Innsbruck Informiert

Jg.1999

/ Nr.9

- S.41

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Leitlinien für eine moderne,
bürgernahe Verwaltung
Seit 21. Juli gibt es neue Leitlinien der Stadtverwaltung als Maßstab und Grundlage für die Arbeit der Mitarbeiter/innen im Stadtmagistrat. Qualität, Transparenz, Wirtschaftlichkeit, Effizienz, Rechtssicherheit, Bürger- und Mitarbeiterorientierung sind die sieben Hauptpunkte und Zielvorgaben der Leitlinien.
Vor fünf Jahren wurde mit der Verwaltungsreform begonnen. Nun setzen
die Mitarbeitergespräche ein: Die Basis
dafür sind die Leitlinien, wobei Ideen
und Zielsetzungen von der Verwaltung
selbst erarbeitet wurden. In mehreren
Workshops (zwischen Dezember "98
und März "99) entwickelten die Abteilungsleiter das Leitbild, das anschließend der politischen Diskussion zugeführt wurde. In Kraft gesetzt wurden die
Leitlinien über Weisung von Bürgermeister Dr. Herwig van Staa, nach dem
Stadtrecht auch Vorstand des Stadtmagistrats. „Ein Zeichen, daß die Verwaltungsreform in Richtung Qualität
und Effizienz Früchte getragen hat."
Stark in den Vordergrund rückt der
selbst erarbeitete „Leistungskodex" die
Partnerschaft zwischen Bürger/innen
und Verwaltung: Als Partner und Kunden sind die Innsbrucker/innen der Mittelpunkt der Leistungserbringung. Dazu wurden und werden Rahmenbedingungen geschaffen, die sich an den
Bedürfnissen der Bürger/innen orientieren (u.a. rasche Erreichbarkeit, verbesserte technische Ausstattung - etwa mit Computervernetzungen - oder
Beschwerdemanagement).
Auch die Wirtschaftlichkeit ist in den
Leitlinien verankert, mit dorn Bekenntnis zu einem kostenbewußten Umgang
anvertrauter Ressourcen und zur Sparsamkeit.

Effizienzsteigerung
Maßstäbe in eigener Sache setzen
die Leitlinien mit der „Mitarbeiterorientierung", ausgehend von der Überzeugung,
daß
nur
zufriedene
Mitarbeiter/innen die Basis für ein optimales Arbeitsklima sind und nur über
Motivation eine Unternehmenskultur zu
erreichen ist, die letztlich eine bürger-

nahe und effiziente Verwaltung garantiert. Vorgesehen ist eine ausgewogene Verteilung von Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung.
Die Verbesserung der Verwaltung
wird ein permanenter Prozeß bleiben:
In einer weiteren Koordinierung und
Vernetzung der Verwaltungsabläufe
liegt die Chance für eine Steigerung
der Effizienz. Ziel sind leistungsstarke
und motivierte Mitarbeiter/innen mit
besonderer Sach- und Führungskompetenz und Eigenverantwortung (dafür
wird ein entsprechendes Fortbildungsprogramm geboten, eine leistungsgerechte Entlohnung wird angestrebt). Gefordert ist auch die Politik: Sie hat klare Ziele vorzugeben, die
dann die Verwaltung umsetzen wird den Leitlinien entsprechend.

Motivierte und engagierte
Mitarbeiter/innen
Die „Leitlinien" sind die Ausgangsbasis für die bereits begonnenen Mitarbeitergespräche. Dieser nächste
Schritt der Verwaltungsreform (von der
Personalvertretung begrüßt) wird auf
allen Ebenen geführt (vom Magistratsdirektor über die Abteilungsleiter, die
Amtsvorstände, Referenten und alle
Mitarbeiter). Pro Jahr ist mindestens eine Gesprächsrunde geplant - die erste
„Runde" soll Ende 1999 abgeschlossen sein. Magistratsdirektor Dr. Gerhard Loinger, Chef der inneren Verwaltung: „Ziele sind Leistungssteigerung, Qualitätsverbesserung und eine
stärkere Motivation und Einbindung der
Mitarbeiter/innen."
In den Gesprächen werden konkrete Ziele vereinbart, deren Erreichung
nach bestimmten Kriterien gemessen
wird, etwa nach Erledigungszeit eines
Verfahrens, Rückmeldungen aus der

INNSBRUCK INIORMIIiRT-SEPTHMBLR

Bevölkerung, Erfüllung des Plansolls.
Um eine Standortbestimmung ihrer
Verwaltungstätigkeit zu bekommen, hat
die Stadt eine Bürgerbefragung geplant
(u.a. hinsichtlich der Akzeptanz, der
Qualität, der Kosten der Mitarbeiterkompetenz). Anregungen und Ideen
können jederzeit im Bürgerservice im
Rathaushof eingebracht werden. (A.G.)

Die Stadt mit
den schnellsten Verfahren
Zuerst Verwaltungsreform, dann
Leitbild - bewußt entschied man sich
in Innsbruck für diese Reihenfolge zu Recht, wie die Erfahrung zeigt. In
anderen österreichischen und deutschen Städten wurde das Leitbild zuerst erstellt - die eigentliche Reformarbeit blieb aber auf der Strecke.
Seit den Gemeinderatswahlen
1994 wird intensiv an der Verwaltungsreform gearbeitet. Die (Erfolgs-)
Bilanz: Die Führungspositionen wurden von 90 auf 43 reduziert, die Zahl
der Abteilungen von 12 auf 7, die
Zahl der Ämter von 70 auf 33 herabgesetzt. Die über 12.000 Leistungen der Stadtverwaltung wurden in 200 Kernprodukten zusammengefaßt (sie werden von Produktverantwortlichen betreut, die für
die Bürger die direkten Ansprechpartner sind).
Für die erfolgreiche Reformarbeit
gibt es auch universitäre Anerkennung: Eine Studie der Wirtschaftsuniversität Wien attestiert, daß die
Verfahren für Betriobsanlagengenehmigungen in Innsbruck wesentlich rascher abgewickelt werden als
in anderen Landeshauptstädten.
Und auch die Statistik spricht für die
strukturellen Maßnahmen. Nach der
beachtlichen 12,75-Prozent-Einsparung an Personal seit Reformbeginn hat Innsbruck den geringsten
Personalstand unter den Städten mit
mehr als 50.000 Einwohnern.

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