Innsbruck Informiert

Jg.1997

/ Nr.11

- S.42

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1997_Innsbruck_informiert_11
Ausgaben dieses Jahres – 1997
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Kunstvolle Fresken in den Arkaden des
Westfriedhofs
Planer Civil-Ingenieur Carl
Müller hat für den nördlichen
Teil des 1858 eingeweihten
neuen Hauptfriedhofes Arkadengänge auf allen vier Seiten vorgesehen - nach fast
150 Jahren ein Zeichen der
Geschichte und Kultur der
Stadt. Achteckige Brecciepfeiler mit einem kapitelartigen
Abschluß tragen die Dachkr Instruktion mit Schnitzdekor
Lind
Schablonenmalerei
(mehrere hölzerne Pfeiler erinnern noch an die schweren
Bombenschäden). Die kunstvoll gestalteten guß- und
schmiedeeisernen Bodengitter über den Gruftgräbern
sind ein abwechslungsreicher Kontrast zu den Bodenplatten aus Stein.
In diesem Arkadengeviert ist
Platz für 150 Gräber - prunkvoll gestaltet mit beeindruckenden Skulpturen und
malerischen Fresken- und
Mosaikzyklen. Schon bald
nach der Eröffnung des
Friedhofs entstanden der nazerenische Freskenzyklus mit
Passionsdarstellungen, signiert von namhaften Tiroler
Künstlern, wie Franz Plattner,
August von Wörndle, Georg
Mader und Matthäus Schmid.
Ebenfalls Passionsthemen
(Geißelung, Dornenkrönung
und Kreuztragung) hat Anton
Schumacher für seine Mosaikbilder (an der Ostseite) gewählt und stellt sie in einen
profilierten Rundbogenrahmen.

Stadtengel in
neuem Glanz
Im östlichen Arkadenbogen, nahe dem Haupteingang
Fritz-Pregel-Straße, befindet
sich die städtische Ehrenarkade. Markant hebt sich der
Rundbogen des Mosaiks mit
seinen leuchtenden Farben

8

Künstlerische Fresken und Mosaikzyklen machen das
Arkadengeviert im Innsbrucker Westfriedhof zu etwas
Besonderem. Die städtische Friedhofsverwaltung ist um
die Erhaltung der kunstvollen Fresken bemüht: Erst vor
kurzem wurde die Ehrenarkade mit dem „Stadtengel" saniert.
vom Hintergrund aus Marmorstein ab - dominierend der
Stadtengel und das Stadtwappen. In Marmortafeln sind

Straße - als moderne Skulptur steht der Engel an der
Grenobler Brücke. Der Stadtengel war übrigens auch
beim traditionellen Innsbrucker
Christkindleinzug ein Blickfang.
Mit 566.000 S
(subventioniert
vom
Bundesdenkmalamt mit
50.000 S) wurden die Wandund
Deckengemälde
der
Weltpriester von
Franz Plattner
(im Bereich des
nördlichen Einganges zur Einsegnungshalle)
restauriert. In die
In neuem Glanz zeigt sich der Stadtengel über Restaurierung
der städtischen Ehrenarkade.
der Passions-

die Namen von drei verdienten Politikern der Stadt eingraviert: Altbürgermeister Dr.
Anton Eder, Stadtrat Martin
Rapoldi und Altgemeinderätin Maria Rapoldi. Fachgerecht (durch eine vom Denkmalamt empfohlene Firma)
wurde während des Sommers das Mosaik der Ehrenarkade renoviert (Kosten:
15.000 S).
Die wahrscheinlich erste
Darstellung des Stadtengels
als Schützer der Gemeinde
findet sich auf einem Siegel
aus dem Jahr 1520. Darstellungen des Stadtengels finden sich auch an der Front
des Historischen Rathauses
in der Herzog-Friedrich-

Mosaike unter der Ostarkade
wurden 63.000 S investiert.
Bruno Habicher (Friedhofsverwaltung): „Vor drei Jahren

Die neue Linsegnungsküpello in

haben wir mit der Restaurierung
erhaltenswürdiger
Gemälde begonnen. Nach
den finanziellen Möglichkeiten werden wir diese Arbeit
fortsetzen." Das Sanierungskonzept sieht die Renovierung des Nordportals (Klinikeingang) mit seiner künstlerischen Deckengestaltung vor
(die 330.000-S-Finanzierung
muß erst sichergestellt werden). Und die von den Bomben zerstörten und bis heute
durch Holzstützen ersetzten
Säulen sollen wieder aufgebaut werden.

Neue
Einsegnungskapelle in Igls
Naturstein und eine große
Glasfront prägen die Architektur der neuen Einsegnungs- und Aufbahrungskapelle in Igls. In den sakralen
Neubau wurden eine Sakristei, eine Lagerraum, ein
Raum für die Friedhofsbetreuung und sanitäre Anlagen
integriert. Der Neubau erfolgte im Rahmen der Friedhoferweiterung: 41 Grabfelder
und 20 Urnennischen wurden
angelegt. Rechtzeitig vor Allerheiligen wurde das 8,5-Millionen-Projekt fertiggestellt.

(holus: G. Andreaus)

INNSBRUCK INI-ORMII-RT- NOVEMBHR 1997