Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1935

/ Nr.7

- S.2

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Amtsblatt Nr. 8
Hilfen für Kinder und Jugendliche gewährt, Lebensmittelpackungen, Suppe, Milch, Mahlzeiten in den städtischen Volksküchen, Fleischkonserven, Seife und Brennstoff ausgegeben, eine eigene Wärmestube mit Ausgabe
von Kaffee oder Tee in der städtischen Herberge geführt
und die Wärmestube des Österreichischen Gewerkschaftsbundes mit einem namhaften Betrage unterstützt. Außer
dem war es während der Dauer des Hilfswerkes
sämtlichen Beziehern der Winterhilfe möglich, auf Grund
ihrer Ausweise in der Freibank im städtischen Schlachthofe ungefähr 26.000 Kilogramm verbilligtes Fleisch
(Rind-, Ochsen-, Kalb- und Schweinefleisch) zum
Preise von 60 ^ bis 8 1.80, dann ungefähr 1600 Kilogramm Rindsgeselchtes a 8 1.20 und ungefähr 2000
Kilogramm Selch speck a Kilogramm 8 2.60 zu beziehen.
Der Umfang der Leistungen in den verschiedenen Teilen
des Hilfswerkes mag aus folgenden Einzelaufstellungen
entnommen werden.
1. Bekleidungsbeihilfen für Jugendliche:
Für diesen Zweck, und zwar vor allem zur Anschaffung von Schuhen wurde ein Betrag von 5000 8 aufgewendet, mittels dessen und unter Heranziehung der
reichlichen Sachspenden Kindern und Jugendlichen Vekleidungsbeihilfen gewährt werden konnten. Die eingelangten Sachspenden wurden, falls es sich nicht um
Kindersachen handelte, die dem städtischen Iugendamte
überwiesen wurden, durch dasstädtischeUnterstützungsamt verteilt.
2. Lebensmittelpackungen:
Gleich wie im Vorjahre erhielten auch Heuer wieder
Familien und einzelstehende ältere Leute, besonders
Frauen, die Kochgelegenheit hatten, Lebensmittelpackungen ausgefolgt. Diese enthielten: V2 KZ Juwel- oder
Alpinafett, 1 kg Reis, 1 Ich Teigware (offen). Die Pakkungen kosteten 8 4.60, jedoch mußte mit Rücksicht auf
die Erhöhung des Fettpreises der Preis der Packungen
ab 1. Februar 1935 auf 8 4.80 erhöht werden.
Ausgegeben wurden insgesamt 20.188 Packungen im
Werte von 8 93.541.75; auf Innsbruck entfielen hievon
16.198 Stück im Werte von 8 75.053.95, auf Hötting
3990 Stück im Werte von 8 18.487.80. Die Gemeinde
Hötting hat ihre Lebensmittelpackungen selbst eingelöst und bezahlt. Der Bezug der Lebensmittelpackungen
war für alle Gruppen frei.
3. Speifemarken
Volksküche:

für Mahlzeiten

in der städtischen

Alleinstehende Personen.oder Ehepaare, die keine
Kochgelegenheit hatten, erhielten statt Lebensmittelpakkungen Speisemarken für die städtische Volksküche,
und zwar in der Gruppe I wöchentlich 6 Stück unentgeltlich, in der Gruppe I I und I I I wöchentlich fünf
Stück zum Preise von 20 3, bzw. 30 3. Ausgegeben
wurden 32.558 Stück, die zusammen 8 19.534.80 kosteten,- auf Hötting entfielen hievon 4085 Stück zu
2451 8. Diefer Betrag ermäßigt sich jedoch durch die
Zahlungen der Bezieher auf 8 1891.90. Die VolksKüchenmarke (Eintopfgericht) kostet 60 ß.
4. Suppe:
Gleich wie in den früheren Jahren erwies sich auch
Heuer wieder die Suppenausgabe als eine der wert-

