Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1948

/ Nr.4

- S.8

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Seite 8

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

k l p r i l 1948:
1» zieht eineKoinpanic dcs valerländischcn Iägerregiinciites
(gegen Briren» dnrch.
— Infolge der herrschenden Nachrichtenfliit erscheint der
„Bote für T i r o l " vom A p r i l an viermal wöchentlich.
Die Redaktion entschuldigt sick, dasi sie der politischen
Nachrichten wegen keinen Raum habe, „die zahlreichen
ihr zugesendeten schwunghaften patriotischen Gedichte"
aufzunehmen.
2. trifft die zweite Division des Jägerregimentes aus Vorarlberg hier ein.
4. verbreitet sich das Gerücht, daß der allgemein beliebte
General v. Roßbach in einer hochwichtigen militärischen
Mission nach Innsbruck kommen werde.
b. kehrt der nach Bozen entsandte Rechnuugsoffizial Felix
von Luttcrotti mit guten Nachrichten über den Geist
der deutschen Südtiroler beim.
6. zieht das "Studentenbataillon mit den Universitätsprofcssoren, der Liedertafel und der Musilbanda der
Stadtgarde nm ein Uhr mittags znm Rennplatz. V o n
der Hofbnrg wehte die dreifarbige deutsche Fahne. Dci"
Landesgouverneur übergibt dem Studentencorps ein
deutsches Banner als neue Fahne.
— wählen die drei Kompanien der Stadtgarde ihre ,öauprleute, nämlich Franz v. Plawen, Tiroler Landmann,
Ed. Kuen, Vcrwaltungsadjunkt, uud den Zuckerbäcker
Kunz. Das Kommando fübrte der pension. Gubcrnialsetretär Lcop. Graf Künigl als M a j o r .
8. werden im „ B o t e n " die Wünsche der Tiroler für den
ständifchen Kongreß 1^1l»>" abgedruckt" sie waren bereits
in vielen tausend Eremplaren im Lande verbreitet wordoll
nnd sollten mit eiller Petition, die tauseudc voll Nnterschristeu trlig, dem Kaiser unterbreitet werden. Diese
Wünsche waren:
1. Öffentlichkeit der ständischen Verhandlungen.
2. Verbesserte Wahlordnuug.
3. Treullullg der Laildcshaliptiuauiistelle von der dco
Lalldes-Goliveruelirs.,
^. Vermehrte Vertretuug des Bürger- und Bauernstandes
und Vertrctuug der Universität auf dem Landtage.
5>. Herabsetzung des Salzprcises.
<>. Aufbehuug der Verzebrungssteuer.
?. Entwurf eines neuen, einfachen Stempelgescnes.
l< Ablösling der Zehcnten nach einem festzusetzenden b i l ligeil Maßstabe.
".». Gemeindegesctz.
1t). Verbesserung des Volkschulwcscus.
11. Herabsetzung der Kapitulationszeit ans vier Jahre
llnd Verminderung des stehenden Heeres dnrch allgemeine Volksbewaffnung.
12. Anschluß au den dentschcn Zollverein.
13. Aufrichtiges uud wirkliches Anschließen an de» deutschen B u n d , dessen M i t g l i e d T i r o l ohnedies ist.
IN. werden der hiesigen Polizei einige gefangene Adelige
aus Trient eingeliefert.
— entsteht dnrch die - obne politischen Hintergrund erfolgte — Mißhandlnng eines Handwerksgeselle»! dnrch
einen Wälschtiroler ein Auflauf, all dein sich hauptsächlich juuge Leute beteiligen. I n diesen Tagen treibcu siel,
verschiedene, verdächtige Individuen in der Stadt hernm, die sich als Landesvcrtcidiger anwerben lassen
wollten, aber abgewiesen wurden. Die erregte Menge
demonstriert gegen das Andrcis"schc Kaffeehaus und
auderc italienische Geschäfte, die aus Vorsicht allsogleich
geschlofseu werden. Der Poli;eidirektor erläßt am f o l gendeil Tage einen längeren Aufruf au die Bevölkerung,
in dem es u. a. heißt: ,,^hne dem kräftigen Mitwirken
mehrerer achtbarer Bürgcr hättell loir vielleicht die gröbsten Erzessc zu beklagcu. S o bedauerlich schon an und
für sich unr der Versuch zur Herbeiführung ähnlicher

