Innsbruck Informiert

Jg.1997

/ Nr.1

- S.21

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INNSB

Spielraum für Experimente
in der Provinz
Jung und frech ist das Programm der Provinz, des Theaters im Westen und daran wird
sich auch in der Spielsaison
1997 nichts ändern. Trotz finanzieller Schwierigkeiten hat
sich das Team der Provinz rund
um Clemens Aufderklamm entschlossen, weiterzumachen.
Gleich zu Beginn des Jahres
wird mit Franz Xaver Kroetzs
„Bauerntheater" ein starkes,
unüberhörbares Stück auf die
Bühne gebracht, bei dem die
„Dramaturgie der Schlachtschüssel" (Benjamin Heinrichs
zur Uraufführung 1994 in Hamburg) herrscht. Für die Regie
zeichnet Walter Sachers verantwortlich, der als Leiter des
Forum Schauspiel Tirol im kommenden Jahr auch in der „Pro-

Theaterpilze
geben Gas
Ein Tanzspaß der besonderen
Art erwartet Kinder im Theater an
der Sill: „Theaterpilze geben
Gas" ist der Titel des Schattentheaters in zwei Akten, bei
dem ein Kapellmeister, Sängerknaben, eine Dompteuse mit
dressiertem Äffchen, ein Clown
und Tanzgirls mitspielen. Die Musik dazu kommt von verschiedenen Operetten, die Günther Riedl
zusammenmixt. Infos: 36 29 29.

vinz" verstärkt zum Einsatz kommen wird: Sachers Schauspielschüler präsentieren in dem
Theater ihre Produktionen, die
zwar nicht immer perfekt sind,
immer aber mit sehr viel Liebe
zum (Schau-) Spiel und der
Lust an Spontanität entstehen.
So steht ab März mit „Innsbruck
6020" eine Mischung aus der
„Lieben Familie" und „Beverly
Hills 90210" auf dem Programm. In bester Stegreifmanier werden nur die Charaktere und der Handlungsboden
festgelegt sein, alles andere ist
im besten Sinne des Wortes „live".Mitspielen können auch die
Zuschauer - wenn sie zuvor
„läuten" und auch der Titelsong
zur Produktion steht bereits
fest. Übrigens: in der Mitte wird

- ganz wie im ausländischen
Fernsehen - ein Werbeblock
eingeschaltet. Weitere Highlights in der Provinz: „Dreckwäsche" von Thomas Gassner
nach dem Roman „Trainspotting" sowie eine etwas andere
Art der Lesung, bei denen alle
- Literaten, nicht Literaten oder
solche, die es noch werden
wollen, ihre Texte vortragen
können.
Nähere Informationen: Provinz, Thetaer im Westen, Jahnstraße 25, Tel.: 56 14 61. Übrigens: Als erstes Theater ist die
Provinz seit kurzem auch im Internet vertreten. Unter http://
pcwww.uibk.ac.at/sO6user2/c
saa5366 sind Rezensionen zu
lesen oder auch Kartenbestellungen möglich.

„Hilfe, das Volk kommt" ins Kellertheater
Korruptionsaffären, Bombenanschläge, bestochene Abgeordnete, Parteiengetümmel,
Mafia: die Ermittlungen des Untersuchungsrichters Feiice
Chiappa beschäftigen sich mit
all jenen Dingen in der Politik,
die (nicht nur) für Italien typisch
sind. „Hilfe, das Volk kommt"
ist eine Farce - und Dario Fos
respektlose Antwort auf Italiens

Skandalpolitik, lustvoll interpretiert vom Ensemble des
Innsbrucker Kellertheaters. Der
Irrwitz der Realität und der des
Theaters scheinen sich dabei
gegenseitig übertrumpfen zu
wollen. Regie führt Evelyn
Fröhlich, gespielt wird Dienstag bis Samstag bis Anfang
Februar. Beginn ist jeweils um
20 Uhr.

„Hochzeit" im
Landestheater
Elias Canettis „Hochzeit" steht
am Jänner-Programm des Tiroler
Landestheaters. Das 1932 entstandene Drama erzählt von einem Haus, in dem eine Heirat
stattfindet und seinen Besitzern,
die dieses Haus erbaut haben,
darin wohnen, es versorgen oder
in seinen Besitz kommen möchten. Es erzählt von den Beziehungen dieser Menschen zueinander, von ihrer Selbstsucht und
Besitzgier. Regie führt Dietrich
Hübsch, für die Choreographie
zeichnet Josette Gatineau verantwortlich.

Figurentheater
im Bierstindl
Wenn Kasperls Schneeball
von einer Hexe verzaubert wird,
Stephan eine neue Mutter für
sein Hühnerei sucht oder ein
Schloßgespenst spukt, dann ist
Figurentheater mit im Spiel. Vom
2. bis 5. Jänner sind auf Einladung des „Figuren-Theater-TreffTirol" die Bühnen „Fabularia",
„Trippl Tropf", „Namlos" und „Tupiak" im KulturgastHaus Bierstindl zu sehen. Menschen ab
vier sind eingeladen, mitzuerleben wie „Kasperl König wurde"
oder der freche Wichtel Zwichtel „das Sonnenpferd findet, um
in den Besitz eines Goldenen
Haares zu kommen". Alle Aufführungen finden jeweils um
15.30 Uhr statt. Kartenvorbestellungen: Tel.: 57 57 57.

Jubel um Innsbrucker
Capellknaben in Athen
Einen großen Erfolg feierten
die Innsbrucker Capellknaben
bei ihrem Konzert zugunsten der
„Spastic Society" am 7. Dezember im „Megaron" in Athen.
Rund 2300 Athener waren fasziniert und belohnten die Sänger
aus Innsbruck mit ihrem Leiter
Howard Arman mit frenetischem
Applaus. Das zweistündige Programm spannte einen Bogen
von Gregorianische Chorälen
über Stille Nacht bis zum Griechischen Weihnachtslied „Sti
gonja mas kokino". Beim anschließenden Empfang gratulierten der griechische Außen-

minister Theodoros Pangalos,
Kulturminister Evangelos Venizelos und der Bürgermeister von
Athen, Dimitrios Avramopoulos
dem Chor zu seiner Leistung
und luden ihn ein, 1997 wieder
nach Athen zu kommen.
Die Innsbrucker Capellknaben zählten einst unter Erzherzog Siegmund dem Münzreichen zu den Mitgliedern der Innsbrucker Hofmusik. 1991 wurde der Chor wiederbegründet
und stellt seither eine wertvolle
Bereicherung auf dem Sektor
„Alte Musik" für die Tiroler Landeshauptstadt dar.

Auch ein Ausflug zur Akropolis war bei der Konzertreise der Innsbrucker Capellknaben nach Athen eingeplant.

INNSBRUCK INFORMIERT - SERVICEBEILAGE - JÄNNER 1997

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