Innsbruck Informiert

Jg.1998

/ Nr.11

- S.50

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INNSBR

Die Theresienkirche
auf der Hungerburg
doch der Bau der Theresienkirche. Im
Jahre 1928 stellte Leo Würth sein Gartenhaus als Notkirche zur Verfügung;
am 1. Juli wurde diese geweiht und darin die erste heilige Messe auf der Hungerburg gefeiert. Am 10. Jänner 1929
ging der bereits 1910 in Aussicht geVon Dr. Herbert Woditschka
stellte Baugrund im Ausmaß von zirka
1200 Quadratmetern in den Besitz des
Kirchenbauvereins über. Auf Initiative
Kandier (1863-1928) und der Errichdes Wiltener Pfarrers und Stiftspriors
tung von ungefähr zehn Villen auf der
Dominikus Dietrich wurde dann eine
Hungerburg erfolgte am 29. März 1910
Bausteinaktion durchgeführt, in deren
die Gründung des „KirchenbauvereiVerlauf Gläubige
jene
45.000 Ziegelsteine von
....,.„_ I n n s b r u c k
auf die Hungerburg trugen, welche
für den Bau
dieser der
heiligen Theresia
vom
Kinde Jesu
(1873-1897)
geweihten
Wallfahrtskirche benötigt
wurden. So
Alte I otografie der Theresienkirche auf der Hungerburg von Adolf Kun/. konnte
die
(Original: Stadtarchiv Innsbruck)
Innsbrucker
Baufirma Huter am 10. August 1931
nes Mariabrunn". Die „Neuen Tiroler
mit den Bauarbeiten beginnen und der
Stimmen" schreiben darüber: „Die ErApostolische
Administrator Sigismund
bauung einer Kirche auf dem HungerWaitz
am
13.
September die Grundburgboden. Gestern nachmittags fand
steinlegungvornehmen.
Bereits am 19.
im Saale des Hotels ,Mariabrunn" auf
Juni
1932
wurde
die
nach
Plänen von
dem Hungerburgboden die gründenSiegfried
Thurner
gebaute
Kirche
de Versammlung des Kirchenbauverdurch
den
Abt
von
Wilton,
Prälat
Heineines Mariabrunn statt, an welcher zirrich
Schuler,
geweiht.
ka 20 Personen teilnahmen. Der Vorsitzende und Obmann des vorberei1935 entstand der von Ernst Nopo
tenden Komitees, Pfarrer Mößl von
(1895-1971) stammende FreskenHötting, begüßte die Erschienenen, schmuck: Dieser zeigt an der Fassade
worauf er die bereits genehmigten Staein Bild der hl. Theresia und im Innetuten zur Verlesung brachte." (Vgl.
ren über den ehemaligen Soitenaltären
Franz-Heinz Hye, Vom „Grauenstain"
eine Darstellung der Heiligen Familie
zur Hungerburg. Geschichte des
und der hl. Theresia mit HilfesuchenStadtteiles Hoch-Innsbruck, S. 1 23 ff.) den bzw. am Chorbogen im Scheitel
Durch den Ersten Weltkrieg und die den thronenden Christus, zu beiden
Nachkriegsjahre verzögerte sich jeSeiten umgeben von zwei Engeln. Die
Die Anfänge der Entstehungsgeschichte der Theresienkirche reichen
zurück in das Jahr 1910. Also bereits
vier Jahre nach dem Bau der Hungerburgbahn (1906) durch Sebastian

Freskobemalung der Langhauswände
erfolgte dann aus Anlaß des 150-JahrJubiläums des Bundes des Landes Tirol mit dem Herzen Jesu (1796-1946)
in den Jahren 1946/47 durch Max Weiler (geb. 1910) im Auftrag von Stiftsprior Dominikus Dietrich und Propst
Josef Weingartner. 1946 entstand dabei an der Westwand das 7 x 7,65 m
große Fresko „Verehrung des Herzens
Jesu" in der Form eines Gnadenstuhls,
während 1947 die Ostwand mit folgenden Fresken (insgesamt 7 x 18,40
rn) geschmückt wurde: „Letztes
Abendmahl und Ölberg", „Herz-JesuSonne" und „Lanzenstich" bzw. „Christus am Kreuz - Golgotha in Tirol". Dietrich schreibt über dieses letztgenannte Fresko - seinetwegen mußten sämtliche Weiler-Fresken von 1950 bis
1 960 verhängt werden - folgendes:
„Rechts ist das Erlöserleiden des Gottesherzens dargestellt im Opfertod am
Kreuze. In der Nähe des Soldaten (in
Tiroler Kleidung) steht ein junger Fahnenträger mit der Tiroler Fahne, symbolisierend, daß Tirol Anführer aller Völker zum Herzen Jesu durch seinen
Bund sei. Unter dem Kreuze steht eine
Gruppe moderner Männer, kalt und
gleichgültig, welche dem Glauben uninteressiert
gegenüberstehen,
während die anderen Gruppen tiefstes
Mitleid zeigen."
Seit 1934 bildete die Seelsorgestation auf der Hungerburg eine Außenstelle der Pfarre Hötting und wurde
1973 zum Pfarrvikariat erhoben. Seit
1983 wirkt in dieser Pfarre der im 12.
Jahrhundert am Berg Karmel gegründete Karmeliterorden. Die 1987/88
nach Plänen von Architekt Ekkehard
Hörmann erfolgte Generalsanierung
der Theresienkirche brachte im Inneren
folgende Neugestaltung: Statt der beiden Seitenaltäro befinden sich nun
rechts der Theresienschrein und links
das Taufbecken, während das Presbyterium den am 2. Oktober 1988 von
Bischof Reinhold Stecher geweihten
neuen Volksaltar mit dem Säulentabernakel beherbergt.

INNSBRUCK INFORMIERT- NOVEMBER 1998