Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1949

/ Nr.8

- S.5

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Nninmc»

len, »nünierbrockellen Müheil und ich inöckte fast sagen
^ag nnd ?^ackl sortgeseiUen "^liederansbanhestrebnil
gen >» unserer Stadt. Unsere prende >n> di^seiil voll
endclcn Werf ist l"esonderò gl"osi, U"l!I !«" !!! eine Zeit
sälli, da wir budini" ano Pario die »rohe Botscbasl
von, Znftandelonlinen deo österreicki^cken Slaatover
lrageo erhielten. >1> dar, eo daher alo besonders glück
lill"en Zufall bezeicl"iien, wenn icl> >7erru Mlilister
Polder bicr bcgrnsen >>nd >Inn dcn l"eludere» Dank
znin Anodina dringci! lami !>>> dic ^c>nnl>nngcn, dic
wiv gerade den Vertreteril ,vranlrelä"o an der Vö>N!lg
der langen und schwierigen Verbaildlnilgen verdanken.
Es ist dies inn ein .»alio von den vielen zerstörten Häüseru liusercr Stadt, allerdiilgs das höchste
von allen. Wer dieseo Hauo mil seinen Verwii^
sinnen, die es durch die Bombenangriffe erlitt, einstinalo gcscben und noch in (5"rinuenina, hat, wird ermessen tmmcn, daß w i r uns wirklich einen Abend
svober Nückscban nnd Besinnnng gönnen dürfen.
Unsere prende ist nm so mebr bereättigt, als lvir in
meln"faebel" .!7insl"cl"t aus de>" Not einc Tngend inachcn
tonnten, "^ov der Zerstörung war der Nanm, in dein
Sie siä> desinden, ein Dachbodenraum, ein Magazin.
(5ine gan^ geringe ^rböbnng der Mauern kat es zustandegebracht, durch dcn Wiederaufbau mebr und
^^crtvollereo zn schaffen alo früber vorhanden war.
Die Stadtgcmeinde n"ar nuu vor die Beantwortung
der ,^1"age gestellt, was für ciuei Vcrwcndung dieser
ueu gen^ounenc Nauin zugeführt werden foll? Es
bätten können Büroräume daraus gefchaffeu werden.
Der Verwaltungoanofebuß hat sich jedoch cntfchlosscn,
eine Gaststätte hier zu eröffnen. Und zwar ano dcm
ciuleuchtenden Grund, daß cin Büro nur die Bodcnsläch<- befahlt, eine Gaststätte aber auch dic "Fusfickt,
die diese Räume bieteu. Schließlich ist ja der gesamte
Fremdenverkehr nickto anderes als das Bestreben, unsere Gäste mit den schönen Anblicken, die nrsere Heimat bietet nnd mit der gcsundeu ^öbcnluft unserer
Berge zu erfreuen und ^u erfrischen. Das) nur dabei
aueb aus uusere Neämuug kommen, uimnn uns niemand übel, denn jedermann N"ciß^ daß die Lnft und
die Aussicht und dao Gebirge allein nickts nützcu,
n"enn nicht auch sonst der Aufenthalt durch die Einrichtungen des Fremdenverkehrs begehrenswert erscheint.
^ieo haben nur auch hier versuch! und ich hoffe, das;
dieser Versuch zu ^Vhrer Zufriedeuheit nnd zur Zufriedenheit aller aufgefallen sVm möge, di^ diese Nänine
künftighin befnchen N"erden.
Aber anch in anderer .dinsichi gilt de» Sai> von der
Not, die n"ir ^nr Tngend nmzn»"andeln verinöä"leu.
Zur ,vi»a»^i^!ing dieser gastlichen Släite wurden die
Mittel der ^nnobrucker ,!^otcl Attiengefellschaft berange^"gen, I"iese liegen >ei, ^ibren sl,1"ou brach nnd
l"ra^"leii läbrlich nur ^erlnste, »veil bekanntliib bei
Atttenge>ellschaften die ^törpcrschastostener naä" der
Höhc des Kapitals bezahlt werden muß, auch wenn
dieses Kapital leinen Ertrag bringt. .»5ier ist eo nnn
gelungen, dnrch Eigenmittel und durch aufgenommene
fremde Gelder der .»?otel?A.G. eine frnchtbrinaende A w
läge ^n erstellen, ^ch möchte dico befondero hervor,
deben und besonders unterstreichen, weil böswillige
Stimmen laut geworden sind, die diesen ^ i n mit den

