Innsbruck Informiert

Jg.1997

/ Nr.2

- S.42

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INNSBR

Kronprinz Rudolf und Innsbruck - ein
fürstliches Geschenk unserer Stadt
Anläßlich der Verehelichung des tragisch-bekannten österreichischen Kronprinzen, Erzherzog Rudolf mit Prinzessin
Stephanie von Belgien am 10.Mai 1881
hat auch die Stadt Innsbruck als Landeshauptstadt des Kronlandes Tirol dem hoffnungsvollen Thronerben ein ihrem Status
Von Stadtarchivdirektor
Univ.-Doz. Dr. Franz-Heinz Hye

„NB" über diese dankenswerte Aktion informiert, hat sich selbstverständlich auch
das Innsbrucker Stadtarchiv, welches
quasi die Agenden eines Historischen
Museums der Stadt Innsbruck wahrnimmt, für dieses einstige Geschenk der
Stadt an den Kronprinzen interessiert. So
wurde es möglich, daß dank des freundlichen Entgegenkommens sowohl der
Österreichischen Nationalbibliothek als
auch der Sponsor-Firma Schenker alle
16 Original-Aquarelle von 1881 sowie
die zugehörige, höchst originelle Lesepult-Kassette im Februar 1997 im Innsbrucker Stadtarchiv ( Altstadt / Badgasse 2) in Form einer Ausstellung erstmals
der breiten Öffentlichkeit gezeigt werden
können.

Hofkirche ( von Carl Redlich ). Toni
Grubhofer führt uns dann in die HerzogFriedrich-Straße, die er noch - wie bis
1873 üblich - als „Stadt-Platz" bezeichnet. Josef Gröbers liebevoll-malerischer
Blick auf die „Ottoburg" und den „Goldenen Adler" läßt uns einmal mehr mit
Dankbarkeit an diesen verdienstvollen
Topographen der Stadt denken. Wieder
mit Toni Grubhofer marschieren wir dann
am Tiroler Landhaus und am alten Postamt vorbei in Richtung Wüten. Zuvor
aber wird unsere Aufmerksamkeit noch
von Josef Huter auf den Bozner- bzw.
„Margarethen-Platz" mit dem dort 1877
aufgestellten und vom Kronprinzen Rudolf selbst enthüllten, dem Gedenken an
Herzog Rudolf IV. den Stifter gewidmeten „Rudolfsbrunnen" gelenkt, den schönsten Platz
des damals noch neuen
Bahnhofsviertels.

Bei den Aquarellen handelt es sich -topographisch gereiht - um folgende Blätter: Den Anfang macht eine Gesamtvedoute der Stadt gegen Süden von Edmund
v.Wörndle mit der Mühlauer Pfarrkirche
im Vordergrund und dem Blick über die
nur vom Bahnviadukt durchzogene Saggenflur. Die winterliche Inn-Promenade
mit dem Kreuzer-Steg und einem Blick
auf St. Nikolaus von Martin Meyer bringt
uns zum Hofgarten, dessen SüdwestHaupteingang von G.v.Gasteiger gemalt
wurde. Nun folgen der Rennplatz mit der
Hofburg ( von Josef Gröber) sowie der
Burggraben mit den Boutiquen und der

wieder lebendig macht. Die Weiherburg
(Signatur unter dem Passepartout unleserlich ), die Bachgasse mit der Alten
Höttinger Pfarrkirche von Ziegler sowie
ein für Martin Meyer, der in dieser Reihe
sogar mit drei Bildern vertreten ist, typischer Blick über die Höttinger Au hinaus
zur Martinswand beenden die mit diesen 16 Aquarellen im Nordosten der
Stadt begonnene Kunstreise.

und dem hohen kulturellen Niveau Rudolfs entsprechendes, kostbares Hochzeitspräsent überreicht. Konkret handelte es sich dabei um 16 Original-Aquarelle mit Ansichten von Innsbruck und seiner Umgebung, welche durchwegs im
Jahre der Hochzeit und von renommierten Innsbrucker Künstlern
gemalt worden sind und in
einer vom bekannten Innsbrucker Kunsttischler Andreas Colli als drehbares LeEdmund v.Wörndle wiesepult gestalteten, intarsierderum hat eine Ansicht der
ten Holzkassette an den
alten hölzernen Sillbrücke
Kronprinzen übergeben wurmit Blick auf das Bergiselden. Dieses ebenso kunstmuseum beigesteuert, involle wie pretiose Geschenk
dessen uns G. v. Gasteiger
gelangte nach 1881 in die
im Geiste bis zum Schupsogenannte kaiserliche Prifenwirt und zur Stefansvat- oder Fideikommissbibrücke wandern läßt. Martin
bliothek, welche heute eine
Meyer erinnert uns an den
Abteilung der Österreichiehemaligen Seebauernhof
schen Nationalbibliothek bilin der Reichenau, während
det und sich noch immer Johann Deiningers Ansicht
ebenso wie vor 1918 - in den
von Schloß Ambras die daAusstellung im Stadtarchiv. Das Bild zeigt einen Blick von der Renn wegkaum bekannten weitläufi- Promenade auf das verschneite St. Nikolaus. Martin Meyer (1881). Orimalige Eskapade mit dem
gen Räumlichkeiten bzw. ginal Aquarell - Osten. Nationalbibliothek/Fideikommissbibliothek.
neugotischen Türmchen
Sälen im obersten Stockwerk der Neuen
Burg in Wien befindet.
Im Laufe der Zeit von deren Zahn benagt , waren die Aquarelle, vor allem
aber die Kassette höchst restaurierungsbedürftig geworden. - Eine ordentliche Restaurierung aber kostet
Geld. Diese Mittel nun stellte in großzügiger Weise die Firma Schenker u. Co.
AG zur Verfügung, die dafür auch mit
einer entsprechenden, am 6. November
1995 in Wien ausgestellten "Ehrenurkunde" der Österreichischen Nationalbibliothek bedankt worden ist.
Durch persönliche Kontakte mit der

18

Dauer dieser Ausstellung im
Stadtarchiv: 4. Februar bis 14. März.
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8 bis 12 Uhr und 14 bis 18
Uhr, Freitag 8 bis 13 Uhr. Eintritt frei.

INNSBRUCK INFORMIERT - FEBRUAR 1997