Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1947

/ Nr.9

- S.1

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September 1947

Aus Anlast dco 2">jährigcn Abt-Jubiläilins überreichte der Bürgermeister Dr. Anton Mclzcr dem
"Abt des Stiftes Wilten am 21. Juni 1947 den
Ehrcnring der Stadt Innsbruck und hielt an den
Jubilar folgende, Ansprache:
Sehr verehrter Herr P r ä l a t !
Wenn ich Ihnen bellte zu Ihrem Jubelfest meine
Glückwünsche darbringe, so spreche ick nicht nur in meinem Namen, sondern im Namen der ganzen Stadt
nnd vor allem des Gcmeinderatcs der Stadt Innsbruck,
der die Geschicke dieser Stadt vertritt.
Ick babc den Gemeinderat der Stadt Innsbruck in
seiner letzten Sitzung auf I h r bevorstehendes Jubiläum aufmerksam gemacht und den Antrag gestellt,
Ihnen, sehr verehrter Herr Prälat, den Ring der Stadt
Innsbruck aus Anlaß Ihres 25jährigen A b t - I u b i länms znznerkennen.
Es ist mir eine prende und Ehre, Ihnen mitteilen
zu können, daß der Gemeindcrat in seiner Sitzung vom
20. J u n i 1l)17 diesen Antrag einhellig zum Beschluß
erhoben hat nnd es obliegt mir nun die angenehme und
einende Pflicht, Ihnen diesen Ring mit den besten
wünschen der Landeshauptstadt zu überreichen.
Sehr verehrter Herr P r ä l a t ! Scit es Meuschcn nnd
Völkcr gibt, sehen diese in der Überreichung und im
Besitze eines Ringes eine besondere Symbolik und vielfack geradezu magiscke Kraft. M a g es der Ring sein,
der dem König als Siegelring ;nm Zeicken seiner Herrsckaft dient, mag es der Ring sein, der dem Kirnenfnrstcn als Ausdruck des dreifachen Amtes Petri und
der Apostel die gesalbten Hände sckmückt, mag es der
einsacke Goldreif sein, den sick ^vei Menscken an jenem Tage an den Linger stecken, an welckem sie besckliesien, für immer beisammen ;n bleiben und neue?
Vebeu ^n zeugen, immer ist es die Anostrahlnng geistiger nnd sittlicher Kräfte, die dem Ring und seiner
Überreizung eine befondere Weibe verleibt. Diese
svinb^Iiscke Kras!, dieser Inbegriss der ilnmerwälu"endrn verbunden be it möge anck diesem Ringe innewo!)
nen, den die Stadt ^nnobruck Ihnen, sehr verehrter
Herr Prälat, durck inick beute überreicht.

N r.

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10. Iabrqana.

Seit dem Jahre l l.^0, alc" einer Ihrer Vorgänger
dem Grafen Bcrchtold von Andechs einen Streifen
Grnndes am südlichen I n n n f c r abtrat, haben sich viele
Nasser den I n n binnntergewälzt, ost in trüben, schäumenden, hochgehenden Wogen, oft aber auch iu sonnenbellen, blan glitzernden, srenndlick plätsckcrnden Wellen. Gerade Ihnen alo.Historiker ist es besonders gut
bekannt, daß die Innsbrucker Bürger dem S t i f t N i l ten, dem sie ihre Lcbensgrnndlage verdanken, nickt immer freundlicb gesinnt waren. Iahrzebntelang kämpften sie um ibre Abtrennung nnd Selbständigkeit anf
kirchlichem Gebiet lind haben anch den Sieg erstritten;
jahrhundertelang machten sie dem S t i f t und seinem
Kastner eine Wiese nack der anderen, einen Acker nach
dem anderen streitig und haben sick, nickt immer auf
rechtmäßige Weise, auf Kosten der Stiftsgründc breit
gemacht. Nach Gäben, nach Salzburg, nach R o m , ja
sogar bis znm Konzil von Basel wurde der Streit
zwischen Innsbruck und Wilten getragen und wenn
wir die Akten genan verfolgen, so ist der Streit eigentlick noch immer nickt beigelegt. Trotzdem hat sich im
Lanfe der Jahrhunderte ein schiedlichcs und friedliches
Verhältnis herausgestellt und wenn auch die Zeiten
vorüber sind, in denen ein ehrsamer Rat für die I n n s brucker Bürger kämpfte, daß sie oie Taufe und Osterkommunion in S t . Jakob statt in Willen empfangen
dürften, wenn auch der Bürgermeister nicht mehr alljährlich eine Anzahl von Pfund Berner, einen Dukaten
und eine Pazeide Wein dem Prälaten von Wilten zu
überreicken pflegt, fo blieb dock auck in Seiten religiöser Vaickcit nnd kircklickeu Niederganges das ^5esühl voll Verbundenheit mit dem Stifte stets anfreckt.
Gerade Sie, Herr Prälat, babcn diesen, Gefühl der
Verbnndenbeit ein neues Betätigungsfeld gegeben. Sie
baben als Historiker dazu beigetragen, uns I n n s bruckern das Bewußtsein zu festigen, daß w i r auf uraltem Boden siedeln, Sie haben den Bürgern von
Innsbruck die M i t t e l und Beweise geliefert auf cine
uuabsebbare ^abl von Gescklecktern zurückzublicken,
die nickt nnr ,vreud und Veid, sondern auch Arbeit und
Erfolg anbänflen, um Innsbruck zu dem zu machen,