Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1948

/ Nr.4

- S.4

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

II. Allgemeine Viehzählung an: 7. Dezember 1917.

schlecht, 1947 führte die nngewöhnliche Trockenheit
des Sommers und des Herbstes einen Futtermangel
1. Pferde
370
herbei, der viele bäuerliche Wirtschaften zwang, Rind2. Maultiere, Esel
II
vieh abzustoßen, weil sie dasselbe nicht überwintern
3. Rindvieh
2.25)5
konnten. Dazu kommt das immer drängendere Ver»
" 4. Schafe
1.015
langen der Behörden nach Viehstelliingen, dem wohl
5. Schweine
1.410
nicht das beste Vieh geopfert wird, allein die Güte
6. Ziegen
"
097
der abgelieferten Stücke, bzw. des verbliebenen Viehstandes drücken diestatistischenZahlen nicht aus. Wie
Summe 1 — 6
5.758
arg diese Umstände — hiebn dürfte die Verringerung der Wiesenstächen die Hauptursache sein und wird
natürlich ein dauernde Verminderung des Viehstan7. Kaninchen
1610
des zur Folge haben - auf die Möglichkeit der
8. Kühner
9.630
Ninduiehhaltung
drücken, zeigt sich besonders in oer
9. Enten
140
Anzahl der Atiichkühe, die von 2.174 Stück im Jahre
10. Gänse
104
1938 auf 1.651 Stück im Jahre 1945 und 1.501
11. Trut- nnd Perlhühner
52
Stück
ini Jahre 1947 zurückgegangen sind, also ein
12. Bienenvölker
746
beständiges Abgleiten der Anzahl dieser nützlichen
Tiere erkennen läßt. Leider stehen keine Ziffern über
Summe 7 — 12
12.282
die Milchleistungen der Viehbesitzer im Gemeindegebiete von Innsbruck zur Veifligung; auch diese
zusammen
18.040
Zahlen würden parallel mit denen des RindviehTiere und Bienenvölker in 2.025 Tierhaltungen
standes laufen.
Ein erfreulicheres Ergebnis dringt die Zählung
I n den drei Zwischenzählnngen des Jahres 1947
konnte gegenüber dem Stande der Zwischenzählungen der Schafe, deren Zahl sich von 876 Stück im I a h e
1946 ein namhafte Steigerung des Viehbestandes 1938 über 863 Stück im Jahre 1945, ans 1,015
festgestellt werden, die bei den Schweinen je nach Schafe i m Jahre 1947 vermehrt hat; die guten
dein Zeitpunkt 29,6"/.., 22,1"/., nnd 11,7"/<. betrug. Wollpreise, die bis jetzt erzielt wurden, mögen darin
Auch der Pferdebestand weist eine Vermehrung nm ihren "Ausdruck finden. Ein ähnliches Bild zeigt sich
17,8"/y auf. Ein kleiner Teil dieser Steigerung bei bei den Ziegen, die seit 1938 eine Vermehrung von
den Schweinen dürfte der genauen Erfassung der 315 Stück auf 697 Stück dieser genügsamen HausTierhaltung zuzuschreiben sein, der Hauptgrund der tiere im Jahre 1947 erfahren haben. Günstig ist anch
Erhöhung des Standes liegt jedoch in der Absicht der"Vergleich der Iahresergebnisse der Schweinehalder Viehhalter, trotz Futterschwierigkeiten entweder tungen. Hatten wir bei der a"lgemeinen Viehzählung
sich mehr Nahrungsmittel zukommen zu lassen, oder des Jahres 1938 noch 2.069 Schweine im Gemeindees hat die erhöhte Gewinnanssicht den Anreiz gebiete zu verzeichnen, sank deren Zahl im Jahre
geboten. Da man bei den Schweinehaltungen im 1945 auf 869 ab, erholte sich 1946 auf 1166 Stück,
Stadtgebiet sagen kann, daß ein erheblicher Teil des um im Jahre 1947 eine Gesamtzahl von 1.410 Stück
Futters durch fleißiges Einsammeln von Küchenab- aufzuweisen. Dem Hühnervolk war im Kriege schwer
füllen in Betrieben und Haushaltungen gewonnen zngesetzt worden, es multe sich eine Verminderung
wird, bedeutet die Erhöhung des Schweinebestandes von 11.955 Stück im Jahre 1938 auf 7.282 Hühner
in vielen kleinen Viehhaltungen zweifellos eine er- im Jahre 1946 gefallen lassen, ihre Anzahl ist aber
im Jahre 1947 wieder ans 9.630 Stück angewachsen.
freuliche Hebung des Nahrungsmittelaufkommens.
Bedeutungsvoll ist nun der Vergleich der am Ende Damit ist wenigstens ein Teil der Innsbrucker Bedes Jahres vorgenommenen allgen einen Viehzählun- völkerung in den Genuß einer erhöhten Eierliesernng
gen, die einen Gesamtüberblick über den Viehstand gekommen. Endlich seien noch die Bienenvölker erwähnt, die zweifellos auch ein Opfer der großen
gestatten. Siehe Tabelle 1 nnd 2.
Geschehnisse
geworden sind. Ihre Anzahl hat sich
Bei den Pferden scheint sich die Aufzucht junger
Tiere zu lohnen, der V^rjahrsstand ist überschritten, von 1704 im Jahre 1938 auf 688 Stöcke im Jahre
dagegen der uou 1945 noch nicht erreicht. Der T r i o - 1946 gesenkt und ist nun im Jahre 1947 wieder
stoffmangel mag das Seine dazu beigetragen haben. leicht auf 746 Bienenvölker angestiegen. Der ZuckerDie Zahl von "1938 mit 477 Pferden ist wohl der maugel wird sich deutlich als Ursache dieser Erscheimilitärischen Förderung der Pferdehaltung zuzuschrei- nung gegenüber der Vorkriegszeit feststellen lassen.
Zusammenfassend kann gesagt werden: Durch die
ben gewesen nnd wird kaum mehr erzielt werden,
zumal heute große Flächen des Gemeindegebietes, "Ausdehnung des verbauten Stadtgebietes seit l938
wie der Flugplatz in der Höttinger Ail und seither lReubantt"N in Pradl, Hölting, Mühlau, Arzl nnd
verbautes Gelände für die Futtergewinnung nicht Amras>, durch die Entziehung großer landwirtschaftmehr zur Verfügung stehen. Auf die eben genannten licher Flächen (Flugplatz iu der Höttinger An) stud
Ursachen wird auch die Minderung des Standes c,n der Wiedererfüllung oder gar der Vermehrung des
Rindvieh zurückzuführen sein, dessen Zahl von Ia"^r Großviel)standes (Pferde, Rinder) Schranken gesetzt.
zu Jahr im Stadtgebiet abnimmt, konnten im Jahre Weitere Inanspruchnahme heute landwirtschaftlich
1938 noch 2.963 Stück Rindvieh gehalten werden, genutzter Grundstücke für neue Wohnhausbauten,
Versor^ungs- und Industrieaulagen (Freihafenzone)
ist deren Zahl bis zum Jahre 1947 auf 2.255 zu
rückgegangen. I m Jahre 1916 war. die Heu rute führen zu neuen Einbußen bei der Haltung von