Innsbruck Informiert

Jg.1999

/ Nr.12

- S.41

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•INNSBRV

nderat zum Thema Kunstuniversität
Kunstuni Innsbruck: Viel Schall
und Rauch, wenig Konkretes
1998 besohloss dor Nationalrat ein neues Universitätsorgan isationsgesetz,
welches u.a. die Errichtung
einer Kunstuni in Innsbruck
innerhalb von fünf Jahren
vorsieht. Eine Kunstuni in
Innsbruck könnte - so sie Zukunfts- und Werkstattcharakter hat - das Klima in dieser Stadt nachhaltig beeinflussen. Doch wenn Land,
Stadt und Universität eine
solche wollen, so ist es
höchst an der Zeit, endlich
per Machbarkeitsstudie die
vielen offenen Fragen zu
klären. Diese reichen von
den Inhalten, über die Frage
Kunstuni oder Fakultät, finanzielle Klärungen bis hin
zur Standortfrage. Doch davon sind wir weit entfernt.
Der akademische Senat hat
sich Mitte Oktober lediglich
dazu durchgerungen, die öf-

fentliche Diskussion über die
Kunstuni zu begrüßen, eine
extra installierte Arbeitsgruppe Stadt - Land hat bis
heute noch nicht getagt. Es
scheint fast so, als würde
auch die Kunstuni das
Schicksal etlicher anderer
Projekte, die Chancen für
diese Stadt geboten hätten,
erleiden. Nämlich viel Schall
und Rauch, wenig Konkretes. Kunst und Kultur würden eigentlich mehr Ernsthaftigkeit verdienen.
GRin Mag. Uschi Schwarz!

DIE

GRÜNEM

DIE INNSBRUCKER GRÜNEN

Ja zur Universität der Künste
Nicht nur weil Innsbruck
als Universitätsstadt internationale Geltung hat und bereits unter Kaiser Maximilian
ein europäisches Zentrum
der Künste war oder weil unser Angebot im internationalen Städtetourismus heute
unter dem Motto „Innsbruck:
Stadt, Natur und Kultur"
steht, vertrete ich vehement
die Errichtung einer Universität der Künste.
Neben politischen Grundsatzentscheidungen der
Stadt ist insbesondere der
Bund gefordert, entsprechende finanzielle Mittel bereitzustellen und müssen anerkannte Fachleute mit internationalem Renommee
sowohl in der Konzeption als
auch im Lehrbetrieb tätig
werden. Nur so wird es gelingen, im Rahmen der allgemeinen Globalisierung

und der zunehmenden Internationalisierung die Position
Innsbrucks als Alpenmetropole zukunftsorientiert zu sichern.
Ich hoffe, dass dies nicht
ein unerfüllbarer Wunsch an
das Christkind ist, sondern
zielorientiert realisiert wird.
Ich nehme dies zum Anlass,
Ihnen allen eine frohe und
besinnliche Weihnachtszeit
zu wünschen und lade Sie
ein, mit mir gemeinsam beim
diesjährigen „Innsbrucker
Millenniums-Bergsilvester
1999/2000" das neue Jahr
zu begrüßen!

I N N S B R U C K INI ORMII-RT

StR Rudi Federspiel

D l i / H M B I !R

Brauchen wir eine Universität
der Künste?
Die Frage, ob eine Uni der
Künste in Innsbruck erwünscht
wäre, ist an mich als Obmann des
Tirolor Seniorenbundes vom
Sachbearbeiter Redakteur Wolfgang Weger („Innsbruck infot
miert") gestellt worden.
Ein Nein wäre hart, ein Ja wäre
leichtfertig. Es käme darauf an,
was bringt es Innsbruck? In München, in Wien und in vielen anderen Städten besteht bereits dieses
Angebot. Man müsste daher Qualitätvolleres bieten, um die doch
beschränkte Zahl von Kunststudierenden anzusprechen. So eine
Uni mit Schwerpunkt „Alte Musik"
- vom Bund finanziert - dem gehörte mein ungeteiltes Ja. Interessant
wäre eine Vision, etwas, womit
keine andere Stadt mit Innsbruck
konkurrieren könnte, nämlich ein
Haus der Alpen. Die zentrale Lage, der Platz am Karwendel, das
Tor zum Süden, eine vorbildliche
Altstadt mit noch manch Unentdecktem wie der Gotische Keller
in der Hofburg. Über Vorschläge
und Einfälle verliere ich bewusst

kein weiteres Woit. Hier wäre
Knochenarbeit der besten Köpfe
gefordert. Wie schnell der Ruf einer Stadt oder besser, der Einrichtung einer Stadt, vorlorenye
hen kann, bewies das Landestheater mit den damals umstrittenen, ja teilweise obszönen
Inszenierungen. Wie schön waren
doch die Operetten mit ihrem Zauber versunkener Jahre. Von Innsbruck erwartet man etwas Besonderes: kein Sammelgut, sondern landschaftliche Schönheit
und kulturelle Leistung - eine
Wirklichkeit gewordene Vision.

GH Helmut Kritzinger

Kunstuniversität als Ersatz für
das geplatzte Haus der Kunst?
Während sich Innsbrucks Stadtväter in Diskussionen über eine Universität der Künste verlieren, raufen bestehende Fakultäten ums nackte Überleben. Innsbruck hat auf
dem Gebiet der künstlerischen universitären Ausbildung kninn nennenswerte
Tradition, daher wird man
den Verdacht nicht los,
dass es sich um ein Ersatzprojekt für das geplatzte „Haus der Kunst" handelt.
Innsbrucks Liberale fordern die verantwortlichen
Politiker auf, sich der Modernisierung der bostohenden Fakultäten zu widmen.
Es gelit darum, die Rah-

menbedingungen für eine
Stärkung der Achse zwischen Wissenschaft und
Wirtschaft zu schaffen, wie
es auch im Tiroler Wirtschaftsleitbild verankert ist.
Vor allem in den Bereichen
Chemie, Pharmakologie,
Medizin oder physikalische
Technik bestehen Ansatzmöglichkoiten für Synergien mit der Tiroler Wirtschaft.
GH Günter Hämmerle

Liberales Forum

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