Innsbruck Informiert

Jg.1997

/ Nr.4

- S.40

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CINNSBR

Problem Arbeitslosigkeit: Im Ernstfall
alle Chancen nützen!
Immer mehr Menschen aller Altersklassen und Berufsschichten sind von
Arbeitslosigkeit betroffen. Bereits seit Mitte der 70er Jahre hat sich in nahezu
allen Industriestaaten die Arbeitsmarktsituation zunehmend verschärft. Verstärkter Wettbewerb führte zu Rationalisierungsmaßnahmen in Industriebetrieben, der Handel klagt über Kaufkraftabflüsse infolge von Direktimporten.
Die Stadt Innsbruck nimmt die Arbeitsplatzsituation sehr ernst,,, betonte
Bürgermeister Dr. Herwig van Staa
kürzlich bei einem Pressegespräch. Im
Verwaltungsbereich erzielte Einsparungen werden in Innsbruck
hauptsächlich für Investitionen verwendet. Dadurch können mehr Arbeitsplätze gesichert werden, als dies
im nichtproduktiven Verwaltungsbereich möglich ist: 750 Mio. S sind im
Budget 1997 für Investitionen vorgesehen, die zu einem großen Teil dem
Bausektor (Wohnungsoffensive, Kanalund Straßenbau) zugute kommen.
Im Bezirk Innsbruck (inklusive Innsbruck-Land) waren im abgelaufenen

Jahr 4.995 Personen als Arbeitslose
beim AMS (Arbeitsmarktservice Tirol)
vorgemerkt. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 4,3 Prozent. Im
Durchschnitt bewerben sich 8,5 Arbeitssuchende um eine freie Stelle.
Das AMS ist intensiv bemüht, mit gezielten Maßnahmen und Schwerpunktprogrammen zur Verbesserung der Situation Arbeitsloser beizutragen. Die
Berufsintegration Langzeitarbeitsloser
und schwer vermittelbarer Personen
sowie die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit sind AMS-Schwerpunkte für das Jahr 1997. Als langzeitarbeitslos gelten Personen unter 25 oder
ab 45 Jahren, die länger als sechs Mo-

Über 40 und arbeitslos?
• Durch Betriebsschließungen und
vermehrte Rationalisierungsmaßnahmen in Unternehmen werden immer
mehr „ältere" Personen arbeitslos. In
Innsbruck sind derzeit mehr als 1000
Arbeitssuchende über 40 beim Arbeitsmarktservice vorgemerkt. Arbeitslos mit 40 ist keine Tatsache, die
man zur Kenntnis nehmen muß, es
kann auch eine Chance für eine neue
Lebens- und Berufsplanung bedeuten.

TANGRAM - Fünf Jahre
Kinderschutzarbeit
Seit fünf Jahren ist das Kinderschutzzentrum TANGRAM Anlaufstelle für von Gewalt betroffene Kinder und
Jugendliche. Geboten wird Hilfe und
Unterstützung bei Vernachlässigung,
Kindesmißhandlung und sexueller
Ausbeutung. Vor allem sexueller
Mißbrauch von Kindern darf nicht als
Problem einiger „schlimmer" Familien
betrachtet werden. Im TANGRAM
steht das Kind im Mittelpunkt, alle
(Schutz)Maßnahmen beziehen auch
das Umfeld der betroffenen Mädchen
und Buben mit ein. (Tel.: 58 37 57)
20

Der gemeinnützige Verein „Initiative
40 Tirol" hat es sich zur Aufgabe gemacht, Arbeitslose ab 40 bei der Berufsplanung und Arbeitsplatzsuche zu
unterstützen. Angeboten werden Aktiv-Seminare, Beratung und Information, Initiativ- und Selbsthilfegruppen,
Einzelgespräche und ein Bewerberbüro mit EDV, Telefon, Fax und Internetanschluß. Alle Kursteilnehmer können die Infrastruktur der „Initiative 40"
nützen und somit auch beruflich „in
Übung bleiben". Unternehmen, die
fachlich versierte und motivierte Mitarbeiter suchen, können die kostenlose
Personalvermittlung der Initiative in Anspruch nehmen. Die Erfolgsbilanz der
„Initiative 40" ist überzeugend: mehr
als die Hälfte aller Betreuten haben innerhalb kurzer Zeit wieder einen adäquaten Arbeitsplatz gefunden. Geschäftsführer Peter Frank: „Arbeitgeber sollten vermehrt über die Vorteile
älterer Mitarbeiter nachdenken, dann
wäre beiden Seiten geholfen." Nähere
Informationen: Initiative 40 Tirol, Südtirolerplatz 8/V, Telefon 56 35 67, Fax:
DW20.

nate arbeitslos sind, bzw. Personen
zwischen 25 und 45 Jahren deren Arbeitslosigkeit einen Zeitraum von zwölf
Monaten umfaßt. Schwervermittelbarkeit betrifft in erster Linie Personen mit
eingeschränkter Mobilität betreffend
Arbeitszeit und -ort (z. B. Frauen mit
Kinderbetreuungspflichten), ältere Arbeitskräfte, Wiedereinsteiger/innen
und Menschen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderungen.
Mit einem breit gefächerten Angebot
an Unterstützungsmöglichkeiten sowie
Beihilfen für Umschulungs-, Aus- und
Weiterbildungsmaßnahmen hilft das
AMS Betroffenen zu neuen und verbesserten Chancen am Arbeitsmarkt.
"Betriebliche Eingliederungsbeihilfen" (Zuschüsse zu den Lohn- und
Lohnnebenkosten) tragen dazu bei vor
allem ältere Arbeitnehmer/innen wieder in den Erwerbsprozeß einzugliedern. Die Erfolgsquote des AMS liegt
in diesem Bereich bei ca. 98 Prozent.
Sozialökonomische Betriebe (SÖB)
die durch das AMS, das Land Tirol und
die Stadt Innsbruck gefördert werden,
bieten vor allem schwer vermittelbaren
Personen „Transitarbeitsplätze" an
(zeitlich begrenzte Arbeitsverhältnisse
mit intensiver Betreuung), mit denen
Arbeitslose auf den Berufs(Wieder)einstieg vorbereitet werden. SÖB finanzieren ihre Aufwände zu etwa zwei
Drittel aus Eigenleistungen, etwa ein
Drittel betragen die Zuschüsse aus öffentlichen Budgets. Werden den öffentlichen Aufwendungen für Beschäftigungsprogramme die daraus resultierenden Einnahmen aus Lohnsteuer
und Sozialversicherungsbeiträgen, sowie die Einsparungen an Arbeitslosengoldern, Notstands- und Sozialhilfe? und
die „gewonnene" Kaufkraft der einzelnen Personen gegenübergestellt, zeigt
sich, daß der volkswirtschaftliche Nutzen höher ist, als der finanzielle Aufwand nffentliohei Stellen.
Nähere Informationen beim
AMS, Schöpfstraße 5, Tel. 59 03.
Mehr zu diesem Thema im Serviceteil, Seite 15.

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