Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1949

/ Nr.2

- S.5

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ei" V"andeöl^auptstadt

der Vergleich der Zahlen der ausländischen (haste in
^unsbrnck. I h r e Zahl ist vom Sommerhalbjahr
l9 l7 nut 1273 Frelildeil im zweiten Haldjahr 194^
ans l 1,912 angestiegen, die Zahlen der Nächtignngen
haben sich von 15.227 ans 25.956 erhöht. Doch allcl,
hier ist die durchschnittliche Zahl der Übernachtungen
rückschreitend gewesen. Es ist bei den "Ausländern eine
Verminderung von 3.6 ans 2,2 Nächtigungen je Per
son festzustellen. Tie Unsicherheit der Weltlage, die
von Zeit ;n Zeit wiederkehrenden Kriegsdrohnngen.
die Beschränkung des britischen Reisenden in der De
Visenzuteilung, die Umständlichkeit der ,,>>otelbuchnn
gen" usw., alle diese Umstände spiegeln sich in diesen
Zahlen wider. Z n m Vergleich sei erwähnt, daß die
durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Fremden in
in den wahren 1925 bis 1938 nur M e i Tage je Per
son betrug, im Jahre 1938 wegen des großen dnrch
gehenden Fremdcnstromes sogar ans 1.6 abfiel. Diese
Aufstellung zeigt, daß die Fremdenverkehrsintcresscn
ten (Stadtgemcinde, Landesverkehrsamt, Wirtschafts"
kammer und überhaupt die Fremdenverkehrswirtschaft), sehr viel tun müssen, nm den Fremden in
Innsbruck Anziehnngspunktc zn bieten, die sie zum
läugeren Verweilen in der Stadt veranlassen. Na
türlich sncht der Fremde seine Erholung nicht in der
großen Stadt, er wird im Sommer und Winter in
die eigentlichen Sommerfrischorte und Wintersport
Plätze hinans streben. Aber bei seiner Anreise oder
Rückreise oder in beiden Fällen sollte Innsbrnck den
I n l ä n d e r wie den Ausländer länger als bisher in
seinen B a n n zn zwingen vermögen.
2. I g l s bietet ein etwas stetigeres B i l d . Der I n länderverkehr weist ini Sommer 1947 fast die gleiche
Anzahl an Fremden auf wie 1948. Dasselbe ist von
den Übernachtungen der Inländer festzustellen. Die
Zahl der ausländischen Besucher hat sich erfreulicher
Weise in den gleichen Halbjahren fast verdoppelt. Die
Übernachtnngsziffern der Ausländer sind von 7186
ans 10.582 gestiegen, bedeuten daher eine Erhöhnng
nm 46 Prozent. F ü r die Begründung dieser Ziffern
gilt ähnliches wie in: Pnnktc 1, das inländische Pub
l i w m , das i m Sommer nnd Winter die Gaststätten
von I g l s so gerne aufsucht, hat früher nnd auch Heuer
znm zahlungskräftigen Teil nnscrcr Bevölkerung gc
zählt, seine Anfcnthaltsdaner ist nur leicht abgefallen.
Starter machte sich der Unterschied in der Anzahl der
Übernachtungen beim Ansländer geltend, dessen Nachtignngsziffcr von 6.8 Nächten vom Sommer 1947
auf 5.1 Nachte im Sommer 1948 herabgeglitten ist.
Die Anzahl der ansländischen Fremden hat sich da
gegen erfreulich gehoben.
Untersuchen wir nnn die tatsächliche Ansnütznug
unserer Fremdcnbeherbergnngs Gaststätten nach dem
Stande vom l . Jänner 1918. I m eigentlichen Fvem
denvertehr standen lant Tabelle < in Innsbruck (ohne
I g l s ) vor einem Jahre nnr 12 Hotels, 36 Gasthöfe
einschließlich der im Einzelfalle nnr wenige Bellen
aufweisenden Gasthäuser und 1 Pensioneil znr Ver
fügnng. Von den 36 (Gasthöfen können nnr hoch
stens 20 als solche angesprochen werden, von diesen
konnte anch nnr ein Teil alle seine Zimmer für den
Fremdenverkehr bereitstellen. Oben wurde schon darauf hingewiesen, daß diese Anfstellnng die von der

