Innsbruck Informiert

Jg.1998

/ Nr.8

- S.40

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Möslalm, 1252 Meter
Die Möslalm, von Bergfexen aus nah und fern als
Innsbrucker Paradealm bezeichnet, liegt, obwohl näher
bei Scharnitz als bei Innsbruck, auf Innsbrucker Gemeindegebiet.
Der kürzeste Weg zur
Möslalm und damit auch der
kürzeste Weg von Innsbruck
nach Scharnitz führt von der
Bergstation der Nordkettenbahn ziemlich steil direkt nach
Nordwesten hinunter ins
Schotterkar und an den Grubreisentürmen vorbei ins
Mandltal, welches ins Samer-

einshütte, bewirtschaftet) und
dann durch das Samertal dem
Gleirschbach entlang zur
Möslalm. Gehzeit: 4 Stunden.
Obwohl diese Touren relativ
ungefährlich sind, so erfordern sie wie alle Wanderungen im Hochgebirge Trittsicherheit und Bergausrüstung.
Von der Seegrube (Station der Nordkettenbahn)
führt ein weiterer Weg, der
aber Bergerfahrung und Ausdauer erfordert, zur Möslalm.
In einer 3-Stunden-Tour durch
einsame Kare führt der Weg
über den Schmidhubersteig
auf den Frau-HittSattel und hinunter
zum Frau-Hitt-Kar
und dann Richtung
Norden durch ein
reiches Latschengebiet in das Klein-Kristen-Tal und auf
dem gut ausgebauAls besondere Spezialitäten der Möslalm ten Forstweg zur
empfiehlt Inge Kircher (links) Bauernbra- Möslalm.
ten (Schwein, Rind oder Schaf), Knödel,
Auf
welchen
Graukäse, Butter, Kaiserschmarrn und
hausgemachte Kuchen.
Wegen man zur
(Alle Fotos: W. Weger) Möslalm gelangt,
tal einmündet und in westli- die Einkehr wird sich auf
cher Richtung entlang der jeden Fall lohnen.
Forststraße zur Möslalm führt.
Gastbetrieb von Pfingsten
Gehzeit vom Hafelekar zur bis zum ersten Sonntag im
Möslalm 2 Stunden und dann Oktober - dann je nach Wetüber die Amtssäge nach terlage. Keine TelefonverbinScharnitz ca. 3 Stunden. Ca. dung! Touristenlager mit 30
3 km nach der Möslalm zweigt Betten (Übernachtung mit
der Weg zur Gleirschklamm Frühstück 160 S), ganztägig
ab. Der alte Driftersteig ist von warme Küche mit Speisen
besonderem landschaftli- aus eigener Produktion. Josef
chem Reiz und abwechsund Inge Kircher, die gemeinlungsreicher als die Forst- sam mit Birgit und Sepp die
straße. Kurz vor Scharnitz Alm bewirtschaften, sind Vollbeim Gasthaus Wiesenhof erwerbsbauern. Jeweils am
mündet der Weg wieder in die letzten Sonntag im Juli ist
Forststraße ein. Von Schar- Almkirchtag.
(Heilige
nitz kann man mit dem Zug Messe um 11 Uhr!)
die Heimfahrt nach Innsbruck
Die Möslalm wurde 1834
antreten.
von der Gemeinde Arzl von
Der zweite Weg vom Ha- der Höttinger Pfarre abgefelekar zur Möslalm führt den kauft und ging mit der Eingemeindung von Mühlau und
Hermann-Buhl-Weg (einer
der schönsten Höhenwege) Arzl an Innsbruck. Erstmals
entlang bis ins obere Mandl- urkundlich erwähnt wird die
Möslalm im 14. Jahrhundert.
tal zur Ffeisalm (Alpenver-

Pfeisalm, 1922 Meter
Hochleger der Möslalm; kein Wirtschaftsbetrieb.

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Arzler Alm, 1067 Meter
Einfach zu erreichen, von der Hungerburg zuerst dem
Rosnerweg folgend, und dann Richtung NO (Wegweiser)
zur Arzler Alm. Geöffnet von April bis Dezember. Hüttenköchin Margit Wibmer empfiehlt besonders Leberund Speckknödl, Schweinsbraten und Graukäs. Telefon
für Auskünfte bzw. Platzreservierungen: 0663 - 057 695.
Infolge Lawineneinwirkung im Jänner 1968 wurde das
Gastwirtschaftsgebäude beschädigt und der Stall zerstört,
der aber im selben Jahr wiederhergestellt werden konnte.
1969 wurde die Veranda neu gebaut und 1992 ein neuer
Stall errichtet.

