Innsbruck Informiert

Jg.1999

/ Nr.12

- S.46

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1999_Innsbruck_informiert_12
Ausgaben dieses Jahres – 1999
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
INNSB

Geschichte des Innsbrucker
Christkindlmarktes
der großen Marktentwicklung an den
Innrain verlegt. Neben dem Jakobioder Kirchweihmarkt sind vor allem die
vorweihnachtlichen Nikolaus- und Thomasmärkte in Erinnerung geblieben.
Als Vorbote auf die besinnliche Weihnachtszeit fand jedes Jahr am 5. und 6.
Dezember der Nikolausmarkt statt.
Erstmals erwähnt wurde der Markt im
Jahre 1657. Zurückgehend auf ein altes Privileg aus der Theresianischen
Aus dem Stadtarchiv
Zeit war es allen Innsbruckern erlaubt,
von Verena Äsen
auf dem Markt frei auszustellen und zu
Der Ursprung der Innsbrucker Märk- verkaufen. Bis 1861 beglückte der Nikolausmarkt am Stadtplatz in der Herte reicht bis in das Jahr 1180 zurück.
zog-Friedrich-Straße
die Herzen der
In der Chronik wird vom VorhandenKinder,
anschließend
wurde
der Markt
sein des Forummarktes gesprochen.
in
die
Maria-Theresien-Straße
verlegt.
Ab dem Jahre 1460 wurde unter den
Eine
große
Anzahl
an
Ständen
bot
Lauben in der Herzog-Friedrich-Straße
an jedem Montag ein Wochenmarkt ab- Süßwaren, Obst, Südfrüchte, Spielgehalten. Dieser wurde 1679 wegen zeug, Krampusse, Patschen, Strümpfe, Fäustlinge und
Wollmützen feil. Am 2.
Dezember 1926 musste der Markt aus verkehrstechnischen
Gründen in die Wilhelm-Greil-Straße verlegt werden und blieb
dort bis zum Beginn
des Zweiten Weltkrieges. Nach Kriegsende
wurde erneut ein
Standortwechsel vollzogen und die Marktstände mussten auf
dem neuen Marktplatz
vor der Markthalle aufgestellt werden.
Nicht weniger bedeutend war der vorweihnachtliche Thomasmarkt, dessen Ursprung leider noch im
Dunkeln liegt. Am 18.
Dezember 1648 bewilligte Erzherzog Ferdinand, dass am ThoNikolausmarkt
masmarkt neben dem
Krämermarkt auch ein
Viehmarkt
abgehalten
Nikolausmarkt in der Maria-Theresien-Straße, vor 1926. Original von Walter Kühn, im Stadtarchiv.
werde, jedoch außer-

Alle Jahre wieder! Mit dem Aufstellen
des Christbaumes vor dem Goldenen
Dachl und den festlichen Weihnachtsdekorationen in den Schaufenstern und
auf den Straßen beginnt die Vorweihnachtszeit und mit ihr auch der Innsbruckor Christkindlmarkt, der das Warten auf das wichtigste Fest im Jahr verkürzt.

18

halb der Ringmauer vom Zeughaus der heutige Andechshof - Richtung Innrain. Die größte Ausdehnung erreichte
der Thomasmarkt zu Beginn unseres
Jahrhunderts: Von der Herzog-Friedrich-Straße über die Maria-TheresienStraße bis zur Annasäule, den Marktgraben, entlang der Innkaserne, von
der Innbrücke bis zur heutigen Universitätsbrücke und zeitweise auch noch
bis in die Bürgerstraße.
Damit auch Kauflustige aus entfernteren Regionen Tirols die Möglichkeit
hatten, den Innsbrucker Thomasmarkt
zu besuchen, wurden Sonderzüge eingesetzt. Der Markt wurde immer am
Montag der Quatemberwoche, also um
den 15. Dezember, abgehalten. Es
wurden Früchte, Getreide, Eisen-,
Holz- und Kurzwaren, Strümpfe und
Socken, Schuhe angeboten, insbesondere aber Schweinefleisch und
Flachs. Aufgrund der beiden Weltkriege erhielten die Märkte starke Rückschläge und verloren dabei auch viel
von ihrer ehemaligen Größe. Auch das
Angebot änderte sich und entsprach
der damaligen Zeit.
Ab 1960 wurde der Thomasmarkt
ebenso wie der Nikolausmarkt vor der
neuen Markthalle und am Innrain abgehalten. Gleichzeitig wurde anlässlich
des Christbaummarkts vom 20. bis 24.
Dezember ein kleiner Weihnachtsmarkt
gestattet. Vom 15. bis 24. Dezember
1965 fand erstmals ein eigener Weihnachtsmarkt statt, der gemäß der
Marktordnung von 1964 genehmigt
worden war.
Der Christbaum vor dem Goldenen
Dachl wird seit den dreißiger Jahren
aufgestellt. Bereits seit 26 Jahren (ohnp l Intprhrpr.hi mnl findet in r^r jnno.

brucker Altstadt der dazugehörige
Christkindlmarkt statt. Nunmehr gibt es
den Christkindlmarkt an zwei Standorten: in der Altstadt und am Landhausplatz. Mehr als früher stellt der Christkindlmarkt heute ein gesellschaftliches
Ereignis mit Atmosphäre dar, und die
ursprüngliche Funktion als Markt ist in
den Hintergrund gerückt.

INNSBRUCK INIORMII R I

öliZEMMM