I

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Besatzung, von Flüchtlingen und Danermieteru de
setzten Zimmer »nd Betten außer acht läßt.
Am !, Männer 194^ standen für den Fremden
verkehr in Innsbruck (ohne I g l s ) 1^96 Bellen
bereit, in denen bei voller Ausnutzung 233.280
Übernachtungen im halben Jahr möglich gewesen
wären; in der Tat sind im Sommerlialbjahr 1947
uur 132.896 Nächligungen gebucht worden, dies er
gibt eine Ausnutzung der vorhandenen Betten von
59.96 Prozent. Die entsprechende Zahl für das Som
merhalbjahr 1918 lautet für Innsbruck 49.05 Pro
zent. I m Monat August 19-18, als dem Monat mit
den höchsten Übernachtnngszahlen, waren die Bellen
zii 57.4 Prozent ausgenützt. Das Winterhalbjahr
1947/48 brachte nns eine Ansnntzungsziffer von
53.24 Prozent bei 124.218 Übernachtnngen. M i r steht
eine Fremdenvertchrsstatistit
mehrerer
deutscher
Städte für die Jahre 1937 bis 1939 zur Verfügung.
Daliach wiesen in diesen Jahren die Städte folgende
Ausnütznngsziffern der Betteil ans: Augsburg 44.67
Prozent, Frankfurt a. M . 43.72 Prozent, Nürnberg
49.18 Prozent, Stuttgart 55.92 Prozent. W i r sehen
also, daß die Ausnütznngsziffer der Frcmdenbctten in ^
beiden Sommern 1947/48 über dem Durchschnitt der
Friedcnsziffern deutscher Städte liegt.
I g l s hatte am 1. Jänner 1948 in 18 Betrieben
130 Veiten eingerichtet. Der volle Belag hätte
56,340 Nächtigungen im Halbjahr gestattet, der Sommer 1947 hat aber nnr eine Ausuutzung desselben
von 30.3 Prozent, der Sommer 1948 eine solche von
36.2 Prozent ergeben. Noch darnnter liegt das W i n terhalbjahr 1947/48 mit einer Ansnntznngsziffei,- voli
24.2 Prozent der möglichen Nächtignngszahl.
Natürlich hiufen alle diese Zahlen etwas, weil einmal für die Bestandaufnahme der Betriebe, Zimmer
und Betten, die im Fremdenverkehr eingesetzt sind,
der 1. Jänner 1948 maßgebend war, daher für die
Sonunerhalbjahre 1947 und 1948 nicht die genaue
Zahl der verfügbaren Betten ermittelt werden konnte,
znm anderen weil die monatlichen Fremdemucldnngen von manchen Betriebsinhabern nicht genau genug angefertigt werden. Nach dein Gesetz der großen
Z a h l , das in der Statistik eine wichtige Nolle spielt,
gleichen sich jedoch solche Unterschiede aus, s? daß
diese Zahlen wirkliche Anhaltspunkte für die Benrteilnng des Fremdenverkehres darstellen.
Es scheint mir zeitlich noch zn verfrüht, genauere
Untersnchnngen darüber anzustellen, wie weit die
Fremden die einzelnen Arten von Beherbergung^
betrieben bevorzugen, d. h. wieviele von ihnen in
Hotels, Gasthöfen, Gasthäusern nnd Pensionen ab
steige,,. Eine solche Untersnchnng erhält erst dann
einen Wert, w."nn genügend Betriebe dem Fremden
verkehr osfen stehen nnd dieselben damit unterem
Mider in Konkurrenz treten können. Der Zustand im
Sommer 1947 war aber in Innsbrnck noch der, daß
Fremde froh sein mußten, wenn sie überhaupt beim
Aufenthalt in der Stadt ein Obdach finden tonnten.
Erst dnrch die starke Zunahme au Gastgewerbebelrie
ben, bzw. Vergrößerung ihrer Ansnahmefähigkeit bis
zum ersten Halbjahr 1948 ist die freie Answahl der
Gaststätte den, Besncher der Stadt ermöglicht wurden.
Endlich soll noch die Zahl der gemeldeten Fremden ans ihre Herlnnftsländer geprüft werden. Der