Innsbruck Informiert

Jg.1999

/ Nr.3

- S.39

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Diese Ausgabe – 1999_Innsbruck_informiert_03
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INNSBR
Lebensqualität schonende Verkehrspolitik für die ganze Stadt, nicht neue
Autobahnschneisen durch Wohngebiete in Pradl.
Stadtteile wie Kranobittun haben
nicht einmal ein Brotgeschäft und brauchen gute Verbindungen zum nächstydeyenen Stadtteilzentrum und in die
Innenstadt. Stadtteile wie Mentlberg
und Sieglanger, aber auch Amras müssen endlich vom Autobahnlärm geschützt werden.
Wir brauchen mehr öffentliche Grünflächen - für die Kinder, für die älteren
Menschen - in Wüten, in Hötting-West,
auch im Osten der Stadt.
Wir haben
aufstrebende
Gewerbegebiete wie die
DIE ORÜMEM
Rossau. Die
DIE INNSBRUCKER GRÜNEN müssen endlich mit öffentlichem Verkehr für Tausende von Arbeitnehmerinnen versorgt werden. Und
sollten auch gestaltet werden, und
nicht zu LKW-Parkplätzen verkommen.
Nicht nur Igls, auch andere Stadtteile brauchen Mitbestimmung der Bürgerinnen für die Angelegenheiten des
eigenen Wohnviertels.
Übrigens: Da hilft keine Direktwahl
eines Bürgermeister-Kaisers. Nur mehr
Demokratie für alle Bürger.
StR Mag. Gerhard Fritz

Visitenkarte und
Impulsgeber
Maria-Theresien-Straße und Goldenes Dachl sind zwar (u.a.) die touristische und weltweit bekannte Visitenkarte, für Innsbrucker/innen sind aber
ihre Stadtteile der Bezugspunkt - wo
sie arbeiten, wo ihr Lebensraum ist.
Das Recht auf (Mit)Gestaltung dieses unmittelbaren Lebensraumes kann
nur logische Konsequenz sein: Die Bewohner „vor Ort" wissen am besten,
wo in ihrem
„Bezirk" der
S c h u h
drückt, von
Vcrkührs-

FEDERSPIEL

pmblcMnen

bis zu den
Fragen, wo
die Kinder Kindergarten und Schule
gehen und was, wo und wie gebaut
wird (Autobahnzubringer Mitte).
In Gesprächen und direktem Kontakt

mit Bürgern - für mich ein kommunalpolitisches Muß - finde ich immer wieder wertvolle Anregungen, die ich dann
auch in der Politik umzusetzen versuche. Ich lade die Stadtteilbewohner ein,
sich verstärkt aktiv an der Stadtpolitik
und -gestaltung zu beteiligen. Ich bin
gerne bereit, diesen „Stadtteilföderalismus" gegenüber dem „Rathauszentralismus" zu unterstützen!
Die Stadtteile haben unsere Stadtgeschichte geprägt. Auf diese Vielfalt
muß aufmerksam gemacht werden (eine Aufgabe des Stadtmarketings). Zwischen dem traditionsreichen Hötting
und dem „jungen" O-Dorf gibt es genügend zu bewerben, von der interessanten Einkaufsstraße bis zur Kultur.
Und: Warum sollten die Stadtteile nicht
verstärkt mit „Events" Werbung in eigener Sache machen:
Mit dem Bergsilvester und Innsbrucker Stadtfest ist es mir gelungen,
Innsbruck als Stadt zu präsentieren, in
der etwas los ist. Ich bin gerne bereit,
mitzuhelfen, damit man weiß, in Wüten,
Pradl, Hötting... ist viel los und wird einiges geboten!
StR Rudi Federspiel

Ein bewährtes
Fundament
Es lebt sich in jedem Stadtteil Innsbrucks anders. Die Sonnenhänge Hötting und Mühlau, wo Weinreben wachsen, zählen sicher zu den guten Wohngebieten.
Die Stadt, aus verschiedenen Teilen
entstanden, ist in den letzten 50 Jahren
von 70.000 auf 120.000 Einwohner angewachsen.
Eine immense Zunahme, trotzdem
wird die Dorfkultur durch die eigene
Pfarrei, durch die Musikkapelle, durch
Schützen, Feuerwehr und viele andere Vereine recht lebendig gehalten.
Der Höttinger ist
stolz auf sein Wohngebiet genauso wie
der Amraser, Wütener
ler Stnlortnbun
usw., und das nicht
nur der Einheimische. Da offenbart sich
Tradition und Fortschritt gleichermaßen, eine Dezentralisierung im
wahrsten Sinne des Wortes.
Anders laufen die Uhren im Verwaltungsbereich. Hier gibt es die Innsbruckerin und den Innsbrucker, die
sich um eine öffentliche Stelle bewer-

INNSBRUCK INFORMIERT- MÄR/

ben oder ihre Anliegen vorbringen.
Eine Dezentralisierung kann heute
nur mehr ein Teil der Geschichte sein.
Im Seniorenbereich gibt es dieselben Beobachtungen, und das sind
auch Maßstäbe. Innsbruck, unsere
Heimatstadt, muß ein interessanter
Platz bleiben. Ein gemeinsames Haus
mit schönen Zimmern und Baikonen
zum Wohlfühlen. Damit hat man auch
die Zukunft im Blickfeld.
GR Helmut Kntzinger

Stadtteilpolitik und
Bürgerbeteiligung
Die Stadt Innsbruck ist wie viele
Städte in Österreich aus einem ursprünglichen kleinen befestigten Markt
zu einer großen modernen Stadt gewachsen, ohne daß dem Wachstum
ein vorausschauender Plan zugrunde
gelegen ist.
Die Ausdehnung ist, wie die Wiederaufstellung des Vereinigungsbrunnens jüngst in Erinnerung gerufen hat,
auch durch Eingemeindungen gewachsener Nachbargemeinden erfolgt.
Dieses Nebeneinander von organisch
gewachsenen historischen Stadtteilen
und eingemeindeten gibt teilweise eine
Strukturierung in Stadtteile vor.
Dazwischen entstanden und entstehen weiterhin neue Stadtteile durch eine forcierte Ansiedelungspolitik, die mehr
den Nützlichkeitserililt il"
wägungen einer raschen Raumbeschaffung folgt als einer
Liberales Forum bedachten Planung.
Folge dieser verfehlten Raumordnungspolitik sind Stadtgebiete ohne
Zentren, ohne Eigencharakter und ohne eine homogene Bevölkerungsstruktur. Ansiedelungspolitik, wie sie aus
parteiideologischen Motiven seit Jahrzehnten betrieben wird, sei es durch
geförderte Großbauten oder gezielte
standortbezogene Wohnungsvergaben, verhindert ein organisches Wachsen von Stadtteilen und ist daher abzulehnen. Wir als Liberale fordern als
einen ersten notwendigen Schritt für
eine gedeihliche Stadtteilpolitik mehr
Bürgerbeteiligung in der Raumordnung
und eine bürgernahe Stadtteilverwaltung vor Ort.
GR Günter Hämmerte
GR Lothar Stix