Innsbruck Informiert

Jg.1999

/ Nr.9

- S.10

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INNSBRlil
Löschwasserbehälter in
alten Aufzeichnungen

Das neue Rettungsboot der FF Wilten.

(Fotos: Murauer)

Feierliche Bootstaufe
Am 11. Juli fand nach einer
von Feuerwehrkurat Pfarrer
Helmut Gatterer in der Pfarrkiche „Maria am Gestade"
im Sieglanger zelebrierten
heiligen Messe in Anwesenheit von Bürgermeister
Dr. Herwig van Staa und
Feuerwehrreferent Vizebgm.
Univ.-Prof. Dr. Norbert Wimmer die „Weihe" eines neues Rettungsbootes der Freiwilligen Feuerwehr Wilten
statt.
Als „Taufpatin" fungierte Frau Karin Wimmer,
die Gattin des Innsbrucker Vizebürgermeisters (Bild oben IL).
Bürgerinnen und Bürger,
Abordnungen anderer Einheiten, sogar aus Freiburg,
waren gekommen. Glückwünsche („Immer eine Handbteit Wasser unter dem
Kiol1") überbrachte auch der
Kommandant der BFI, Christoph Wegscheider.
Bgm. Dr. Herwig van Staa
hob ebenso wie Vizebgm.
Dr. Wimmer die Bedeutung
der Freiwilligen Feuerwehren nicht nur für die Sicherheit, sondern auch für das
florierende Leben in den
Stadtteilen hervor. Kommandant Peter Pfeifer dankte der
Stadt für den finanziellen Beitrag und erinnerte dabei
auch an das kürzlich erhalte-

ne Tanklöschfahrzeug sowie
an die Leistungen der Stadt
für den Sieglanger.
Die FF Wilten ist neben
der Berufsfeuerwehr die
einzige Einheit, die mit einem
Rettungsboot ausgestattet ist
und daher auch über das entsprechende Know-how (22
ausgebildete Bootsführer
und Rettungsschwimmer)
verfügt. Das alte Boot hat
nach 25 Jahren ausgedient.
Das neue Rettungsboot
(Gesamtkosten 470.000 S)
ist fünf Meter lang, wiegt gut
eine Tonne und bringt 175
PS aufs Wasser. Das Boot
wurde durch den Bezirksfeuerwehrverband (Stadt),
den Landesfeuerwehrverband (Land Tirol) und durch
Sponsoren (Raiffeisen-Landesbank, Flughafen, Gärtnerei Pfeifer im Sieglanger,
Fa. Porr, BAWAG, Bank
Austria, Sparkasse und
BTV) finanziert. Bei der
Sponsorensuche hat sich
neben Bezirks-Feuerwehrkommandant Anton Larcher
und FF-Wilten-Kommandant
Peter Pfeifer vor allem Vizebgm. Dr. Wimmer verdient gemacht.
Im Rahmen der Bootstaufe
wurde Siegfried Schneider
für seine langjährigen Verdienste die Ehrenmitgliedschaft verliehen. (WW)

Beim Bemühen, möglichst
rasch „Licht" in die bislang
unbeachteten unterirdischen
Löschwasserbehälter aus
der Kriegszeit zu bringen,
bekam die Stadt „Schützenhilfe" von Brandoberkommissär Johann Zimmermann.
Der Großvater dieses Amraser Florianijüngers, Karl Zimmermann, war 1939 der
Dienststelle Feuerschutzpolizei im Stadtturm zugeteilt.
Johann
Zimmermann,
Chronist der FF Amras, hat
aus aktuellem Anlaß die Unterlagen seines Großvaters
speziell auf die Frage des
Standortes der Löschwasserbehälter durchforstet und
ist fündig geworden.
Eine handschriftliche Aufzeichnung Karl Zimmermanns vom 26. Juli 1944 beweist, daß zu diesem Zeitpunkt neben fünf Schwimmbädern und einem Tiefbrun-

nen (Adambräu) bereits zehn
Löschwasserbehälter
in
Innsbruck zur Verfügung
standen. Ein nach dem 26.
Juli 1944 erstellter Lageplan
weist bereits 19 Löschwasserbehälter auf.
Nach diesem Lageplan gibt
es derartige Löschwasserbehälter u. a. am Adolf-Pichler-Platz, am Vorplatz des
heutigen Einkaufszentrums
„Sillpark", am Haydnplatz, im
Bereich Museumstraße/Ecke
Brunnecker Straße und in der
Neuhauserstraße.
Die Lagerbehälter sind,
laut dieser handschriftlichen
Aufzeichnung, mit einem
Füllschacht und Saugkupplungen ausgestattet, weshalb auf ein Niveau unterhalb
der Straßenoberfläche zu
schließen ist.
Die Stadt ist derzeit dabei,
Lage und Ausmaß der
Behälter zu erkunden. (WW)

In der Stollenfrage muß
Bund tätig werden
Die Lage und (Bau-)Situation der Innsbrucker Luftschutzstollen ist genau erhoben, das von der juridischen
Fakultät der Universität im
Auftrag der Stadt erstellte
Gutachten spricht deutlich
von der rechtlichen Zuständigkeit des Bundes (als
Rechtsnachfolger deutschen
Eigentums). Die zuständigen
Bundesstellen (Bundeskanzleramt, Finanz- und Innenministerium) werden seit zwei
Jahren ständig informiert, die
Reaktionen des Bundes beschränkten sich aber auf monatelanges Briefeschreiben
und interne Kompetenzabklärungen. „Die Mißachtung
der Bundesstelle ist unerträglich", kritisiert Bürger-

meister Dr. Herwig van Staa:
„Unverständlich, vor allem
vor dem Hintergrund der
Tragödie in Lassing im Vorjahr und der aktuellen Situation in Schwaz."
1,5 Mio. Schilling hat die
Stadt bisher in Untersuchungen und Sicherungsmaßnahmen investiert. Bgm.
van Staa: „Gemeinsam mit
Baureferent Vizebgm. Dr.
Norbert Wimmer haben wir
alle Maßnahmen ergriffen,
um eine Gefährdung für
Menschen und Sachen auszuschließen." Den letzten
Appell richtete Innsbrucks
Bürgermeister an den Bundeskanzler: „Die Republik
Österreich soll endlich tätig
werden!" (A. G.)

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