Innsbruck Informiert

Jg.2000

/ Nr.4

- S.49

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Rosenkranzgeheimnisse zwischen
Lorettokirche und Kranebitten
W I M aufmerksam auf (ici
Bundesstraße von Hall nach
Kranebitton fahrt, kann am
S t r a ß e n r a n d alle; „ D e n k mäler" bestaunen, eine kleine
Galerie moderner, volkstümlicher und religiöser Kunst
darstellend.
Aus dem Stadtarchiv
von Franz B o d e
Schon 1654 errichtete der
Innsbrucker Steinmetz und
Baumeister Gallus Mayr im
Auftrag des Innsbrucker Hofes fünf dieser Säulen aus
Höttinger Breccie. Die Säulen, die ursprünglich als Ro-

INNSBRUCK

INIORMII

senkran/stationen am W e g
zur Mariä-Heimsuchungs-Kapelle d i e n t e n , sind an der
neuen Landstraße, der Kranebitter Allee, aufgestellt.
Im Jahre 1950 g i n g vom
Leiter der K u l t u r a b t e i l u n g ,
Dr. H o h e n a u e r , die A n r e g u n g aus, die historischen
Bildsäulen mit neuem Bildschmuck zu versehen. Nach
B e s p r e c h u n g mit dem Kulturbeirat wurde der Auftrag
an die Künstler Walter Honeder, Helmut R e h m und
Max Weiler vergeben. Jedem
von ihnen fielen von den fünfzehn Geheimnissen des Rosenkranzes fünf zur Darstellung zu. Damit entstanden,
wie im Rosenkranz selbst,
drei in sich g e s c h l o s s e n e ,
voneinander u n t e r s c h i e d l i che G r u p p e n : Walter Honeder gestaltete den Freudenreichen Rosenkranz, Helmut
Rehm den Glorreichen Rosenkranz und Max W e i l e r
den Schmerzensreichen Rosenkranz. Z u g l e i c h bilden
diese drei G r u p p e n ein
Ganzes, das in seiner Abfolge äußerlich durch die gleiche Architektur der fünfzehn
Bildstöcke, innerlich d u r c h
die Hingabe der drei Maler
an ihre ganz besondere Aufgabe gekennzeichnet ist. Das
W o r t Architektur hat in dieSI-III Z u s a m m e n h a n g seine
volle Berechtigung: Die Säulen und Aufsätze, ebenso geadelt duieh ihre klaren Re
naissancef« innen wie dun h
den schon gealterten Stein,
sind als a r c h i t e k t o n i s c h e
M e r k z e i c h e n in die L a n d schaff gesetzt. Man kann
sich kaum etwas Reizvolleres
denken, als die Wechselbeziehungen, die für unsere Augen zwischen Bergen, Bäu-

kl

A P k l l . 2000

men und Bildstöcken in im
mer neuer Abwandlung ent
stehen. Dass die neuen Bildtafeln diesen Reiz noch ung e m e i n e r h ö h e n , ist der
Bemühung der Maler zu danken, sie nicht nur dem alten
steinernen Rahmen, sondern
auch der umgebenden Landschaft anzupassen.
Honeders Arbeiten tragen
die Titel „ V e r k ü n d i g u n g "
(Haller S t r a ß e Nr. 1 0 7 ) ,
„ H e i m s u c h u n g " (Grenobler
Brücke) und „Geburt Christi" (Haller Straße Nr. 172).
Rehms Bilder heißen „Dernenkrönung" (Bundesstraße,
gegenüber
Rumerhof),
„Kreuztragung"
(Bundesstraße, Höhe Rums), „Kreuzigung"
(Bundesstraße,
Höhe Rums). Weilers Kunstwerke „Auferstehung", „Himmelfahrt", „Pfingstwunder",
„Aufnahme Maria" und „Krönung Maria" befinden sich
ebenfalls an der B u n d e s straße und lassen den Rosenkranz bei der Lorettokirche enden.

fahif T e c h n i k e r s t r a ß e und
w u r d e von Raimund W ö r l e
g e m a l t . Ein w e i t e r e r Bilds t o c k mit einem Bild von
W ö r l e wird zur Zeit restauriert und soll bei der Einmünd u n g der W e s t s p a n g e seinen Platz finden. Sein Gemälde „Heiliger Leonhard" w i r d
im V o l k s k u n s t m u s e u m aufbewahrt. Ein Bildstock, der
ehemals in der Höttinger Au
4 8 bei der Schlosserei Wopfner stand, konnte vom Verfasser dieses Artikels leider
nicht mehr aufgefunden werd e n , dürfte sich aber in privaten Händen in Völs befinden.

In den 90er Jahren mussten, da einige Bildstöcke auf
mysteriöse W e i s e verloren
gingen, respektive schadhaft
w u r d e n , diese restauriert
oder neu gestaltet w e r d e n .
Christian Sanders gestaltete
die Bildstöcke „Aufopferung
im T e m p e l " (Haller S t r a ß e
910) und „ A u f f i n d u n g im
Tempel" (Bundesstraße, JetTankstelle), außerdem „ C T
b o r g " (Bundesstraße 4) und
„Geißelung" (Bundesstraße,
Bushaltestelle Rum). Der einzige Bildstock, der nicht restauriert wurde, ist der von
Anton Christian, welcher in
der Kranebitter Allee 46 zu
bewundern ist. Das Bild „Heiliger Martin" steht bei der Ein-

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