Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1949

/ Nr.8

- S.1

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Innsbruck

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"2. J a h r g a n g

Das Baum ain Stadtrand Innsbrucks
Bcsorgniscrregcndc Entwicklullg lm Iahrc 1949
Baudirektor D i p l . - I n g . Herb. Reiter.
Aue den bcucr einlangenden Baugesuebeu ist festzustellen, daß es sich zum überwiegenden Teil nm Ansuchen für den Bau von Ein- nnd Zweifamilienhäusern abseits des geschlossenen Stadtgebietes auf
mehr oder minder land- oder forstwirtschaftlich genützten (Grundstücken bändelt. Die Wiederausbautätigkeu,
bzw. dic Bautätigkeit zur Behebung von Kriegssebädcn durch deu privaten Sektor ist uabezu znm S t i l l stand gekommen. Auch dic zur Genehmigung im Sinne
des Wobu-SicdluugsgesetzeS eiulaugenven Grundfanf- und tausckverträgc lassen deutlich die Tendenz
erkennen, außerhalb des bebanten Gebietes am Stadtrand Grundstücke zu erwerben, bzw. zn tauschen, um
nach Vollziehung ans diesen Grundstücken kleinere
Wohnobjekte zn erstellen.
So sehr es eine Binsenwaln"heil ist, daß jeder ncugewonnene Wohnranm einen Schritt weiter zur Konsolidierung nnscres Gebens bedeutet, so sieht sich das
Stadtbauamt doch veranlaßt, ernsthafe Bedenken gegen die mit den Henrigen Baugesuchen angedeutete
Entwicklung der Bancäligtcit zu erheben. Diese Bedeuten sind um so crnsthaslcr, als die Stadt ohuchin
durch die Eiugcmciudungen wild gewachsene Gebiete
als Zuwachs erba!ten bat, den"n Regellosigkeit bis
benic nicht verdaut werden l^ninc, ^ine derartige
Weilerenlwicklnng ist geeignet, der Sladlverivaltnng
schon in I n , ^ l Zeit sebr viel Sorgen aufzubürden,
deren Beseitigung nur neuerliche schwere 5?ftfer von
scue.i der Stadtbevölkerung fordern würd.".
?ie Ursache diefer Enln"icklnng liegt in erste» Vinic
in der ""lufhebunq der Preisdindnuq für (^rundsliickc im
Bereiche der ^lädle, deulznfolge eine öansse der
Grltndpreise im voll erschlossenen Bangebiei die ^te»
tabilität eines BanwerkeS zumindest gefährde».
M i t der Enlfernnng voin ,!?anplversorgnng^!ni> der
Stadi sinll der Grundpreis und benebl Gefaln, daß

sieb weit außerhalb weitere wilde Siedlungen entwickeln, deren Versorgung eine dauernde Belastung
der gesamten Bevölkerung mit sich briugt und jede
Venlung der Bautätigkeit im Hinblick ans das bereits
bestehende Versorgungsnetz nnd auf dcu (5iuklaug del
Erschließuugsmögliebkeiten mit den hiefür aufbringbareu Mitteln von vorneherein ausschließt.
Es ist zu bedenken, daß cinc Reihe bestehender, zum
überwiegenden Teil ungeregelt entstandener Stadtbezirke bei weitem noch nicht in einer Art versorgt ist,
wie es das Stadtleben nnn einmal verlangt. Zu erwähnen sind die Wasserversorgnng, von deren Mangelbaftigkeit das ganze Stadtgebiet betroffen ist, ferner
das fehlen der Kanalisiernng in den Stadtbezirken
Hötting, Arzl, Huugerburg, I g l s und Vitt. Die ungeordnete, verstreut liegende Bebaimng erfordert heute
schou zur vollcu Erschließung, d. h. zum volleu Anschluß a» das Stadtgebiet, den Bau von rnnd 15 Kilometer Straßen, wobei zahlreiche Sticbwege nnd P r i vatwege nicht berücksichtigt erscheinen.
Dureb die rasche Ausdehnung der Stadt wäbrend
der Kriegsjahrc (Südtiroler Umsiedlung> ist der Straßeubau auch im heilte geschlossenen Baugebict der
Stadt stark zurückgcbliebeu, olnvobl nicht nur für die
Erstelluug von Wohnungen für die Unifiedler, sondern
auch sür deu Straßenbau volleo Verstand,,i» vorbanden war. Die Siraßenbanarbeiten mnßlen >nil l, September li»l:j aber stillgelegt werden, nm die ganzeu
>iräite für die Durchführung von Vnflschulzbauten
srei^idelommeu. Das Aufboleu diefer dadurch entstandenen Rückstände gebort ;u den vordringlichsten
Sorgen der Stadtverwallung, weil die an den unvollendeten Stadtrandstraßeu wobncnde Bevölkerung
tnrch allerlei Mißbelligkeiten, wie große Staubplagc,
ersebn"erle Schneereinignng im Winter belästigt nnd
gefäbrdel ist.