Innsbruck Informiert

Jg.1999

/ Nr.3

- S.41

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1INNSBR

Bevölkerung der Partnerstadt
Sarajevo braucht noch Hilfe
Im September 1995 ersuchte eine Rot-Kreuz-Delegation aus Sarajevo die
Partnerstadt Innsbruck um Hilfe. Sarajevo stand zu dieser Zeit der vierte
Kriegswinter bevor. Es fehlten vor allem Medikamente, warme Bekleidung,
Nahrung und Dinge des alltäglichen Gebrauchs.
Bereits einen Monat später überzeugten sich die Flüchtlingsbeauftragte der Volkshilfe Innsbruck, Eleonore
Moser, und ihr Gatte, StR Peter Moser,
vor Ort von der großen Armut und Hilfsbedürftigkeit der Bevölkerung. Als

Müllauto sowie Mülltonnen und einen
IVB-Bus zur Verfügung und wird im
Frühjahr 99 etwa 30.000 Fichten- und
Föhrensetzlinge zur Wiederaufforstung
nach Sarajevo schicken. In Ermangelung von Heizmaterialien wurden die
Wälder um die
Stadt von der
Bevölkerung total abgeholzt.
Durch die Spende medizinischer
Geräte
und
Krankenhauseinrichtungen wurde von der TlLAK zur Verbesserung der medizinischen Versorgung beigetragen.
Auch
jetzt,
Weihnachten in dem mit Hilfe der Stadt Innsbruck wiederaufgebau-nachdem der
ten SOS-Kinderdorf wird gleich vier Mal gefeiert: je einmal nach
christlichem, mohammedanischem, orthodoxem und moslemischemKrieg zu Ende
Ritus. Gleich welchem Bekenntnis die Kinder angehören, sie feiernist, herrscht in
jedesmal gerne mit, obwohl das „Christkind" keine Geschenke Sarajevo immer
bringen konnte.
noch große Not
und
Elend:
Bombenzerstörte
Häuser
wurden mehrere Koffer mit
dienen
als
Unterkunft,
mit
„VolksMedikamenten übergeben.
küchen" wird versucht, den Ärmsten
Unter großer Mithilfe der Innsbrucker
zu
warmen Mahlzeiten zu verhelfen, Arund Tiroler Bevölkerung wurden innerbeitsplätze
sind knapp, die Einkommen
halb kürzester Zeit zahlreiche Sachgering
und
die Wirtschaft kommt nicht
spenden gesammelt, und noch vor
in
Schwung.
Die Flüchtlingswelle aus
Weihnachten 1995 traf der erste große
dem
Kosovo
hat
zu einer weiteren VerHilfstransport aus Innsbruck in Sarajeschärfung der Situation beigetragen.
vo ein, nahezu 100 Lkw mit Hilfsgütern
„Unter diesen Umständen wird der
wurden seither auf die Reise geschickt.
Wiederaufbau aus eigenen Kräften
Die Verteilung der Spenden an wirklich
kaum zu schaffen r.oin", ist Eleonore
Bedürftige wird vom Roten Kreuz und
Moser überzeugt und hofft, daß die
Eleonore Moser persönlich überwacht.
Hilfsbereitschaft der I ir(>UM inmMI und
Die Stadt Innsbruck beteiligte sich mit
Tiroler auch in Zukunft anhält.
hinein Investitionsaufwand von drei
Mio S am Wiederaufbau des zerstörBesonders an Gegenständen des
ten SOS Kindergartens, finanzierte täglichen Bedarfs besteht großer ManMedikamentenlieferungen und don An- gel: Kleidung, Möbel, Bettzeug, Makauf von festen Schuhen, stellte ein tratzen, Geschirr und vieles mehr.

INNSBRUCK lNIORMIKRT

MAR/.

Sachspenden aller Art werden gerne
angenommen. Wer die Hilfsaktion finanziell unterstützen möchte, wird gebeten, sich mit dem Büro von StR Moser (Tel. 53 60 DW 341) in Verbindung
zu setzen. Entsprechend des Spendenbetrages werden dringend benötigte Güter angekauft, der Spender erhält
die Rechnung des Wareneinkaufs.

Sarajevo-Hilfsaktionen
auch im Jahr 1999
Bei der letzten Lieferung am 22. Jänner wurden neun Lastkraftwagen beladen mit Möbeln, Elektrogeräten, Bekleidung, gebrauchten Fahrrädern und
zahlreichen Einrichtungsgegenständen
aus dem Bestand der TILAK in die
Innsbrucker Partnerstadt geschickt.
Die Finanzierung und Durchführung
des Transports wurde auch diesmal
von den SFOR-Truppen übernommen.
Der nächste Hilfstransport ist für Ende
März geplant.
Anläßlich ihres letzten Hilfstransportes im Jänner wurde Eleonore
Moser die höchste Auszeichnung
des Roten Kreuzes von Bosnien
und Herzegowina für „Humane
Heldentat" verliehen. (BS)

Auch Evangelische Allianz
spendete für Sarajevo
Unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe" führte die Evangelische Allianz
Innsbruck eine Spendenaktion für
ein Ausbildungszentrum in der Partnerstadt Sarajevo durch. Das
„Kairos-Zentrum" ist ein Projekt von
„Professionals International", einer
weltweiten christlichen Hilfsorganisation, die es sich zum Ziel gesetzt
hat, ein zukunftsweisendes Schulungs-, Ausbildungs- und Begegnungszentrum für die bosnische Be- §
völkerung zu schaffen. Mit der
1 15.000-S-Spende der Evangelischen Allianz können nun Computer
und Einrichtungsgegenstände gekauft werden. (NB)

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