Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1948

/ Nr.7

- S.5

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N> immer 7

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

rund -"» Proben! ",eilweilig in :)ieparainr standen,
fahren konnten.
Vorbildlich gestalteten die Bundesbahnen den Wie
deransban. Schon 1945 konnte nnter ".vi il Hilfe der
französischen Besatzungsbehörden nacl) dein ^"liaos,
das ans den Bahnhöfen bei Kriegende herrschte, ein
verhältnismäßig geregelter Personen nnd Giiterver
sehr liufgenommen werden, der im Jahre 19X"» schon
ziemlich angebaut nnd verdiclitel wurde, d"in stehen
gebliebener Rest des Hanptbahnhofgebäudes lvnrde
al<5 Betriebsgebände ausgeschaltet, die Ulllerfiihrun
gen nneder von Schutt gesäubert, die Geleiseanlagen
vmi den Trümmern geleert und instandgesetzl und
^rachtenmagazine erneuert. >^!>i >^ahre 1917 nuirde
dicse Tätigkeit fortgesetzt, so daß einen» ordentlichen
Pcrsonen nnd Gilterverkehr aus der Beschaffenheit
>dcr Anlage keine größeren Hindernisse wehr entgegenstellen.
Eine der Hauptsorgen der Stadtverwaltnng qalt
der Wicderbcschaffnng des fehlenden zerstörten Wohn^
raulncs. Die Banstoffindustrie Tirols, die im Kriege
fast lahm gelegt war,, lief noch 1945 an. M a n mußte

sich zunächst auf die Instandsetzung des dringeudst
notivendigen Wohnranmes beschränken, 1vo mit U"enig
Bauaufwand möglichst viel Wohnungen geschaffen
werden tonnten. I m gleichen Jahre rief der Bürger
meistcr die Bevölkerung zur Selbsthilfe auf uud gestattete, daß Banschäden, deren Behebnng nicht über
5> Ergebnis war die behelfsmäßige Instandsetznng von
4l)41 beschädigten Wohnnngcn. Auf Grund dieser
Ermächtigung konnten znsammen mit deu geiuäß
Baubewilliguug aufgebantcu, schloerbeschädigten !i265>
Wohnungen bis Ende 1947 insgesamt 9071 Woh
nlingen bezugsreif hergestellt lverden. Welche Materialinengen hicbei benötigt wnrden, ergibt eine Z n saiumenstellnng der Baustoffe, die im Jahre 1947
durch das Banamt der Tiroler Landesregierung der
BanWirtschaft von Innsbruck zngewiesen wurden- Es
U"nrdeu unter anderem verbaut: 5,756.000 Stück
Mauerziegel. 544.700 Stück gebrannte Dachziegel,
846.000 Stück Zementdachplatten, 5250 Tonnen Zement, 2 7 l 5 Tonnen Kalk, 424 Tonnen Gips, ^27.840
Kilogramm Eisen der verschiedenen Gruppen, 7295
Kubikmeter Schnittholz, 600 ^estmeter Nnndholz,
46.120 m2 Bauglas. 1288 m-" Gußglas. 7400 i ^
Holzfaserplatten, 20.lM) m- Pnhträger. Diese Zahlen geben einen ungefähren Begriff über den Umfang
der Bautätigkeit. Daneben wnrden noch anf l^rund
von Kompensationsgeschäften Banftoffe verwertet, die
zahlenmäßig nicht erfaßt sind.
Eine besonders dringliche Aufgabe war der S t a ^
iil der Wiederinstandsetzung der Bersorgnngseinri"lii
lllngen für die ^ebensmiltelanliefernng uild ^agernig
übertragen. I m städtischen Schlacht nnd Biehlwf
wnrden 1945/^il die zerstörteil nnd beschädigten
^leischgroßmarktlialle nnd Ställe Uüeder instnidge^
feht, das ebenfalls sch>oer mitgenommene Küblhans
in» >3chllichlhofgelände ini salire >9>7 iin ^iolsbau
fertiggestellt nnd gleichzeitig vergrößert, so daß >9l^
diese init moderneil Ki"chl- nnd Gefriereinrichtnngen
Anlage Nüeder dem Betrieb übergeben wer
kann. Die Kühlvorrichtung im ^leis hbankge