Nnmmer 3/4

Auftritte war, fo erfreulich und beruhigend ^cigle sich
andererseits die Wahrnehmung, daß ancb nichl ci» cin>
ziges I l l d i v i d u u i n der hiesigen Bürgerschaft oder der
akademischen Jugend an diesen Tumnllen leilgcuommen
hatte. Hicriu liegt die sicherste Bürgschaft der ferneren
Erhaltuug der Ruhe nnd ^ r d n n n g dieser S t a d t . . ."
13. erklärt die Redaktion des „ B o t e n " einen anonymen
Artikel erhalten zu habeu, der eiue Art Verteidigung
des Preßgcsetzes darstelle; sie köilile diesen „offenbar
im reaktionären Geiste geschriebenen Artikel unmöglich
abdrucken."
— trifft abcuds der beim gesamten Tiroler Volk überans
beliebte Erzherzog Johann hier ein. Als Geschenk des
Kaisers bringt er die provisorische Herabsetzung des
Salzprciscs (3 G l . 30 kr. für den Zentner» mit. Er;b.
Johann fagt: „ W i r sind über cinen breilcn Graben
^ gesprnngen."
15. berichtet der „Bote" über eiue verläßliche M i t t e i l u u g ,
nach der die Innsbrncker Jesuiten dem Ministerium des
Inneren bedcntct hätten, „daß sie durchaus keine Veranlaffnng zn einer mißliebigen Störung gebeu loollcn,
lind bereit seien sich anfznlöscn", jedoch n"egeil der ihnen
anvertrauten Erziebuugsanstalten liiu eille höhere Weisung bittcu.
18. gibt der Poli^eidirektor solgeude Feststelluilg iu die
Presse: „Gegeil deu hiesigen, sehr achtliilgsiverteu Seideufärber .dru. Peter Fliinagalli hatte sich ill deu leiste»
Tagen das ebenfo abgesch»lackte als lügeilb^fte Gerücht
verbreitet, als stehe er iu Verbinduug mit den Aufruhrern ill I t a l i e n . Es gereicht uns znm Vergnügen,
die beifolgende, dem ganz unbescholtenen Manne amtlich erteilte Rechtfertigung bekannt zu g e b e u . . . "
17. mustert Erzh. I o h a u n znsammen mit General v. Noßbach eine vom Bcrgrat Zötl alls -dall geführte Frei
willigenkompanie, die zllin Worinserjoch lnarschiert. Die
Nationalgarde nnd akademische Legion versieht ihren
Dienst aus deu Wachpostcu „ m i t solcher Genauigkeit
nnd in so schöner Haltuug, daß w i r gediente Soldaten
vor nns zn sehen glanben." Sie trug folgeude Unif o r m : Wassenrock mit grünen Auffchlägeu, Revers nnd^
Achfelwulst uud grauer, breitraudiger, aufgestülpter Hut
mit Spiclhahufcdcr; die Bclvaffuuilg bestand in einem
Stntzen oder Karabiller init Bajonett nnd einer Patronentasche. Ofsizierc nnd Mannschaft waren gleich
ansgcrüstct.
18. veröffentlicht Prof. Dr. Böhm im „ B o t e n " folgenden
„öffentlichen Dank" :„ Die von den Franen Innsbrucks
dargebrachten freiwilligen Beiträge znr Anschaffung
einer Fabne fiir die znr Verteidigung ihres Vaterlandes
nnter Ansührnng des Kapuziuers Ioachilu Haspinger
aus Wien zllrückkehrendeil Tiroler ,vreiwilligen sind so
reichlich ausgefallen, daß sie die Auslagen für selbe
nicht nnr decken, sondern auch um eiu Namhaftes übersteigen. Nach dem ansgrsprochencn Wnnscbe der Geberinnen wnrde der Gcldüberschnß inl vorläusigeil Betrag
vou l()<) Guldeu R . W . deiu Uilterzeichueteu mit dein
Ersuchen übergeben, ibu ^um Besten der hiesigen unbemittcltcn Studierenden des lliliversitätS-Korps nllgejäninl >u verlveildeil." (Der vorgeil. Absicht der I u u s brucker Fralien war der Tirolcr Dr. Gredler bcrcilS
>llvorgekolninen.)
2N. gibt Job. Sattler bekannt, daß er in seiner KuoppernFarbbolz-, Schileid- nnd Malerialmühle in der Kohlstadt am Sillkanal a»ch eiile Schlcisnlühle errichle! hat,
auf der alle Arlen ^chneiden"erl^cuge, dnrurgische I n sirmncüic und Raucrmesscr geschliffen und policri n"crdcii
lönncn,
27. nimno Er;l>. >ob^nn von Wicn lononcnc" «au» der
Reise nach Verona» sci» M i ü a g m a h ! in der „Goldcncn
Sonne" ein.