Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1948

/ Nr.7

- S.6

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

fügung und trotzdem gelang e5, leriningeinäß iü! ^
tober 1945 fast sämtliche Schulen, wenn auch
in fremden Schulsiebänden un,d ill deschräutter
zu eröffnen. Seither >wnrden alle Schulgebäude in
einen ordentlichen Znstand verseht nud eingerichtet.
T>ic Schäden an Lehr- und Lerlunitteln sind noch de
trächtlich, sie werden schrittweise ergänzt. Ein völlig
zerstörtes Schulhans steht im Wiederaufbau, zwei
Schnlgcbä"nde sind noch von der Besatzung belegt, ein
Gebände nmß einstweilen einem schulfremden Zivecke
dienen. Desgleichel: befinden sich die staatlichen 3chn
lcn (Mittelschulen, Fachschulen) in brauchbarem Zu
stände. Die teilweise schwerbeschädigte Gewerbeschule
ist im Rohbau wieder fertiggestellt. Die Universität
ist in allen ihren Teilen in vollem Betrieb, ausgenommen die Klinik für interne Medizin, die sich mit
Behelfsränmen begnügen muß, und das anatomische
Institut, das zur Hälfte nicdergebrochen ist.
1945/46 begann man auch mit der Behebung der
Schäden an den Kirchen. Bei dem Umfang derselben
an den drei größten Kirchen der Stadt, welche schwere
Bombentreffer erhielten, haben die Wiederhcrstcl
lnngsarbeiten anch 1947 bedeutende Erfolge aufzuweisen, werden aber noch dnrch längere Zeit wegen
der Schwierigkeit andauern müssen.
Übel spielte der Krieg anch im Kulturwesen mit.
Wohl blieb das Stadttheatcr unversehrt, allein das
historische Gebäude der Dogana, das als Theater
magazin diente, wnrde ein Nanb der Flammen nnd
dennoch ward das Theater mit einfachsten Mitteln
gleich schon im Jahre 1945 für die drei Spielgattnn
gen in Betrieb genommen. Das Hans für große Kon
zcrte, Vorträge, Versammlungen nnd Unterhaltuu
gen, die Stadtsäle, deren Hauptraum völlig von den
Bomben zerschlagen ist, fehlt noch als empfindlicher
Mangel am Kulturleben Innsbrucks, das seit Kriegsende neuerlich mühevoll nnd mit Erfolg aufgebant

Nummer 7

wurde. Äußerlich gut tam die Stadt/buch e ivi davon,
ihr Lesestoff mußte begreiflicherweise einer gründ
lichen Erneuerung unterzogen werden. Der Erziehung
nnd Bildung des Geistes stellte sich die körperliche
Ausbildung zur Seite. Sie begegnete anfangs erheblichen Hindernissen, da der große städtische Sportplatz
au der A l l in Bahnhofsuähe eiuer Kralevlaudschaft
am Monde glich. M i t städtischer Unterstützung uud
teilweise anch nnter Mithilfe aktiver Sportler wurden
iil zäher Arbeit in den Jahren 1945/4 l"> die größten
Schädel: ausgeglichen, der Boden geebnet, die notwendigen Gebäude uud Umzäunung erstellt, so daß
im Herbst 1947 der größere Teil des Platzes dem
Sport freigegeben werden konnte. Auch die große
Berg-Isel-Skisprnngschanze wnrde 1947 au der gleichen Stelle loie bisher wieder anfgcbant nud zu Anfang 1948 den!
znr
Übung znr Verfügung gestellt.
Das Knlturlcben der Stadt, der Bcsuch des Landesthcaters, der Orchestcrkonzcrtc, klciirerer musikalischer, literarischer, sowie künstlerischer Veranstaltungen lebten wieder ans, die Volkshochschule nnd sonstige wisseuschaftliche uud bildende Einrichtungen
sorgten neben den Schulen aller Art für die Fortbildung.
Überblicken wir zusammenfassend und rückschauend
die Zeitspanne seit Kriegsende bis zum Jahresschluß
1947, so können Nur mit Stolz sagen: die Stadtverwaltung, die Industrie nnd das Gewerbe, überhaupt
jeder einzelne Bewohner, alles hat nut zäher Willenskraft an der Nicdergesuuduug der schwer verwundcten Laudeshauptstadt Tirols" gearbeitet. (Gewaltige
Aufbauleistuugeu wurden in diesen Jahren voll^
bracht. Wir wissen, daß noch größere Aufgaben in der
Wiederherstellung der zerstörten Wert^ nnd erst in
der Schaffung nencr Güter nnser harren. Wir wer
den sie mit Hingabe nnd Liebe znr Baterstadt mei
stern. Wo ein Wille, da ist anch ein Weg.

von I)r. Karl

Vor hundert Jahren
J u l i 1848
l. findet ein Fackelzug zur Feier der Ernennung Erzherzog Johanns zum deutsche» RcichSverweser statt.
Am I n n - Q u a i werden während des Zuges 101 Kano^
ncnscküssc abgefeuert,
?. kehrt die Wiltencr Schützenkompanic mit Hauptmann
von M ö r l zugleich mit den Zirlcr Schützen von Nclscktirol heim und defiliert am Renmveg vor dem Kaiser.
Die Wiltener brachten eine erbeutete Trikolore mit. Am
folgenden Tag geben sie eine grosie Danksagung an
ihren Hauptmann I o h . v. M ö r l in die Zeitung.
8. rückt die 2. Studenten-Kompanie unter Prof. Vöbm
ein; es wurde bemerkt, dasi die juugen seilte „tüel, sonnverbrannt" aussehen.
!>. wird in feierlicher Prozession dao Mariabilf-Gn^dcn«
bild ans der St.-Iakobs-Pfankirchc bcrnmgetragen,
um den Segen des Himmels für das österreichische Vaterland zu erflehen. Au dieser religiösen Feier nehmen
die Kaiserin nnd verscbiedene Mitglieder der kaiserlichen Familie teil.

M. gibt der Kapellmeister des Standschützen-Bataillons.
Franz Rafael, im hiesigen Tbeatcr ein Konzert zu seinem Vorteil.
lx. trifft der Herzog von Modcna hier ei«.
versucht das k. k. Gubcrninm die wegen der veralteten
Bcrechnuug der Brottarc erregte Bevölkerung z» bernlngen.
^0. übergibt die Erzherzogin Sophie de> anomaricbien"ndeu
Kompanie des Hauptmanns d°»rau eine weisi-grnne
Fahne.
^ l . erscheint im „Boten" ein Aussah gegcu die geplante
Errichtung eine? neuen Scbiesistandro in einem Teile
dco Hosgarten?, den der Kaiser auf die Vermittlung
deo Er"ih. Johanns bin biesür ;u," ^«.rsügnug stellte,
mit Anosällen gegen die lnesigen Stand schützen. Tie
Tchriftleitung miftbilligt diese aber und erklärt, wenn
die „Innsbnlcker Scharfschützen auch nicht in Masse
ssegcn den Feind gezogen, so haben sich doch viele den
verschiedenen Kompanien eingereibt, an-derc haben, da
sie ihres Geschäften wegen selbst nicht gehen konnten,