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bände, die gleicli;euig der Eiser;engung di>,l, kann
nur im beschränkten Maße Verwendung finixn. Der
gänzliche, bzw. teilweise Ausfall dieser beiden A n lagen nahm der ^tadtgemeinde xmnsbrnck mit Rücksiclil dunlins, daß im Vande 3irol leine andere i^e
srieranlage sich befindet, die Möglichkeit, zeitweilig
anfallendes fleisch für die Atonate der ^-leischnot zn
tonservieren. Die Schäden im M a r l t m n l nnd in der
l^roßmarklhalle wnrden im Jahre !!>!>"< nieder be
hoben. Trotz dieser Schwierigkeiten konnte die Ber
sorgnng der Bevölkerung mit fleisch, B r o l , ".vlehl nnd
den übrigen Nahrnngsmitteln im Nahmen der 5!ebensnnttelanfrnfe nnt Hilfe der städlischen nnd privaten Einrichtungen der einschlägigen Großhandels^
firmen in den Jahren 1945/4l> nnd ebenso 1947
durchgeführt werden. Die seit vielen Jahren bestehende Volksküche wurde wieder in Gan,g gebracht,
nene Küchen für Gemeiuschaftsverpflegung wurden
eingerichtet, nnd die Schnlkinderausspeisung. die
weitestgehend dnrch die Schweizer Hilfe ermöglicht
wnrde, in großem Maßstab wieder aufgenommen.
Diese drei Einrichtungen bewährten sich 1945/46 ausgezeichnet und konnten 1947 fortgesetzt werden. An
Kinder wurden in den Jahren 1945—47 täglich 5000
bis 11.000 warme Jauseu abgegeben, die Banarbeiterküche verrechnete täglich 000 bis 1100 M i t t a g nnd
Abendessen nnd in der Volksküche nahmen täglich
rnnd 200 bedürftige Bewohner der Stadt das Essen
ein.
Die städtischen Neinignngsbäder nahmen 1946 wieder den Betrieb ans, das Dampfbad^am 1947 an die
Reihe. I m kommenden Jahre wird auch das Hallenbad, dessen Beheiznng Schwierigkeiten bereitet, den
Inusbruckcr Schwimmern sich öffnen. Zwei kleinere
gänzlich zerstörte Schwimmbäder werden ans G r ü n den des Vcrbannngsplancs nicht mehr hergestellt. "
Z u r Erlcichtcruug der Ernährung stellten die
Stadtgemcinde und öffentlichen Verwaltungen in diesen Jahren Felder- und Parkflächen den Schrebergärtnern als Gartenland bei. Leider reicht die verfügbare Grundfläche nicht aus. um nur annähernd
den Bedarf der fleißigen Bevölkerung zu decken.
Das Bildungswesen war. wie oben ausgeführt, anf
das schwerste getroffen. Nie Fürsorge für nnscrc
Kleinkinder bcwog die Stadt gleich nach dem l i m bruche 1945. die ehedem städtischen Kindergärten, die
auf die N S V . übergegangen waren,, znrückznnehmen.
sie betriebsfähig zu gestalten und dort, wo der Bedarf
sich ergab, neue zu eröffneu. Die Ranmfrage wnrde
gelöst nnd dnrch gegenseitige Aushilfe die Einrichtnng ergänzt. Schon bis Ende 1916 konnten zehn
städtische Kindergärten eröffnet werden, einer folgte
im Jahre 1947, die znsammen 948 Kleinkinder be
trenten. Außerdem meldeten noch die konfessionellen
privaten Kindergärten l"»18 Kinder, so daß im Jahre
>9!7 in diesen Anstalten 1556 Kinder versorgt
waren. Die Ramnnot verlangt nach Erweiternng der
bestehenden Anstalten, ein Kindergarten in, Stadt
innern konnte infolge anderweitiger Verwendung sei
ner Bestimmnng noch nicht zngeführl werden.
Von 26 Schnlgebänden, die teils total zerstört, teils
mehr oder weniger schwer beschädiat waren, blieben
bei Kriegsende nur vier fast unbeschädigt znrück. an
Tnrnhallen stand überhaupt keine mehr znr