Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1948

/ Nr.7

- S.4

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1948_Amtsblatt_07
Ausgaben dieses Jahres – 1948
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Seite 4

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

tnngstechnische Arbeit ihre ^ e i l , und ,war im I n t e r
esse der Leser.
Bezüglich des B u c h b e s t a n d e s wurden seitens
der Leserschaft einige Wünsche laut.
Was die Anschaffung von Doppelstücken betrifft, so
bemüht sich die Büchereileituug danernd, wertvolle
Bücher, wie z. B. von Leitgeb, Obcrtoflcr, Nendl,
Eronin n. a. in lnchrcren Stücken zu erwerben.
Einige Leser hoben mit Anerkennung die reichen
Bestände der Stadtbücherei an loissenschaftlichcm nnd
belehrendem Lesestoff (beschichte, ^caturknnde, Re!se
litcratur) und an Knnstbüchcrn hervor. Die emvfundenen Lücken (österreichische Geschichte, Mathematik,
Jugendschrifttum) loerden nach Möglichkeit anfgefiillt. Noch ist der Büchermarkt leider ungenügend beschickt. Außerdem spielt auch hier die Geldfrage eine
Hauptrolle. Der Kredit für 194« (10.000 Schilling)
ist jetzt verbraucht. Der Nachtragskredit harrt der Bewilligung durch den Gemeinderat. A n die Anschaffnng
von teuren Fachbüchern kann aus diesem Grunde erst
gedacht werden^ wenn die dringendsten Lcscrbedürf^
nissc auf den: Gebiet der meistbegehrten schönen Literatur befriedigt sind.
Eine starke W e r b n n g für die Buchero! kann erst
einsetzen, wenn die Bücherei dein dann zu erwartenden Lcscrandrang auch in jeder Hinsicht gewachsen ist.
Leider sind hier gerade i n der Ingendabteilnng die
Voraussetzungen noch nicht gegeben. So fehlt z. B.
eine vollständige KarlMay-Ausgabe. Ob es nicht
doch alte Innsbrucker gibt, die der Jugend gerne chren
vielleicht irgendwo verstanbt am Dachboden vergrabenen K a r l M a y überlassen würden? Mögen auch

Nummer 7

die Urteile über, .^tarl May auseinandergehen, ?al
fache ist, daß sein Fehlen dio Jugendlichen zn K r i m i
nalromanen greifen läßt, deren Wirkungen oft ver
beerend sind.
Daß es daneben noch eine ganze Neihe von W i m
scheu gibt, d""e leider ans Märchenhafte grenzen, sei
nnr nebenbei erwähnt, fo die Einrichtung eines Lesesaales, Vortragsabelide, Lesezirkel, bei denen Neuerscheinungen kritisch besprochen werden, ein bestimmtes Literaturgebiet oder eine Tichterpersönlichkeit behandelt oder zn verschiedenen Themen Stellung genommen wird.
Die Bücherei strebt darnach, immer mehr eine
Kulturstätte zn werden, Schaffenslust und Freude bei
den Lesern zu wecken uud zu verbreiten. Dichter,
Künstler uud Wissenschaftler sollen sich dort ebenso
wohl fühlen, wie der einfache M a n n ans dein Volke.
Für Kinder möchten wir Märchenstnnden veranstalten in einem eigenen Kiudc-rlesesaal. I u Verbindung
mit der Stadtbücherc: könnten Kiudcrthcater nnd
Laienspiel gepflegt, Hausmusikabcnde mit Dichter^
lesnngen abgehalten werden. I n den ihr derzeit noch
eng gezogenen Grenzen bemüht sich die Stadtbüchcrei
aber auch jetzt schon, ihrer schönen Ausgabe gerecht zu
werden. I h r sollt, liebe Leser, die Bücher mit Bedacht
wählen nnd ein persönliches Freundschaftsverhältnis
mit ihucn pflegen. Die Ausleihe w i l l ench anch anregen, die euch liebsten Freunde nnter den Büchern
znm danernden Besitz zu c r w e r b e n , wenn die
große Not sich gewendet hat nnd man sich Anschaffungen über das Lebensnotwendige hinaus leisten
kann.

