Innsbruck Informiert

Jg.1996

/ Nr.11

- S.5

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OTNSBRU
Campingplatz weicht Wohnanlage mit
integrativem Altenwohn- und Pflegeheim

Der Campingplatz kurz nach der Eröffnung im Jahr 1955; der Tou- 40 Jahre später: der Campingplatz besteht nicht mehr. Hier wird
rismussteckt nach dem Krieg seine ersten Fühler aus. Zeitin ist „in" nun eine Wohnanlage und ein integratives Seniorenwohn- und
und vor allem erschwinglich.
Pflegeheim errichtet.
(Foto. Stadtplanung)
Am 24. Oktober erfolgte mit dem offiziellen Spatenstich für das Seniorenwohnheim der Startschuß für die Verbauung des ehemaligen CampingplatzAreals in der Reichenau. Zum Trost für alle, die es sich gewünscht hätten,
daß hier ein öffentlicher Park errichtet wird: die Verbauung (Seniorenwohnheim, Wohnungen) nimmt nur 2/3 der Gesamtfläche ein, ein Drittel bleibt
frei für eine öffentliche Parkanlage. Das Gesamtprojekt hat ein Finanzvolumen von ca. 550 Mio. S.
Neben dem Seniorenwohnheim entsteht auch eine Wohnanlage mit 192
Mietwohnungen - gleichzeitig erfolgt
auch die Hochwasserverbauung und die
Errichtung eines Freizeitparks am Inn mit
Promenade und Radweg. Wermutstropfen: insgesamt müssen ca. 80 Pappeln gefällt werden; für den ersten Bauabschnitt, die Errichtung des Seniorenwohnheimes, mußten vorerst 20 Bäume
weichen.
Die Stadt Innsbruck ist sich im klaren
darüber, daß jeder Baum an sich erhaltenswert ist. In Abwägung, die Bäume zu
erhalten oder ein neues Seniorenwohnheim und Mietwohnungen für 192 Familien errichten zu können, mußte aber
ganz einfach die Entscheidung zugunsten einer Verbauung ausfallen.
Das nun zur Ausführung kommende
Projekt ist das Ergebnis eines geladenen
Architektenwettbewerbes, aus dem der
Münchner Architekt Prof. Otto Steidle
als Sieger hervorging. Die Innsbrucker
Stadtplanung unter der Ressortführung
von Stadtrat Ing. Martin Krulis hat das
Wettbewerbsverfahren abgewickelt und
das Projekt mitbetreut. Eine Überarbeitung der Pläne brachte eine Erhöhung
der Anzahl der Wohnungen von ursprünglich 130 auf 192.
Mit der Errichtung der Wohnanlage

wurde die „WE" betraut; beim Wohnund Pflegeheim hat die Stadt Planung,
Bauleitung und Verwaltung der „Tiroler
Gemeinnützigen Wohnbau- und Siedlungsgesellschaft" übertragen, die über
große Erfahrung im Bereich des
Seniorenwohnbaus verfügt (Heim am
Hofgarten). Die Finanzierung des Wohnund Pflegeheimes erfolgt über die Stadt
Innsbruck unter Zuhilfenahme von
Wohnbauförderungsmitteln des Landes.
Das Wohnheim, das nach den Erkenntnissen des Altenplanes als integratives Stadtteilzentrum errichtet wird,

wird 80 Wohn- und Pflegebetten, 20
Seniorenwohnungen, eine Tagesheimstätte und eine Sozialstation umfassen.
Im Leistungsumfang sind, wie Sozialund Grünreferent Vizebürgermeister DI
Eugen Sprenger hervorhebt, auch private Vereine und Organisationen eingebunden. Heimcafe und Parkanlagen
werden zur Vermeidung einer Ghettobildung für alle offen stehen.
Der Spatenstich für die Wohnanlage
wird im März 1997 erfolgen. Im Sommer
1997 werden Dammschüttungs- und
Wegebauarbeiten sowie die Promenadengestaltung in Angriff genommen.
Start für die Ufersicherungsarbeiten ist
im Herbst 1997. Die Gestaltung der
Parkanlagen kommt ebenso wie der Bau
der Rad- und Fußwegunterführung bei
der Grenobler Brücke im Frühjahr 1988
an die Reihe

Modell der geplanten Anlage, mit der in der Reichenau wieder ein Stück neues Innsbruck
entsteht. Erschließungs- und Wohnhöfe bleiben zum nördlich gelegenen Flußufer offen.
Das spezifische der einzelnen Höfe wird durch eine dezitierte und differenzierte Farbgebung verstärkt. Rot, gelb und grün überlagert und relativiert mit weiß, grau und schwarz
in den Höfen, betonen den individuellen und spezifischen Aspekt. Die Front zur Straße
ist luftig blau, urbanes und ländliches wird zeitgemäß erfaßt. (Prof. Steidle)

INNSBRUCK INFORMIERT - NOVEMBER 1996