-ette 5>

kürzlich notwendigen
hang bringen. E? ist
der Stadlveiwallnng
!! der

Tariferhöhungen in Zusammenalso lein einziger Schilling von
selbst oder von den ^erforg
Sladtgeineiiide vcrweudet

Sclbstverständ!ic!> Hai eo, N"ie bei jedem grosien
Werf, an .Hindernissen nnd Heminnngen nicht gesrhll.
Angefangen mit den Meinungsverschiedenheiten, ob
die Fenster vierteilig oder ^veiteilig sein sollen, ob
dao ?acl> spil^ oder slacb, ob die Fassade nach dem
Muster deo srübereu Baueo oder nach nenen Gesichtspunkten gestaltet werden müsse, alleo dao bat unzählige einander widersprechende Gutachten und langwierige Beratungen eingetragen. .>?icr gilt selbstverständlich der alte Spruch: „Wer sein .»5auo baut an
der Strasien, der mnsi die Vente reden lassen." Daß
die Gültigkeit dieseo Spricbworteo bei einem Hochhaus noch eindringlicher zum Bewußtsein kommt, ist
ja schließlich uiebt zu verwundern.
Eo wurde auch darüber Kritik erhoben, warum nicht
lieber Wohnungen gebaut wurden statt dieser Räume,
^ch darf aber daran erinnern, daß die Stadtgemeinde
ja auck gleichzeitig mit Wohnungobauceu beschäftigt
ist. Noch in diefem Monat werden die Vorarbeiten
znm Ban von etwa !A> neuen Wobnnngen abgeschlossen sein; wenn das Siedlungoprojekt am Gießen in
Angriff kommt, wird sich die Zahl der nencn Wohnnngcn um weitere 100 vermehren. Aber icb brauche in
diefem Kreio wohl nicht naher anozuführen, dasi Wohnnngen nm mit erfparten, nicht mit geliehenen Geldern gcbant werden können, denn die wirtscbastlichen
Verhältnisse sind nun leider einmal so, daß Wohunngen sick nur mit einem ganz geringen Bruchteil der
Selbstkosten bezahlt machen. Aber dieo ist nicht das
Wesentliche. So wichtig und nnentbehrlieb Wohnungen sind, um so wichtiger ist die Schaffung von Einrichtungen, die es der Stadtgemeinde ermöglichen, Einnahmen zu erzielen, mit denen sie ihre Aufgaben erfüllen, alfo auch Wohnnngen banen kann. W i r hegen
die begründete .doffnnng, daß diefe Ränme, die wir
heute der Hffeutliehkeit übergeben, auch wirtschaftlich
der Stadtgcmeinde nnd allen ihren Bewohnern erfreuliche Erträgnisse bringen werden. Aber auch das ist
noch nicht das Ausschlaggebende. Dieses Hochhaus ist
zweifellos ein Zweckbau, der sick iu seinen äußeren
formen abhebt von nnscren alten Bauwerken der Gotik und deo Barocko im alten Kern unserer Stadt. Er
steht wuchtig und mächtig als Blictpunkl im modernen
Viertel deo städtischen Häusermeereo. Auch unsere Vorfahren haben Zweekbanten errichtet. Alo sie fnr den
Wächter, d?r die Stadt vor Heucrsgefahr nennen
sollte, einen ^nrm zu banen beschlossen, war ancb die
ser Tnrni nur cin Zweckbau; er sollte dem Tnrmer in
seiner ^^obnnng den Überblick über die Sladt und
ibre Umgebung verschassen. Aber »vao haben nnsere
Vorfahren in unserem Ttadtturm sür einen Zweckbau
erstellt! Wo finden w i r in irgend einer Stadt 3!)sterleicho ein ähnlickeo Bauwerk gleich an Mächtigkeit, an
,vorm und Gestalt. W i r dürfen daher wohl in Ansprnch nehmen, in diesen Traditionen zu wandeln und
fragen: Wo findet man iu Österreich ein Bauwerk,
dao solchen Ailsblick ill die Berge und Täler unseres