vor denen ich größten Res- meinden/Iswahika/npf gespielt. In
pekt habe. Aber unter den Besetzem der Folge wurde am Adolf-Pichlerwaren auch Menschen, denen es nur Platz eine luformatioustafel aufgedarum ging, durch diese Aktion den stellt, wobei auch Namen und. Id/rsBürgermeister, der gerade eine er- sen jener Stelleu im Stadtmagist rat
folgreiche Wahl hinter sich hat, zu angegeben "waren, die interessierte
Bürgerinnen und Bürger über alle
diskreditieren.
Ich habe mit den Baumbesetzern Details informieren. In allen meinen
und den Demonstranten Gespräche Wahlveranstaltungen habe ich dieses
geführt, einmal in der Nacht länger Thema angesprochen, auch weil es
als zwei Stunden, a. a. auch mit Dr. notwendig war, unrichtigen Be
Soier. Dabei habe ich auch die recht- hauptungen zu -widersprechen.
liche und beschlussmäßige Situation
"/.// den entschiedeneu < legnern
erklärt: dass es einstimmige Ge- der Baumfälluugeu und .Aufgrabunmeinderatsbeschlüsse für das Rat- gen am Adolf-Pichler-Platz
zählt
haus-Projekt und für die Neugestal- auch der Innsbrucker Künstler Prof.
tung des Adolf- Pich 1er-Platzes gibt. Wilfried Kirsch/. Die Leistungen
Dass die „Grünen" sich zwar gegen Prof. Kirschls sind und bleiben aber
den Bau der Tiefgarage ausgespro- unbestritten.
chen haben (weil sie grundsätzlich
Ich werde mich weiterhin um das
gegen die Errichtung neuer Tiefga- Vertrauen aller bemühen, auch wenn
ragen sind), aber vollinhaltlich fur dieses derzeit bei einigen Menschen
die neue Oberflächengestaltung des wegen dieser M a fn ab me gestört ist.
/ Idolf-Pichler-Platzes gestimmt ha- Die Chance, dass Innsbruck ein von
ben, die ohne das Fällen der Bäume einer Investoreugruppe großlcils finicht realisierbar gewesen wäre. Bei nanziertes, innerstädtisches Zentrum
den Gesprächen habe ich allerdings bekommt, dass durch die Rathauszur Kenntnis nehmen müssen, dass Galerie die Innenstadt neu belebt
dabei nichts zu erreichen ist.
wird und dass de/ Adolf Pichler
Ich habe mehrere Morddrohun- Platz, dem Ambiente der Innenstadt
gen erhallen. Meiner Frau wurde bei entsprechend, als urbaner Treffpunkt
einem nächtlichen Anruf angedroht, neu gestaltet, wird, war zu groß, als
den Bürgermeister werde mau um dass man darauf hätte verzichten
können.
einen Kopf kleiner macheu. Bedenk
lieh wurde die Angelegenheit, als Dr.
Das war allen Fraktionen und
Soier, nachdem er einen städtischen politischen Mandataren im InnsbruBedienstelen allackiert halle, mit ei
cker Gemeinderat bewusst, und desnein .Ist in meine Amtsraume ein- halb haben sieb auch alle ausnahmsgedrungen war. Auf eine Anzeige los für die Realisierung des Rathaushabe ich verzichtet, weil ich der fei
Pro/ekles einschließlich der Neugeiiuug bin, i/ass ich selbst und auch die staltung des Adolf Pichler Platzes
Demokratie derartige orfalle aus- ausgesprochen.
halten müssen.
Bezüglich der orwürfe, das
Ihr
Ganze wäre eine unmenschliche
Über/ "asi h ungst i ktion g i • u " i -st •//, st < 7/< •
ich klar, dass die Stadt ihrer luformationspflicht an die Bürger umfas
fruhto LUUi(
send nachgekommen ist, sei es im
Rahmen von
Pressekonferenzen,
durch Berichte verschiedener Mau
datare, durch Aussendungen des le
Bürgermeister