Innsbruck Informiert

Jg.1998

/ Nr.8

- S.42

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Mit „Innsbruck informiert" durch die Stadtverwaltung

Unser Wald braucht professionelle Pflege
Zu den vielseitigen Aufgaben des Forstamtes zählen
auch die Betreuung der
städtischen Almen und Jagden, Sachverständigentätigkeit im Forst- und Naturschutzbereich für die Bezirksverwaltungsbehörde,
der Vollzug der Tiroler Waldordnung, Abwicklung von
Förderungen, forstrechtliche Verfahren (Rodungen,
Forstwegebauten etc.), der
Landschafts- und Naturschutz sowie die Wahrnehmung der städtischen Interessen bei der Wildbach- und
Lawinenverbauung etc.

Fachliche Hilfestellung
Die vom Forstamt betreute Gesamtwaldfläche von
über 4.000 Hektar beinhaltet
rund 1.900 Hektar Wirtschaftswald und über 2.000
Hektar Schutzwald. Über
1.600 Hektar davon sind
Gemeinde- oder Gemeinschaftswälder, 1.500 Hektar Privatwälder und 950
Hektar Fläche der Österreichischen Bundesforste.
Unterschieden wird zwischen Wirtschaftswald, Erholungswald und Schutzwald (die Erhaltung steht im
Vordergrund).
Kleinflächige Parzellen
überwiegen
gegenüber
großflächigen Waldgrund„Amt für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt", Amraser Straße 5,
gehört zur Magistratsabteilung VI und ist unter Telefon 84 II 14 zu erreichen. Amtsvorstand ist
DI Leonhard Steiger.
Die politische Verantwortung trägt Vizebgm. DI
Eugen Sprenger

Über 4000 Hektar Waldfläche werden vom „Amt für Landund Forstwirtschaft, Umwelt" in Innsbruck betreut. In enger Zusammenarbeit mit Privatwaldbesitzern und Agrargemeinschaften sorgt das (kurz „Forstamt" genannte)
Amt dafür, daß unser Wald gesund und gepflegt erhalten wird. Für die Bevölkerung erfüllt der Wald als Erholungsraum, Schutzwald, Wasserspeicher und -filter sowie als „grüne Lunge" eine wichtige Funktion.
stücken, und nicht jeder
Kleinprivatwaldbesitzer verfügt über alle erforderlichen
forstlichen Kenntnisse, die
eine ausreichende Pflege
und Behandlung des Waldes sicherstellen. Daher
gehört die Beratung von Privatwaldbesitzern und die Organisation gemeinsamer
Wald pflegemaßnahmen,
Holzschlägerungen, Holzverkauf sowie die Betreuung
und Instandhaltung land- und
forstwirtschaftlicher Bringungswege zu einer wichtigen Serviceleistung des
Forstamtes. Bei Beratungsgesprächen „vor Ort" werden auch wichtige Tips über
Aufforstungs- und Pflegemaßnahmen, Einkauf und
Baumarten sowie über die
„richtigen" Setzzeiten gegeben. Dabei geht der Trend
dazu, möglichst alle natürlich
vorkommenden Baumarten
wieder anzusiedeln bzw. zu
erhalten. In den vom Forstamt betreuten Wäldern sind
rund 90 Prozent Nadelbäume (inklusive Latschenflächen) und rund 10 Prozent
Laubbäume angesiedelt. Alljährlich werden von den
städtischen Forstarbeitern
ca. 1000 Festmeter Holz geschlägert und 10.000 Pflanzen aufgeforstet.

Erholung im
Wald
Dei Wald als Erholungsraum erfüllt für die Bevölkerung eine wichtige Funktion.

INNSBRUCK INI ORMIhRI

JUU/AUOUST IWS

Spaziergänger und Mountainbiker schätzen die gut erhaltenen Forstwege, deren
Pflege viel Aufwand erfordert. Z. B. müssen rund
1.000 Wasserauskehren
laufend gereinigt und gewartet werden, manche Wege werden auch im Winter
geräumt und gestreut. Weiters kommt der Waldreinigung große Bedeutung zu:
Immer noch gibt es viele verantwortungslose Zeitgenossen, die ihren Müll (z. B. Getränkedosen) im Wald entsorgen. Sogar Kühlschränke und Autowracks werden
im Wald deponiert. Zu den
Erholungseinrichtungen sind
auch die Grillplätze in Gramart, auf der Seegrube,
beim Arzler Schießstand
und im Mühlauer Hohlweg
sowie zahlreiche Kinderspielplätze zu zählen. Zu
sportlicher Betätigung im
Wald locken die Forstmeilen auf der Hungerburg und
in Amras. Auch deren Erhaltung, Sanierung und Neugestaltung gehört zu den
Agenden des Forstamtes.

Alm- und Jagdwesen
Fünf Almen sind im Besitz
der Stadt Innsbruck. (Mehr
über die städtischen Almen
lesen Sie auf den Seiten 16
bis 18). Vom Pachtvertrag
über Investitionen in die Gebäude; und die Kontrolle der
Auftriebszahlen und der
Weidegebiete sowie deren

Reinigung, besonders nach
Lawinenabgängen, all dies
sind weitere Aufgaben des
Forstamtes. Dazu zählt auch
die Verpachtung der zwei
städtischen Jagden im Samertal und auf der Höttinger
Alm sowie die Jagdaufsicht,
die Erhaltung der Jagdhütten und die Erstellung des
Abschußplanes. Des weiteren ist die Stadt Innsbruck in
allen Genossenschaftsjagden durch die Mitarbeiter
des Forstamtes vertreten.

Erhaltung von
Biotopen
Planung und Betreuung
von Biotopen, Maßnahmen
zur Erhaltung der Innsbrucker Küchenschelle, enge Zusammenarbeit mit umweit- und naturschutzrelevanten Institutionen und
Behörden sowie mit dem
Innsbrucker Verschönerungsverein, der zahlreiche
Initiativen setzt, die Aufstellung der Christbäume in
den Stadtteilen und in der
Altstadt, Führungen für interessierte Personengruppen (Schulen, Vereine etc.),
Einsätze in Katastrophenfällen (z. B. die Entfernung
umgestürzter
Bäume,
Sprengungen von Altlawinen, Einsatz bei Waldbränden, die besonders im Frühjahr und häufig im Nahbereich der Karwendelbahn
auftreten), immer ist das
Forstamt mit dabei. Bei Projekten der Wildbach- und
Lawinenverbauung ist das
Forstamt sowohl während
der Planung als auch bei
der Realisierung fachlich
beratend und begleitend
dabei, um die Interessen
der Stadt Innsbruck und der
Waldbesitzer bestmöglich
zu vertreten. (BS)