Innsbruck Informiert

Jg.1996

/ Nr.11

- S.54

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1996_Innsbruck_informiert_11
Ausgaben dieses Jahres – 1996
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
INNSBR

Die Fraktionen im Gemeinderat
zum Friedhofswesen in Innsbruck
B ü r g e r eine
Feuerbestattung wünscht,
habe ich die seit
Jahren geplante
Errichtungeines
Innsbrucker Krematoriums in
Volkspartei
Innsbruck tatMit seiner Entscheidung, auf dem
kräftig unterstützt, sodaß der StadtseGelände des Pradler Friedhofes ein Krenat im September dieses Jahres das
matorium zu errichten, hat der Stadtsenat
endgültige Projekt beschließen konnte
neue Wege in Fragen der Bestattung beund mit dem Bau im Sommer 1997 geschritten, wie sie bereits in anderen inrechnet werden kann. Bei einer geund ausländischen städtischen Ballungsschätzten Bauzeit von rund 11/2 Jahren
räumen zum selbstverständlichen Angewerden somit ab 1999 Kremierungen
bot gehören. Die Finanzierung des Kreauch in Innsbruck vorgenommen wermatoriums ist gesichert, Mitte nächsten
den können.
Jahres wird mit dem Bau begonnen. Durch
Gemeinsam mit den Mitarbeitern der
eine vernünftige Reduzierung des
städtischen
Friedhofsverwaltung will
Raumangebotes konnten die Kosten um
ich
mich
gerne
auch in Zukunft
ca. 50 Prozent gesenkt werden.
bemühen, unseren Bürgern in den
Derzeit werden ca. 600 Leichname aus
schweren Tagen des Verlustes eines
Tirol, wovon die Hälfte aus Innsbruck
lieben Menschen die erforderliche Hilstammt, mangels eines entsprechenden
festellung zu bieten.
Angebotes im eigenen Bundesland, in
Vizebgm. DI Eugen Sprenger
Salzburg eingeäschert.
Durch den Bau des Krematoriums in
Respekt vor Tradition
Innsbruck rechnet man in die Zukunft mir
ca. 1000 Feuerbestattungen im Jahresund Geschichte
durchschnitt. In Anbetracht der knapper
Vielfältig sind die
werdenden Bodenreserven und unter
Todesbilder, über
Berücksichtigung ökologischer Aspekte
die in der Philosowird die Kremation künftig als Alternative
phie geschrieben
zur Erdbestattung von wachsender Bewurde, von Epikur
deutung sein, der es sich zu stellen gilt.
bis Jaspers oder
BGM Dr. Herwig van Staa
Satre.
Vielfältig

Der Tod ist ein Thema, mit dem sich die meisten von uns nur ungern auseinandersetzen. Der Tod gehört aber zum Leben und damit ist er auch für
eine Stadtgemeinde ein Thema. Da „Innsbruck informiert" in dieser Ausgabe über die Leistungen der Stadt Innsbruck bezüglich der städtischen Friedhöfe (Bau des Krematoriums etc.) berichtet, haben wir vorgeschlagen, daß
zu Allerheiligen auch einmal die Fraktionen zum Thema Sterben und Friedhöfe in Innsbruck Stellung nehmen.

Sterben gehört zum
Leben!
Allerheiligen
ist für uns alle
die Gelegenheit, der Verstorbenen aus
fi R°
dem Verwandten- und Bekanntenkreis zu gedenken
und persönlich innere Einkehr zu halten. Gerade die heutige schnellebige
und oberflächliche Zeit läßt zuwenig
Raum für menschliche Begegnung
oder Erinnerungen an jene, die uns oft
unerwartet und viel zu früh verlassen
haben. Auch werden Gedanken an das
eigene Sterben allzu leicht verdrängt.
Aus diesem Grunde sollten Friedhöfe
nicht nur Ruhestätten, sondern zugleich Inseln des Friedens und der Besinnung darstellen. Humane Begegnungsstätten der Lebenden mit den Toten. Besonders freut es uns, daß in
nächster Zeit mit dem Bau des Innsbrucker Krematoriums ein jahrzehntelanger Wunsch vieler Menschen in Erfüllung geht.
Vizebgm. Dr. Norbert Wimmer

Neue Wege
in der Bestattung
Obwohl eine
voranschreitende Säkularisierung unserer Lebensbereiche und -ge"wohnheiten zu
verzeichnen
ist, wird den letzten Ruhestätten eine immer größere Relevanz beigemessen.
Dies wird nicht zuletzt durch die zunehmende Grabbelegungszeit der einzelnen
Gräber deutlich.

14

Friedhöfe sind Kultur
Die liebevoll und meist sehr geschmackvoll gestalteten Gräber unserer Friedhöfe sind Ausdruck unserer
Kultur und Tradition und spiegeln das
herzliche Gedenken an unsere Toten
wider.
Als politischer Referent für Friedhofsangelegenheiten ist es mir ein großes
Anliegen, sowohl die großen städtischen Friedhöfe in Wüten und Pradl
als auch die räumlich begrenzten Stadtteilfriedhöfe würdig zu gestalten und
hinsichtlich verfügbarer Flächen für die
Zukunft vorzusorgen.
Da bereits ein Viertel der Innsbrucker

sind auch die Formen der Bestattung,
geprägt von den Religionen. Für ein Volk
ist es entscheidend, wie seine Toten bestattet werden: Friedhöfe sind ein Ort
des Respekts vor der Würde des Menschen, ein Ort des Besinnens und Gedenkens, ein Zeugnis der Kultur und Geschichte. Die Stadt Innsbruck verfügt
über sieben städtische Friedhöfe mit
über 32.000 Gräbern. Mit dem nun beschlossenen Krematorium kommt die
Stadt dem verstärkten Wunsch nach einer Urnenbestattung entgegen. Für uns
Freiheitliche ist es eine Selbstverständlichkeit, die Rahmenbedingungen für ein
würdevolles Gedenken zu schaffen, wobei die knappen Grundreserven sicher

INNSBRUCK INFORMIERT - NOVEMBER 1996