Innsbruck Informiert

Jg.1997

/ Nr.6

- S.7

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1997_Innsbruck_informiert_06
Ausgaben dieses Jahres – 1997
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
TNNSBR LIT

Schallschutz für Bewohner
entlang des Bahnviaduktes
Das Schallschutzprojekt entlang der Viaduktbögen soll für die Bewohner zwischen Mühlauer Innbrücke und Hauptbahnhof eine wesentliche Erleichterung bringen. Von den 146 betroffenen Wohn Objekten in diesem 2,7 Kilometer langen sensiblen Bereich (mit rund 3.800 Bewohnern) werden dann
immerhin 57 Wohnobjekte (mit rund 1.300 Bewohnern) vom Bahnlärm zur
Gänze geschützt sein.
„Eine der größten Umweltschutzmaßnahmen, die in Innsbruck realisiert
werden", so Vizebgm. DI Eugen Sprenger, anläßlich der Präsentation des
Schallschutzprojektes Viadukt, gemeinsam mit den Österreichischen Bundesbahnen, Stadtplanern sowie dem beteiligten Architekten DI Ekkehard Hörmann
und dem Ingenieurbüro Fritzer/Saurwein.
Mit durchschnittlich 7,5 Metern Höhe
zieht sich der zwischen 1854 und 1857

errichtete Viadukt von der Mühlauer Innbrücke zwischen Wohnhäusern zur Unterführung Museumstraße. Für manchen
Anrainer bedeutet dies, die (sprichwörtliche) „Zugfahrt durch das Schlafzimmer" - oder in Dezibel ausgedrückt, einen Schallpegel bis zu 74 Dezibel für die
bahnnächsten Gebäude. Damit werden
die festgesetzten Schallimmissionsgrenzwerte (65 dB am Tag, 55 dB in der
Nacht) um 19 dB überschritten.
Von der ÖBB wurde eine Planungs-

Pilotprojekt Mitterweg:
geringe Bau- und Energiekosten
Am Mitterweg errichtet die Neue Heimat Tirol im Auftrag der Stadt Innsbruck einen Wohnkomplex mit 60 Mietwohnungen, der sich vor allem durch
geringe Bau- und Energiekosten auszeichnet. Mit diesem Pilotprojekt übernimmt die Neue Heimat Tirol eine Vorreiterrolle, mit der der Trend zu immer
teurerem Wohnraum durchbrochen
werden soll.
Die Baukosten der Wohnbauförderung werden um 25 Prozent unterschritten, die künftigen Bewohner können sich auf 70 Prozent niedrigere
Heizkosten und eine Miete von 50
S/m<, in der bereits alle Nebenkosten
wie Tiefgarage, Heizung und Warmwasser enthalten sind, freuen.
Um diesen kostengünstigen Bau zu
ermöglichen, haben die planenden Architekten Eberle/Baumschlager alle
bautechnischen Optimierungsmöglichkeiten vereint und das Know how der
Planer (Architekt, Statiker, Elektro- und
Installationsplaner, etc.) zusammengeführt. In den kompakten Gebäuden ist
für die Zugänge zu den Wohnungen
weniger Baumasse erforderlich: acht

Wohnungen münden in ein zentrales
Stiegenhaus. Die Würfelform vermeidet teure Vorsprünge, Erker, Vordächer usw. In den beiden „Niedrigenergiehäusern" wird der Gesamtenergiebedarf gegenüber einem konventionellen Bau um 70 % gesenkt. Dieser Effekt wird durch eine kontrollierte
Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung und einer Vorwärmung der
Frischluft durch Erdkollektoren erreicht. Eventuell notwendige Restenergie wird über Gas gewonnen. Die
warme Luft strömt unter der Decke in
jeden Raum und wird ständig ausgetauscht. Eine Solaranlage für die
Warmwasser-Aufbereitung und dio
Nutzung des Regenwassers für die
WC-Anlagen ergänzen das ökologische Konzept. Das begrünte Dach
dient als Wasserspeicher. Die Kosten
für den Wohnkomplex, inklusive Tiefgaragen, betragen 64,3 Mio. S (zuzügl.
MWSt). Daraus ergibt sich ein Herstellungspreis (inklusive Tiefgarage)
von 16.000 S f)io Quadratmeter
Wohnnutzfläche. In einem Jahr sollen
der Bau bezugsfertig sein.

INNSBRUCK INFORMIERT-JUNI

lW

RS5S

gruppe installiert. Für die Techniker ist es
eine Herausforderung, den Schallschutz
mit den Wänden (vier Meter lange
Wandpaneele, zwischen einem und drei
Metern höh) städteplanerisch zu optimieren und eine möglichst unauffällige
Konstruktion zu errichten. Mit einer Höhe
zwischen einem und drei Metern werden
die Wände geführt. „Bei einer drei Meter hohen Verbauung reduziert sich der
Lärmpegel bis zur Hälfte", betont DI
Harald Mair, ÖBB, Regionalleitung West
- Umwelttechnik.
„Mit der Abstimmung auf den Baurhythmus der Viaduktbögen und einer
dezenten Farbgebung werden wir eine
Einheit mit der Struktur der Viaduktbögen erreichen", so Architket Ekkehard
Hörmann.
Eine abschließende Besprechung zwischen Verkehrsministerium, Bahn, Land
und Stadt für die Finanzierung dieser ersten baulichen Veränderung der Viaduktbögen seit ihrer Fertigstellung ist für
den 6. Juni angesetzt. Der Vorschlag von
Vizebgm. DI Sprenger (auf dessen Initiative dieses Projekt nun realisiert wird)
für die abschließenden Finanzierungsbesprechungen ist ein Aufteilungsschlüssel von 70 Prozent Verkehrsministerium, 25 Prozent Land und 5 Prozent
Stadt. Das Projekt stößt bei den Anrainern nicht auf ungeteilte Freude, wie bei
einer Bürgerversammlung zu erkennen
war. (Bericht in der Juli-Ausgabe)

PEUGEOT
Haller Straße 9 und 15
Tel. 0512-266944