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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
Rummer 10
— empfiehlt der Kunst= und Handelsgärtner Josef Unterrainer im gräfl. Trapp"schen Hause seinen reichen Blumenvorrat;
2. marschiert die 1. Kompanie des hier garnisonierten
Bataillons Wohlgemuth nach Böhmen ab;
3. rücken 3 Kompanien des Regiments Hartmann=Infanterie aus Vorailberg hier ein:
empfiehlt I. A. Möst seinen „Fliegentod oder Fliegenpapier“, den Bogen zu 4 Kreuzer;
4. werden anläßlich des Ramensfestes Kaiser Franz Josefs nach einem feierlichen Hochamt in der Pfarrkirche die silbernen Denkmünzen im Klosterkasernhofe an die Landesverteidiger von 1848 verteilt. Die
Verteilung nahm der Landeschef Gs. Bissingen vor; er heftete den Offizieren der Innsbrucker und Wiltener Schützenkompanien die Medaillen in der Reihenfolge, wie sie ausgezogen waren, an die Brust und übergab
dann den Hauptleuten die Medaillen zur weiteren Verteilung an die Mannschaften. Mittags bewirtet der Radetzky=Verein 60 Invalide und nachmittags wird am Berg Isel ein Schießen eröffnet, zu dem Kaiser
Ferdinand ein Best von 50 Dukaten gespendet hatte;
5. wird im „Boten“ den „zweideutigen Gerüchten über das dienstliche sowohl als moralische Verhalten der 9. Innsbrucker Schützen=Kompanie unter dem Kommando des Hauptmann Frühwirth, welche durch sechs
Monate in Iudikarien stand“, entgegengetreten. Es wird das lobende Dekret abgedruckt, das F. M. k. Roßbach am 14. Sept. 1849 an den Hauptmann gerichtet hatte; darin wurde diesem, dem Oberleutnant Kreil, dem
Feldkaptan Vonfilius Aigner und den übrigen Chargen die volle und dankbare Anerkennung ausgesprochen;
— bietet der bereits gegannte Kunsthändler Jos. A. Möst „das höchst gelungene Kunstprodukt, ja das nach dem Urteile aller Kenner als bestes Produkt des rühmlichst bekannten Wiener akademischen Professors
Führich anerkannt ist, ein Prachteremplar der 14 Stationen, ganz in Ol gemalt und in Goldrahmen nach bestem kirchlichem Stile“ zum Preis von 300 Gulden an;
6. wird in der Mariahilf=Kirche ein feierliches Requiem für den in der Oktober=Revolution Wiens ermordeten Kriegsminister Latour gelesen; steigt die Prinzessin von Wasa auf der Reise nach Meran in der
„Goldenen Sonne“ ab; teilt der Parfumeur und Wundarzt Franz Schmid, der sein Verkaufsgewölbe im Kunsthändler Unterberger"schen Hause hatte, mit, daß er für seine neu verfertigte Maria=Anna=Seife“ die
Erlaubnis erhalten habe, den Namen J. Maj. der Kaiserin Maria Anna von Österreich zu verwenden. Diese Seise werde aus dem feinsten
Gemsenfett und Alpenpflanzen=Stoffen zubereitet und diene als vorzügliche Toilette=Seise. Weiters empfiehlt Schmid seine sein Jahren hergestellten Geinsen=Unschlittund Leberflecken=Seisen; er verweist auch auf
seinen Vorrat an der beliebten Blumenerde, „durch welche die blaßroten Blüten der beliebten Hortensten in ein herrliches, reines Himmelblau verwandelt werden können“;
10. erstattet Dr. v. Widmann im großen Bürgerausschuß
Bericht über seine Mission in der Münchner-Rosenheimer Eisenbahnangelegenheit. Um den Bau der Bahn bis Innsbruck durchzusetzen, wird eine Deputation an das Ministerium nach Wien entsandt, der der
Bürgermeister Dr. v. Klebelsberg, Dr. Widmann und der Handelsmann Wilhelm angehörten;
12. erhält der hiesige Rektor der Universität, Prof. Dr. Jos. Böhm, zu der ihm für seine Verdiensie um die Landesverteidigung verliehenen großen goldenen Civil=Ehrenmedaille noch die goldene Kette;
13. veröffentlicht der Gymnasialdirektor G. Schenach solgende „Einladung“ in der Zeitung: „Die gefertigte Direktion glaubt im Interesse der Eltern und der studierenden Jugend zu handeln, wenn sie jene einladet,
sich in der Wahl der Hauslehrer und Instruktoren bei ihr, als der vorgesetzten und sachverständigen Behörde Rats zu holen“;
15. rückt eine Welden"sche Scharfschützenkompanie dier ein, um im Stubai das Winterquartier zu beziehen; beginnt der Musikunterricht im Musikverein. Es wird den Schülern, die sich hier einen Verdienst schaffen
wollen, geraten,=Blas instrumente, besonders Oboc, Fagott, Trompete und Horn zu wählen;
16. hält der Stegreisdichter Julius Stein im Redoutensaal humoristische Vorträge zum Besten des Tiroler Invalidenfonds.
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Innsbruck, Anichstraße 8/I. — Druck und Vertriebsverwaltung: Felizian Rauch, Innsbruck. — Druckgenehmigung Nr. 108 vom 21. Oktober 1946.