Auf den Innsrucker Almen
Fünf Almen und rund 850 Hektar Weide- und Almfläche sind
im Besitz der Stadt Innsbruck: die Arzler Alm, die Bodensteinalm, die Höttinger Alm, die Möslalm und die Fronebenalm im Stubai. Das Wegenetz auf Innsbrucker Gebiet im Bereich der Nordkette ist insgesamt 140 Kilometer lang.
Die städtischen Almen sind nicht nur Stützpunkte der Landwirtschaft,
sie sind auch beliebte Ausflugsziele und Erholungszentren im Nahbereich der Tiroler Hauptstadt. So mancher Gourmet aus nah oder fern,
der eine Vorliebe hat für die bodenständige Tiroler Küche, würde gerne auf der Alm eine „Haube" vergeben wollen: Knödelsupp"n der verschiedensten Art, Gröstl, Schmarrn, Schweinernes, Speck, Graukäs
und Selberbrennter „sowieso" gehören zum Standard jeder Almkarte.
Vizebgm. DI Eugen Sprenger, zuständig auch für das Forst- und
Almwesen: „Die Almen haben eine große Bedeutung für die Erholungsund Freizeitinfrastruktur unserer Stadt."
Nicht umsonst wurden beachtliche Mittel in die Substanzerhaltung
und -Verbesserung investiert: Die Versorgung mit Trinkwasser, Kanalisierung und Stromanschluß waren in den letzten Jahren Schwerpunkte der Investitionen. Allein die Trinkwasserversorgung für die Höttinger Alm kostete 300.000 Schilling, zwei Mio. S flössen in den
Möslalm-Ausbau mit Trinkwasser und Kleinkraftwerk, und mit ebenfalls
zwei Millionen konnte die Bodensteinalm mit Wasser und Strom erschlossen werden. Renoviert wird nun die Wasserleitung Achselkopf
mit einem beträchtlichen 100.000-Schilling-Zuschuß der Stadt. Noch

heuer wird durch Rodung rund um die Arzler Alm eine große Weidefläche geschaffen. „Eine Verschönerung der Gegend und eine
Entlastung der Wälder von den hier rund 60 Stück Vieh", erklärt DI Leonhard Steiger (Amt für Land- und Forstwirtschaft,
Umwelt). Auf der Möslalm ist eine größere Wald- und Weidetrennung
im Interesse einer einfacheren und intensiveren Bewirtschaftung
spruchreif (90 Hektar Weide werden freigestellt, dafür werden 12
Hektar Reinweidefläche für die 220 Stück Vieh geschaffen).
Sobald es das Wetter und die Schneelage zulassen, öffnen die
Pächter ihren „Betrieb". Ein harter Job: Neben der Gastronomie müssen auch oft beachtliche Viehbestände betreut werden (auf der Arzler
Alm etwa 60 Stück Vieh, auf der Möslalm 200).
Laufende Reparaturen sind selbst zu tragen, „längerfristige Investitionen und Reparaturen, etwa wenn das Dach undicht wird, werden
von der Stadt übernommen", erklärt Steiger. Die gute Beschriftung der
Wege ist dem Innsbrucker Verschönerungsverein zu verdanken.
Den Trend hin zum Mountainbiken hat Innsbruck erkannt und dieser
Entwicklung auch Rechnung getragen: Schon 1990 wurden die Forstwege freigegeben, die Almen wurden zum beliebten Zielpunkt der
Mountainbiker. „Innsbruck war ein Vorreiter in der offiziellen Freigabe
der Forstwege", so Forstexperte Steiger. Eine gute Nachricht für die
„Bergradier". In Gesprächen mit dem Tourismusverband und der Gemeinde Scharnitz zeichnet sich eine Lösung ab, den 12 Kilometer langen Forstweg zur Möslalm offiziell befahren zu können.

Höttinger Alm, 1487 Meter
Von der Hungerburg auf dem Höttinger-Alm-Weg (3erAbfahrt) in ca. 1 1 / 2 Stunden. Von der Bodensteinalm
gelangt man auf einem schönen Waldweg in 45 Minuten
zur Höttinger Alm. Von der Seegrube direkt zur Höttinger Alm gelangt man über den Zunterkopf in ca. 3/4
Stunde. Gastbetrieb von Mitte April bis Mitte November, hier wie bei allen Hütten natürlich von
der Wetterlage abhängig.
Große Gaststube; Übernachtungsmöglichkeiten für 30
Personen. Übernachtung mit Frühstück 200 S. Hüttenwirtin Rosa Berchtold empfiehlt Schöpsernes, Knödel
und Kaiserschmarrn. Telefon für Auskünfte bzw.
Platzreservierungen: 0663 - 85 93 6 1 .
1965 wurde von der Stadt in Zusammenarbeit mit den
Innsbrucker Jungschützen auf der Höttinger Alm eine Kapelle errichtet. Die Sicherstellung der Wasserversorgung erfolgte 1995; der Stall für 27 Rinder wurde saniert. Insgesamt werden ca. 80 Stück Vieh auf der Alm betreut. Almkirchtag mit Schützenmesse am 1. Sonntag im September.
Fortsetzung auf Seite 18

INNSBRUCK INFORMIERT - JULI/AUGUST 1998

INNSBRUCK INFORMIERT - JULI/AUGUST 1998 H

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