Die Landeshauptstadt Innsbruck nach dem zweiten Weltkrieg
Schluy aus Numun-r <>

Das gleiche B i l d der A n f b a n l ei stn n g
zeigt die Instandsetzung des Gasrohrstraßennetzes,
von dem 2631 Meter Nohrc in 16 verschiedenen lichten Weiten von 25 bis 450 Millimeter mit
eiuem Eisenaufwand von 64.529 Kilogramm verlegt
wurden. Einen Bcgrifs vom Umfang dieser Arbeiten
ergibt ein Blick auf die Zahlen der znr Herstellung der
Formstückc, Vcrbindnngen nnd Isolierungen vcrwen
deten Stosse: 272.000"Liter Sanerstoff, 260.000 Li
ter Dissonsgas, 645 Kilogramm Stemmstoff für Mnf
fcn, 424 Kilogramm Dichtstoff für Mnffen und 4000
Kilogramm Isolicrmatcrial. An Kosten hiefür liefen
Schilling 179.150 in: Jahre 1945, Schilling 190.200
ini Jahre 1946 nnd 236.000 im Jahre Ì947 anf.
DasstädtischeHallenbad,, dessen Betriebsführnng das
städtische Gaswerk besorgt, mnßte bei dem technisch
schwierigen Objekt für umfangreiche Arbeiten bis
Ende 1947 den Betrag von Schilling 2-14.700.— ans
legen, ohne daß die volle Betriebsfähigkeit hergestellt
werden konnte.
I m untrennbaren Znsammenhang mit diesen ge
waltigen Leistungen an Wiederanfbanarbeit steht die
Anfrichtnng des Transportwesens. Stadtbanamt und
Bezirksverkehrsstelle mußten den größten Teil der
700 betriebsfähigen Lastkraftwagen zusätzlich zu ihren
sonstigen Aufgaben, die sie in der Wirtschaft nnd für
die Ernährnng zu erfüllen halten, heranziehen. Sie

leisteten, trotzdem nnr zehn Kraftfahrzeugwerkstätteu,
davon füns mehr oder weniger bombengeschädigt, zur
Verfügung standen, bei der Überalterung des Matcriales und beim herrschenden Treibstoffmangel Großes. Lob verdienen anch die Pferdegespanne. Die weggeführten Tchuttmengen wurden scholl erwähnt. Als
nächste Aufgabe oder vielmehr gleichzeitig damit erfolgte ihr Einsatz für den Wiederaufbau der Wobnhänser nud sonstigen Bauten. Beide Aufgaben erfüllte
das Trausportgewerbe in einem Maße, daß sehr be
achtenswerte Fortschritte ani Wiederanfban in den
Jahren 1945/46 und 1947 erzielt wnrden.
Die Inusbrucker Verkehrsbetriebe A. G. führte bei
Kriegsende ebenfalls mit allen ihr zn Gebote stehenden Mitteln die Wiederanfbanarbeiten dnrch. I n verhältnismäßig knrzer Zeit wurde dnrch tatkräftige Zusammenarbeit aller Beieilig>ten und vielfach mir mit
eigenen Bediensteten die Inbetriebsetzung begonnen.
M i t Ende des Jahres 1945 warder Betrieb anf allen
Straßenbahnlinien völlig i,n Gange. Gleichzeitig
wnrden 1945/16 die Fahrbetriebsmittel instandgesetzt
nnd überholt. Straßenbahn-, Obns nnd Antobnslinien hatten 19l6 und 1^17 einen früher nie gekannten Verkehr zn bewältigen, wobei 1916 nnr ueun
oievachsige Triebwagen, 2l> zweiachsige Triebwagen.
!">".» Beiwagen, > l Antobnsse nnd 13 Obusse, von denen
nnr >^0 Prozent betriebsfähig waren nnd überdies