Innsbruck Informiert

Jg.1998

/ Nr.11

- S.49

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„Du wirst alle Jahre schöner"
tragungen etc." Im Rückblick freut sie
sich, wie alles gut über die Runden gebracht wurde, und vor allem über die
gute Zusammenarbeit mit den Behörden, u. a. mit dem städtischen Referat
für Stadt- und Ortsbildschutz (SOG)
und dem Denkmalamt, die mit kompetentem Rat und Tat zur Seite standen
Wir haben als Musterbeispiel dafür
sade in Angriff genommen. Schließlich
und überaus entgegenkommend waren.
ein denkmalgeschütztes Gebäude im
wurden das Stiegenhaus mit der geSaggen gewählt. Das Haus Conradwendelten Marmortreppe und dem
Hofrat Dr. Franz Caramelle: „Dieses
straße 6/Gutenbergstraße wurde um
Schmiedeeisengeländer sowie die TrepHaus war das größte Sorgenkind im
die Jahrhundertwende von Baumeister
penfenster mit den geätzten Scheiben,
Saggen, die Rettung kam in letzter Stunde, wir sind alle froh, daß sie perfekt gelungen ist." Vor allem freut sich Caramelle, daß die Wohnkultur in diesem
Haus erhalten wurde und nicht aus Profitgier der Gesamteindruck des Hauses
durch Eingriff in die Bausubstanz zerstört wurde.
Für Restauratorin Heidi Eisner war
dieses Haus eine besondere Herausforderung. „Die Stuckornamente waren
völlig ausgehöhlt und zum Teil zerbröselt, die Kandelaber vielfach nicht mehr
vorhanden, es war alles porös und innen
hohl."
Sieglinde Vinatzer hat auch selbst mit
Ehemann Robert und den Söhnen Hand
Das herrschaftliche Eckhaus, das dem Baustil Otto Wagners nachempfunden wurde, beangelegt. Mit einem Zahnarztbesteck
sticht vor allem durch seine dreiachsige gerundete Ecke und seinen attikaartigen konkav
geschwungenen Aufsatz. Die Terrasse wird von einem zierlichen Jugendstil-Schmiedeei-hat sie z. B. Stuckereien freigelegt, die
sengitter zwischen Sockeln begrenzt. Das Motiv wiederholt sich an einem halbkreisför- übermalt worden waren. Die Söhne hamigen Balkon im 7. Stock auf schmiedeeisernen Raukenträgern. Die Fenster sind mit Brüben sich besonders der Sanierung des
stungsgesimsen geschmückt. (Österreichische Kunsttopographie/Profanbauten, 2. Teil).
Kellers gewidmet.
die Flurfenster der Wohnungen mit
Josef Mayr im Auftrag von Johann
Nur so war es möglich, mit einem Koebenfalls geätzten Scheiben und
Lentsch im Wiener Jugendstil erbaut.
stenaufwand von „nur" sechs Mio. S
1995 kam das Haus nach dem Tod Schmiedeeisengittern, die Podeste mit
das Haus komplett zu erneuern. Das
stuckierten Friesbändern an den Öffdes letzten Nachkommens in den Besitz
SOG hat 1,4 Mio S, das Denkmalamt
nungen, die Flügeltüre mit geschnitzten
der Familie Vinatzer. Die neuen Besitzer
150.000 S zugeschossen. Der Wohnhaben nicht gezögert und sofort mit ho- Feldern, die originalen Deckenleuchten
haussanierungskredit für die Dauer von
aus Messing mit geschliffenen Halbkuhem persönlichen Einsatz die General12 Jahren beträgt 2,2 Mio. S. Zusätzlich
geln und in den Wohnungen die Decken
sanierung in Angriff genommen. Seit
wurde ein Kredit von 800.000 S aufgedem Sommer 1998 erstrahlt das Ge- mit Stuckrosetten stilgerecht renoviert.
nommen. Zur Freude der neun MietDie Holzrollos mußten erneuert werden.
bäude nun nicht nur außen in prachtparteien verzichtete die Familie Vinatzer
Nachdem die Sanierung abgeschlosvollem originalen Weiß, auch im Inneren
auf eine Erhöhung der Mieten. (WW)
vom Keller bis zum Giebel wurde es ein sen ist, kommt für
Sieglinde Vinatzer
Schmuckstück. Es ist wieder zu einer urdas Ganze wie
banen Sehenswürdigkeit geworden und
„ein Ritt über den
wird nun nicht selten von ArchitekturBodensee" vor.
studenten bestaunt.
„Ich habe gat nicht
„Zuerst war das Innenleben an der
so
recht gewußt,
Reihe", berichtet Sieglinde Vinatzer.
war»
da auf uns zuGas, Wasser, Abflußrohre, Kamine,
kommt,
die Finan
Stromanschlüsse mußten komplett auszierung,
die
getauscht werden; dann wurde die Hinterseite des Hauses mit den desolaten
Behördengänge,
Baikonen sowie die straßenseitige Fasdie FirmenbeaufEin Kompliment (wie Roger Whittaker im gleichnamigen Schlager singt), das
Frauen gerne hören, das aber auch eine Hymne für eine Stadt sein könnte.
Nicht nur daß Innsbrucks Wahrzeichen, das Goldene Dachl, in neuem Glanz
erstrahlt und wieder mehrere Altstadthäuser saniert wurden, auch in den
Stadtteilen tragen private Hausbesitzer durch Sanierung und Fassadenerneuerung zur Verschönerung des Stadtbildes bei.

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NOVI-MBI-R

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