vollsten Einrichtungen der Winterhilfe. Die Bezugsberechtigten erhielten Anweisungen auf V2 Liter per Tag
bis zum Höchstausmaße von täglich 2 Liter für große
Familien. I n den Gruppen I und I I war der Suppen^
bezug auch diesmal wieder kostenlos, nur in der
Gruppe I I I (Vollunterstützte bis monatlich 8 120.—
Einkommen) wurden per V2 Liter 10 Groschen eingehoben. Zur Suppenbereitung wurden benötigt: 12.108
Kilogramm Rindfleisch, 920 Kilogramm Fett, 700 Kilogramm Suppenwürze (Maggi, Graf, Ilsa), dann 3120
Kilogramm Teigwaren und für 6500 8 Reis, Salz und
Grieß,- es konnte mit diefen Mitteln eine außerordentlich gute Suppe erzeugt und ein zweifacher Zweck er^
reicht werden; den Armen eine wirklich gute Suppe
und in genügender Menge beizustellen und hiebei noch
eine größere Zahl von Arbeitslosen zu beschäftigen. Die
Suppenbereitung und -ausgäbe erheischte einen Aufwand von 8 44.582.88. Ausgegeben wurden 340.183
Portionen a V2 Liter, der V2 Liter kommt auf 13.1 ß zu
stehen. Die Gemeinde Hötting belasten davon 73.826
Portionen mit 8 9676.11, die sich durch die Bezieherbeiträge auf 8 9573.51 ermäßigen. Die Suppe wurde im
ganzen Stadtgebiete und in Hötting zwischen 10 und
11 Uhr vormittags an acht mit eigenen Angestellten beschickten Ausgabestellen verteilt. Durchschnittlicher Verbrauch per Tag: 118 kß Fleisch und 9 KZ Fett.
5. Freimilch:
Alle Bezugsberechtigten konnten für die in ihrem gemeinsamen Haushalt lebenden Kinder unter 14 Jahren,
dann für Kranke über 65, Greise über 70 Jahren täglich unentgeltlich V2 Liter Milch beziehen bis zum
Höchstausmahe von täglich IV2 Liter per Familie: im
Hinblicke auf die Frühstücksaktion der Vaterländischen
Front für Schulkinder konnte ab 1. Februar 1935 das
Höchstalter für Kinder zum Milchbezuge von 14 auf
10 Jahre herabgesetzt werden. Es wurden 278.285 Portionen a V2 Liter ausgegeben im Werte von 8 41.742.75.
von denen die Gemeinde Hötting für 63.859 Portionen
8 9578.85 belasten. Der Preis für V2 Liter Milch betrug
15 Groschen. Weiters konnten in der Zeit vom 1. Jänner bis 30. April l. I . Anweisungen zum Bezüge verbilligter Milch (zum Preise von 30 statt 42 g) ausgegeben werden und wurden an ungefähr 4500 Parteien
Anweisungen für 137.774 Liter verbilligte Milch abgegeben.
6. Brennstoff:
Seitens der Landesregierung wurden dem Hilfswerke 320 Meter Hartholz und 44 Meter Weichholz zur
Verfügung gestellt. Dieses Holz wurde in der der Landschaft gehörigen kleinen Säge im zweiten Landhaushofe von 3, vom Hilfswerk beigestellten Hilfskräften gefchnitten und hergerichtet und in Portionen von V4 Meter (Hart- und Weichholz gemischt) ausgegeben, und
zwar: 1641 Portionen, davon 1147 Portionen an Innsbrucker und 494 an Höttinger. An Kohlen wurden 145
Tonnen zugewiesen, darunter eine Spende der Arbeiterkammer von 30 Tonnen. Die in den Vorjahren immer
gespendete Ravag-Kohle ist Heuer ausgeblieben. Insgesamt wurden 3419 Anweisungen zu je 50 Kilogramm
Kohle ausgegeben. Für Holz- und Kohlenausgabe (einschließlich der sogenannten Künstlerhilfe) sind für Personal- und Frachtkosten usw. 8 5002.75 erlaufen, es belasten 8 1012.56 davon die Gemeinde Hötting. Bei der