Innsbruck Informiert

Jg.1997

/ Nr.2

- S.43

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Welches Bad
soll zusperren?
oll das Hallenbad
Amraser
Straße

S

zugesperrt werden?
Diese Frage läßt seit dem
entsprechenden
Aufsichtsratsbeschluß in Innsbruck die Wogen hoch

gehen. Dabei hat Dr.
Bruno Wallnöfer, Vorstandsvorsitzender
der
Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (1KB), Verständnis für die verärgerten
Reaktionen vieler

Die 1KB nicht
gefährden
Sehr geehrte
Kundinnen und Kunden
der Innsbrucker
Kommunalbetriebe AG!
Glauben Sie mir, daß mir
die Vollziehung der gebotenen Weichenstellung zur
Schließung des Hallenbades in der Amraser Straße
alles andere als angenehm
ist.
Allein
- die
Überversorgung
Innsbrucks mit
Hallenbädern
und der dramatische Abgang
von
jährlich
weit über 50
Millionen Schilling (das sind in
zehn
Jahren
über eine halbe
Milliarde!), verpflichten
uns
zum Handeln.
Die letzte Entscheidung wird
die Stadt als IKB-Eigentümer haben.
Als die Bäder 1979 vom
Magistrat (und aus dem
Budget der Stadt) in die
damaligen
Stadtwerke
transferiert wurden, betrug das Bäderminus ca.
30 Mio. S pro Jahr. Dieses
jährlich steigende Defizit
hat zum wirtschaftlichen
Zusammenbruch der ehemaligen
Stadtwerke
Anfang der 90er Jahre
wesentlich
beigetragen.
Damit dies nicht mehr passieren kann, wurden die
Stadtwerke in die 1KB
umgegründet.
Die 1KB kann aber auf

Dauer die Versorgung mit
den für Sie lebenswichtigen Gütern wie Elektrizität, Gas, Wasser, Müllentsorgung, Bus und Straßenbahn
nur
dann
zu
annehmbaren
Preisen
gewährleisten, wenn wir
das Defizit der vielleicht
weniger existenznotwendigen
s Bäder
| deutlich
| verringern
Ö und
bei
£
etwa 30-40
Mio. S Jahresabgang
stabilisieren können. Denn
die Zeiten
exzessiver
Quersubventionen
(die
Gewinne
ertragsfähiger
Geschäftszweige
versickern im Bäderdefizit)
gehen zu Ende; sie werden
von der EU in Zeiten härteren Wettbewerbs gar nicht
mehr gerne gesehen.
Die 1KB will den Bäderbetrieb auch in Zukunft aufrecht erhalten. Allerdings
g i l t - t r o t z der gemeinwirtschaftlichen
Ausrichtung
unserer AG - heute das
Gesetz von Angebot und
Nachfrage. Und hier sind
Sie am Zug. Je öfter Sie die
Innsbrucker Bäder besuchen, umso mehr sichern
Sie deren Bestand!
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Dr. Bruno Wallnöfer

Stammgäste. Dies teilte er
auch jener Delegation
mit, die ihm rund 8700
Unterschriften für den
Weiterbestand
dieses
Bades überreicht hatte.
Wallnöfer wies allerdings
- auch bei der jüngsten
Informationsveranstaltung direkt im Hallenbad
- ganz klar auf die drei

sen Substanzverlust in
einer Dekade um 100 Mio.
S senken;
Die Vorschriften des
tAktienrechtes
verpflichten den Vorstand
geradezu, als „ordentlicher Kaufmann" gegen
das enorme Bäderdefizit
einzuschreiten.

3

IKB-Chef Bruno Wall-

gewichtigsten Gründe für
die notwendige Schließung des Bades hin:
Innsbruck
besitzt
t österreichweit
ein
eindeutig nachweisbares
Überangebot an insgesamt
5
Hallenbädern
(Pradl, O-Dorf, Höttinger
Au, Sport-Uni, Landessportheim);
Bereits über 50 Mio. S
• jährlicher Verlust aus
den Bäder- und Saunabetrieben - das bedeutet in
zehn Jahren eine Substanzvernichtung für die
1KB von 500 Mio. S!
Bereits 10 Mio. S weniger
Jahresdefizit würden die-

1

2

nöfer führt im Foyer
des Pradler Hallenbades besorgten Badegästen die Konsequenzen des 50-Mio.Bäderdefizits vor
Augen.

Deshalb hat Wallnöfer die
Unterstützungsunterschriften an die Stadt weitergeleitet - zusammen
mit gewissenhaft erarbeiteten
Entscheidungsgrundlagen, wie z. B.
Betriebsanalysen, Kundenfrequenzen,
Bäderausstattungsvergleich
usw. Das letzte Wort hat
nun die Stadt.
Innsbrucker
Kommunalbetriebe AG