Innsbruck Informiert

Jg.1998

/ Nr.11

- S.44

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Experten untersuchen
Luftschutzstollen
Sechs Meter Umfang hatte der Krater, der sich bei
Grabungsarbeiten am 1.
Oktober in der Sonnenstraße öffnete. Ursache sind
die (Luftschutz-)Stollen, die
während des Krieges im
Raum Hötting angelegt wurden. Die Stadt will Klarheit
Dei iiiii^biutker Innsteg wird in Zukunft an General Emile
und Sicherheit nicht nur im
Bethouart erinnern. Auch eine Gedenktafel wird angebracht.
Gefährdungsgebiet, son(Foto: N. Berchtold)
dern die Gesamtfrage Stollen lösen.
Die sofort begonnene
250.000-Schilling-Probebohrung auf 35 Meter Tiefe
gab keinen Aufschluß über
men erfolgreicher FeldherDer Innsbrucker Innsteg
eine Gefährdung durch eine
ren, Schlachten oder siegwird - entsprechend einem
Kaverne. Von einer Geo-Rareicher Länder fehlen hingeeinstimmigen Gemeindedaruntersuchung der darunratsbeschluß - nach General gen. Die Inschrift „Pro liberter liegenden Schichten erEmile Bethouart, den Ober- tate Austriae mortuis" erinwarten die Experten weitere
nert an all jene, die für die
befehlshaber der französiInformationen. Parallel dazu
Freiheit Österreichs gestorschen Besatzungstruppen in
wird an der GeneralsanieÖsterreich, benannt. Die Be- ben sind.
rung des über neun Kilomenennung geht auf eine AnreDie freundschaftliche und
ter langen „Stollenwerkes"
gung des französischen Horespektierende
Haltung
gearbeitet. Das Expertenernorarkonsuls in Innsbruck,
Bethouarts gegenüber Tirol
Rechtsanwalt Dr. Ivo Greihatte sich auch darin gezeigt,
ter, zurück.
daß an der Grenze von den
einmarschierenden französiBethouart hat sich in der
schen Truppen Tafeln mit
harten Besatzungszeit als
der Aufschrift „Autriche pays
Freund Tirols große Verami" (Österreich, befreundienste erworben. Er war
von der Tiroler Bevölkerung detes Land) angebracht wurden. Emile Bethouart erhochgeachtet. Unter ihm ist
1948 das Freiheitsdenkmal möglichte auch das erste
Spiel der österreichischen
auf dem Platz vor dem NeuFußballnationalmannschaft
en Landhaus als Zeichen der
nach dem Krieg: Am 6. DeToleranz und der Verbunzember 1945 spielte Österdenheit zwischen den Völreich gegen Frankreich im
kern fertiggestellt worden.
Mit der Gestaltung des zerbombten Wiener Stadion.
Der große Franzose förderDenkmals wollte General
Emile Bethouart seinen Re- te auch die Wiederbegrünspekt gegenüber Österreich dung des Tiroler Schützenund seine Wertschätzung wesens. 1967 wurde General Bethouart mit dem Wapder Tiroler Bevölkerung zum
pen „Treue um Treue" der
Ausdruck bringen. So steht
Schützenkompanie Wüten
etwa an der Spitze des
geehrt. 1979 wurde ihm das
Denkmals der Tiroler Adler,
Große Goldene Ehrenzeiin den Gittern sind die Wapchen für Verdienste um die
pen aller neun österreichiRepublik Österreich verlieschen Bundesländer in
hen. (NB)
Kreuzform angebracht. Na-

Zur Erinnerung
an Emile Bethouart

gebnis wird die Grundlage
für die weitere Vorgangsweise sein.
Transparenz wird großgeschrieben: Über die Medien
wird die Öffentlichkeit informiert - alle Maßnahmen
werden im ständigen Dialog
mit den Betroffenen getroffen. Zudem ist die Bevölkerung eingeladen, eigene Beobachtungen und Erfahrungen über bereits geschehene Einbrüche mitzuteilen
(Bau- und Feuerpolizei,
Michael Spechtenhauser,
Tel. 53 60-479).
Die problematische rechtliche/finanzielle Situation
wird durch ein Expertengutachten (Prof. Arnold von der
juridischen Fakultät der Uni
Innsbruck) geklärt (als deutsches Eigentum gingen die
Stollen nach Kriegsende in
das Eigentum der Republik
über). (A. G.)

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