Innsbruck Informiert

Jg.1996

/ Nr.10

- S.35

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INNSBRJIC

Die Fraktionen im Gemeinderat
zum Schul- und Kindergartenbereich
Der Schul-, Kindergarten- und Hortbereich ist für die Stadt von großer Bedeutung und auch ein wichtiger politischer Faktor. Dies geht auch daraus
hervor, daß alle Dienstposten des pädagogischen Personals nachbesetzt
werden und nicht vom allgemeinen Sparprogramm betroffen sind. Besonders aktuell ist derzeit die Frage der Mittagstische und damit die Ganztagesbetreuung in den Kindergärten. Hier die „Standpunkte" der Gemeinderatsfraktionen zu diesem sensiblen Thema.

Von der Seele
geschrieben!
Wer wissen
will, wie die städtischen Kindergärten und Horte
im Landesvergleich „liegen" es steht im vor kurzem erschienen offiziellen
Bericht des Landes Tirol. Wer wissen will, in
welcher Kommune die Lehrerinnen bereit
sind, in ihre Integrationsklassen behinderte
Schülerinnen aus anderen Bezirken aufzunehmen, frage beim Bezirksschulrat nach.
Und wer wissen will, wo die Stadt in nächster
Zeit Kindergärten ausbaut, Schulen und Turnhallen saniert, weitere Mittagstische ausbaut
- er/sie ist herzlich eingeladen, bei uns anzurufen. Als politisch Verantwortlicher für den
Schul-, Kindergarten- und Hortbereich darf
ich hier einmal andere Anliegen aus diesem
Bereich zur Diskussion bringen, „von der Seele schreiben". Zunächst: wir können die Familie, Mutter und Vater nicht ersetzen! Daran
mögen die Eltern der Kinder in unseren Einrichtungen denken. Speziell die Väter! Zweitens - Appell an Land und Bund: Das Land
möge endlich zur Kenntnis nehmen, daß es
für das Kindergarten- und Hortgesetz zuständig ist. Und der Bund, daß die versprochene „Kinderbetreuungsmilliarde" lediglich
eine halbe ist. Bund und Land lassen die Gemeinden hängen - so ist es. Ich danke allen
Kindergärtnerinnen, Hortnerinnen (es gibt da
auch männliche!), Helferinnen und Lehrerinnen für die Zuneigung zu unseren Kindern.

_ ,
STRDr. Lothar Müller

Bei Kinderbetreuung
wird nicht gespart
Von Sparmaßnahmen nicht betroffen ist in
Innsbruck in den letzten Jahren ein wesentlicher Bereich: jener der Kinderbetreuung.
Bestehende Objekte, wie der Kindergarten

12

Neu-Arzl, Wilten-West und Dreiheiligen, und
der Schülerhort Hötting-West und Neu-Arzl,
wurden ausgebaut, um den ständig steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Neubauten, wie der Kindergarten Igls und der im
Herbst beginnende Bau des Kindergartens
Hötting zeigen, daß alle im Innsbrucker Gemeinderat vertretenen Parteien am selben
Strang ziehen. Denn große Wohnbauprojekte
mit Erstbesiedelung durch junge Familien sowie der stetig steigende Bedarf an Ganztagesbetreuung und flexiblen Öffnungszeiten
bedeuten eine
wachsende
Herausforderung.
Den Kindergarten-,
ISchulund
Hortbereich
erwarten auch ständig neue Anforderungen.
Aufgaben müssen übernommen werden, die
früher großteils innerhalb der Familien erfüllt
wurden. Deshalb muß großes Augenmerk auf
die Fort- und Weiterbildung der Betreuerinnen gelegt werden.
Heuer haben alle Kinder in einem Hort oder
Kindergarten ihren Platz gefunden. Damit das
so bleibt, wird auch weiterhin auf die enge Zusammenarbeit mit privaten und kirchlichen Betreuungseinrichtungen gesetzt, die ebenfalls
Wesentliches für die Daseinsvorsorge unserer Kinder leisten.
GR Veronika Erhard

Ein „Wechsel" auf
die Zukunft
Investitionen in Bildungseinrichtungen sind
die Grundlage für die zukunftsorientierte Entwicklung jedes Gemeinwesens. Daher hat
der Rotstift des Innsbrucker Sparkurses vor
Schulen, Kindergärten und Schülerhorten
weitgehend halt gemacht. Das Sanierungsprogramm wird fortgeschrieben, die Pflichtschulen decken im wesentlichen den Bedarf

Innsbrucker
Volkspartei

an Plätzen ab. Die
Innsbrucker
Wohnbauoffensive wird aber
Neu- und Erweiterungsbauten notwendig machen.

Kritischer ist die
Situation bei den Kindergärten. Die Kinderzahlen steigen wieder, das Kindergartengesetz läßt nur mehr Gruppen mit 25 Kindern
zu, die Wohnbauoffensive wird sich bei den
Kindergärten früher als bei den Schulen auswirken. Neuralgische Punkte sind das Wohngebiet Pradl-Ost, Arzl und Hötting. Zur Entschärfung der Situation wurden für Arzl und
Hötting geeignete Maßnahmen gesetzt, für
Pradl-Ost stehen sie noch aus. Die Bedeutung der Tagesheimkindergärten nimmt aufgrund gesellschaftlicher Entwicklungen stetig zu. Sie sind voll ausgelastet, der Bedarf
steigt, besonders im inneren Stadtbereich,
was baldige Initiativen erfordert.
88% der Kinder besuchen einen Kindergarten, Tendenz steigend. 1 % mehr Versorgungsgrad bedeutet eine weitere Kindergartengruppe. Die Erhöhung der Deckungsquote ist wegen der Zunahme von Alleinerziehenden mit Sicherheit zu erwarten. Die
ÖVP bekennt sich zu einer offensiven Kindergarten- und Schulpolitik, der trotz Budgetknappheit höchste Priorität einzuräumen
ist.
GR Prof. Dr. Richard Schober

Flexible Öffnungszeiten notwendig!
Die Zukunft der
Gemeinschaft hängt
von den Entwicklungsmöglichkeiten,
der Erziehung, vor
allem aber von der
familiären Geborgenheit unserer Kinder ab.
Gerade deshalb bestätigt sich eine bereits seit langem bestehende Forderung der
Freiheitlichen, nicht bei den Kindern zu sparen - weder im Bildungsbereich, noch im
Bereich der Betreuung in Kindergärten und
Horten. Wir begrüßen die Einrichtung neuer
Kindergärten, wo Bedarf besteht. Gerade

INNSBRUCK INFORMIERT - OKTOBER 1996