Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1949

/ Nr.2

- S.7

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

summer 2

Seite 7

denlschen ^ieisend^n, in irgend einer F o i m die Tore
T i r o l s wieder geöffnet werden. Der deutsche F r c m
denverlehr war einst wohl zn einseitig von nnscrcr
/slemdenverlehrswirtschaft gepflegt worden, er darf
aber heute trotz der noch in naher Znt"nnsl bestehen
den Schwierigleiten nicht außer acht gelassen werden.
Gegenwärtig sind Erhebungen im (hange, uni den
Stand der Innsbrncker
^remdenbeherbergnngsbe
triebe ^um l. Männer l".)4U ;n erfassen. (5s sind un
abgelaufenen ^ahre mehrere bisher beschädigte ^-reni
denbetriebe wieder in die Wirtschaft eingegliedert
worden, andere wurden von der Bcsatznngsmacht
oder von sonstiger Einquartierung freigestellt. Diese
Bestandsaufnahme ist nötig, nm den Fremdenderkehrsinteressenten die wünschenswerten Unterlagen
bieten zn können.

Anteil der wiener am inländischen Fremdenverkehr
ist sehr bedeutend. Von allen in Innsbruck (ohne
I g l s ) im Sommerhalbjahr M l ? anniesenden frcm
den I n l ä n d e r n waren l 7 . l Prozent Wiener, iiu W i n
terhalbjahr 1!» 17/l.^ loaren es 1^.7 Prozent, iln Som
nierhalbjahr l ! ) ^ s^gar <»!!.!! Prozent. Die Zahlen
der gemeldeten ^remocn ans dem Anstände sind in
erfreulichem Ansteigen begriffen, sie sind nach den
wichtigsten Herkunftsländern getrennt in der T a
d e l l e l enthalten. Die Zahlen geben einen dent
lichen Hinweis, in welcher Richtung die Werbung
einzusetzen hat. Der ausländische Gast, der in einem
Innsbrncker Beherbergnngsbetriebe absteigt, bringt
der Wirtschaft der Stadt in zweifacher Hinsicht Vorteile: einerseits dem Wirte direkt durch die Vczah
Inng der Hotel" nnd Gasthofrechnnng, andererseits
der heimischen Wirtschaft, weil er der Devisenbringer ist, also der ausländischen Zahlungsmittel, die
wir in unserer Volkswirtschaft fo dringend benötigen.
Der Fremdenverkehr mnß daher zn allen deoiscn
bringenden Nationen die gnten Beziehungen Pflegen
nnd fie noch weiter auszubauen versuchen. Unter
allen Umständen müssen aber anch Wege gesucht wer
deu, daß dem ehemals größten Devisenbringer, dem

Hoffen w i r , daß w i r im Jahre 1^49 wieder einen
weiteren Aufschwnng nnsercr ^rcmdcnvcrkehrswirtschaft verzeichnen können. Sie bildet eine wichtige
Erwerbsquelle unseres Landes nnd unserer Stadt,
weshalb die gesamt tirolische Wirtschaft größten Wert
auf die umfassende und wirknngsvolle Pflege unseres
Fremdenverkehres legen mnß.

von Dr. Karl 8

Innsbruck vor hundert Jahren
Februar 1849
1. nimmt Erzherzog K a r l Ferdinand auf der Durchreise
nach Mailand das Abendessen im Gasthof zur „Goldenen Sonne" e i n ;
7. trifft der neue Landesgouverneur Kajetan Graf u. B i s singen hier e i n ;
8. wird die Ernennung des Generalmajors Eliatscheck,
Edlen von Siebcnburg, zum Feldmarschall-Leutnam
und Militär-Kommandanten von T i r o l und Vorarlberg
bekannt;
<<>. übergibt Gf. Pissingen das an die Schützenhauptleute
gerichtete Haudbillett des Kaisers vom 24. Jänner, i n
dem es u. a. heißt: „ T i r o l ist eine feste Burg der M o n archie und eine tapfere Besatzung sind seine Söhne.
Daß Euer Land nicht geschmälert werde, wird meine
Sorge sein, die Euere, die angestammten Tilgenden zu
bewahren."
Vei dieser Feier sprach der Hauptmann der Wiltener
Schützen, Landrat v. M ö r l , „ i n lräftiger Rede die patriotischen Gesinnungen der Tiroler Schützen" aus.
Abends spielten die Musilbanden von A r ^ l , Hotting
und Willen abwechselnd vor der Hofburg uud der
Wohnung des Militärkommandanten;
beftct der Gouverneur dem Hauptmann der Wiener
Tiroler Ttudenlenkompanie Dr. Adolf Piebler den Or.
den der Eisernen Krone driller Klasse an die Brust;
>" des osterr. Lcopoldsordcns an den stand. GeneralReferenten v. Lutterotti und Landrat v. M ö r l ; den
Orden der Eisernen Krone !5. Klasse an Univ.-Prof.
Anton Paumganuer als Oberleutnant der 1. Akadc>
milerkompanie, und an den Gutsbesitzer Mahl-Schcd!,
den Hauptmann der 1. Innsbrucker Kompanie; dao
silberne geistliche Verdienstlrenz an llniv.-Prof. Schönach
alo Feldlaplan der l . Alademilerlompanie;

<3. bedankt sich der Militärkommandant für einen Ballen
Charpie ( - z u Fäden ausgezupfte Stoffreste; dienten
zum Wundverband wie später die Watte) und Verbandstückc, als Geschenk der Frauen an die Armee;
l l . wird aus der Prager Zeitung folgendes kaiserliches
Rescript vom 10. Jänner über die Beteilung der Tiro>
ler Landesvertcidiger mit silbernen TapfcrkcitsmcdailIcn veröffentlicht:
„ W i r Franz Joseph I . etc. Alo T i r o l im Laufe des
Jahres 1848 vom Feinde bedroht, zum Teile auch wirklich besetzt war, erhoben sich wie ein M a n n feine wackeren Bewohner zur Verteidigung der Grenzen ihrer
Heimat, zum Schütze der bedrängten Monarchie. Wie
sie im Frieden die Treue und Anhänglichkeit an M e i n
Haus bewährt, durch welche sich M c i u Land T i r o l stets
hcrvorgctan, so betätigen sie jetzt die angestammten T u genden des Tirolers, seine Standhaftigkeit, Hingebung
und Tapferkeit im Kampfe mit den Feinden des Reiches. Würdige Söhne ihrer Voreltern haben sie sich den
Dank ihres Vaterlandes erworben, nnd ein glänzendes
Beispiel aufgestellt für die uacblommendeu Geschlechter.
Um diefeu aufopfernden uud für das Gcfaintwohl Unserer Staalen so erfolgreichen M n t durch ein äußerliches Merkmal zu ehren, haben W i r auf Antrag Unsere?
Ministerrates Nachstehendes beschlossen:
1. Jeder Tiroler, der während der bezeichneten Epoche
ausgerückt ist, sei es iu förmlich organisierten Eompauien oder zum Landsturm, wird mit einer silbernen
Denkmünze gegiert. Dieselbe zeigt auf der einen Seite
linser Brustbild, auf der anderen die Jahreszahl 1848
mit der Rundschrift „Dem Tiroler Vaterlands-Vertcidigcr". Am Rande liest man die Worte: „ M i t Golt
für Kaiser uud Valerland". Getragen w i r d sie an einem
weißgrüncn Bande.
2. Auch folche Österreicher, welche nicht in T i r o l geboren sind, aber sich den biederen Tiroler Landesvcrteidigern angeschlossen uud iu den Bergen T i r o l s für